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7. Lila Capri

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Lotte fuhr Pete und Jesse zu Petes altem Ford Capri. Dem ersten Capri Modells, Baujahr 1968, welches Ford gebaut hatte, in dunkellila Lackierung.

»Ich muss kurz nach Hause.« Lotte war immer noch leichenblass.

»Bist du sicher, dass wir dich alleine lassen sollen?« Pete gefiel Lottes Zustand nicht, zumal er nicht wusste, was der Auslöser für diesen war.

»Ganz sicher, Pete. Ich« sie fuhr sich mit der Hand durchs Haar, »hab´ heute Nacht nur zu wenig Schlaf bekommen. Ich werde mich ein bisschen aufs Ohr legen.«

»Lotte, irgendwas ist doch mit dir. War etwas« er sah hinter sich, als wären sie immer noch am Schauplatz des Geschehens, »dort, am Tatort. Hast du etwas gefunden? Eine Spur? Etwas, das dir Sorge bereitet?«

Lotte schüttelte den Kopf. »Nein, Pete, nichts. Mach dir keine Sorgen. Es ist..., ach, nur mein Kreislauf, der ein bisschen schlapp macht. Nichts, das nicht mit ein paar Stunden Schlaf wieder auskuriert werden könnte.«

»Ganz sicher?« Zögernd stieg Pete aus und schloss die Beifahrertür.

»Ganz sicher.« Sie wandte sich an Dump. »Jesse, du gehst bitte zu Bill und lässt ihn eine Phantomzeichnung von der Leiche anfertigen. Bis ihr Feierabend habt, werde ich soweit hergestellt sein, dass ich heute Abend noch ein paar Stunden Büroarbeit verrichten kann. Morgen in aller Frühe treffen wir uns dann wieder in alter Frische im Büro. Und sollte Miraldi nach mir fragen, sag ihm einfach, dass mir nicht wohl ist, und ich ein paar Stunden Auszeit nehme. Nach all meinen Überstunden kann er ohnehin nichts dagegen sagen.«

»Aber wird der Alte nicht stinksauer werden, wenn er das hört?« Jesse sah Lotte irritiert an. Was hatte er nur gesagt, das sie dermaßen aus der Fassung geraten ließ? Seit er die Lombard kannte, hatte sie sich noch nie eine Auszeit genommen, gleich, wie viel Überstunden sie auch gemacht hatte. »Immerhin will er, dass wir die Leiche wiederfinden.«

Lotte winkte ab. »Wo immer die Leiche auch sein mag, toter kann sie nicht werden. Und bisweilen haben wir unser Bestes getan, um sie wiederzufinden. Bevor wir weiter agieren können, müssen wir erst einmal wissen, um wen es sich bei der Leiche handelt. Deswegen, Jesse, geh zu Bill...« Das Fenster des Beetles fuhr surrend hoch. Gleich darauf fuhr sie davon.

Jesse und Pete sahen ihr perplex hinterher.

»Irgendetwas ist doch mit ihr.« Pete kramte in seiner Hose nach seinem Autoschlüssel.

»Ja, aber was?«

»Woher soll ich das wissen? Du warst doch bei ihr. Was hast du denn zu ihr gesagt, Jesse? Oder hat sie etwas am Tatort gefunden?«

»Pete, ich hab nichts weiter zu ihr gesagt. Sie hat mich gefragt, ob mir sonst irgendetwas aufgefallen war, bevor« er schluckte, »mir die Leiche davon gerutscht ist.«

»Ja und, ist dir irgendwas aufgefallen?«

»Wie..., nee.« Jesse schüttelte den Kopf.

»Hast du denn etwas gesehen oder gefunden?« Wo war nur der verdammte Autoschlüssel?

»Nein, nichts. Ich hab nur `ne Spielkarte am Tatort gesehen. Aber die kann von jedem dort hingeworfen worden sein.«

Pete hielt in der Suche inne. Auf seiner Stirn bildeten sich Falten. »Eine Spielkarte, sagst du?«

»Ja, eine Spielkarte.«

»Was für eine?« Ganz weit in Petes Hinterkopf, glaubte er, Alarmglocken klingen zu hören. War da nicht etwas gewesen? Hatte es nicht schon einmal einen Fall gegeben, in welchem Spielkarten eine Rolle gespielt hatten? Pete wollte und wollte nicht einfallen, um was es damals gegangen war. Oh verdammt, das Alter! Dabei war er doch erst zweiundvierzig.

»Jetzt kommst du auch noch mit so `ner Frage. Was sit denn so wichtig daran, was für eine Karte es war. Aber schön, wenn du´s genau wissen willst, es war das Kreuz As. Nun zufrieden?«

»Wenn ich das wüsste, Jesse, wenn ich das wüsste.« Endlich hatte er den Schlüssel, zwischen zerknüllten Tempos, gefunden.

Er öffnete den Wagen, setzte sich, beugte sich über den Beifahrersitz und öffnete Jesse die Tür.

»Ich fahr dich jetzt zu Bill. Versuch dich an alles zu erinnern, was du an der Leiche gesehen hast, Jesse. Je mehr du weißt, umso leichter wird es uns fallen, herauszufinden, um wen es sich handelt. Das erleichtert unsere Arbeit kolossal. Wenn wir wissen, wer es war, dann haben wir zumindest einen Anhaltspunkt, wo wir mit der Suche ansetzen können. Mit etwas Glück, gelingt es uns, den Weg des Opfers bis hin zum Tatort zu rekonstruieren.«

»Dann muss er angerufen werden, dass er vorbeikommt und seinen freien Tag auf morgen verschieben.«

Namenlos oder Kreuz As... und die Morde enden nie

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