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Im Osten viel Neues: die Syrischen Kriege (274–253 v. Chr.)

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Während des Ersten Syrischen Krieges, etwa in den Jahren 274–271 v. Chr., gelang es Ptolemaios II., die Besatzung Koilesyriens und seine Stützpunkte in Kleinasien zu verteidigen. Seine Ambitionen und die seines Adoptivsohnes und Mitregenten Ptolemaios Epigonos müssen im Zweiten Syrischen Krieg (260–253 v. Chr.) um Einiges weitreichender gewesen sein, der kurz nach dem Chremonideïschen Krieg unter unbekannten Umständen ausbrach. Dieser jüngere Ptolemaios war der einzige überlebende Sohn der geliebten Schwester und Gattin des Königs, Arsinoë, aus ihrer Ehe mit Lysimachos (s. S. 62). Damit man ihn von Ptolemaios’ ältestem Sohn, dem späteren Ptolemaios III., unterscheiden konnte, wurde ihm der Beiname Epigonos (der Nachgeborene) gegeben. Nach erfolglosen Bemühungen, den Thron seines Vaters zurückzugewinnen und über Makedonien und Thrakien zu herrschen (279–277 v. Chr.), war dieser Ptolemaios Epigonos nach Ägypten gekommen, und nicht später als 267 v. Chr., um die Zeit des Ausbruchs des Chremonideïschen Kriegs gegen Antigonos Gonatas, ernannte Ptolemaios II. ihn – und nicht seinen ältesten Sohn – zum Mitregenten. Als ein Sohn von Lysimachos war Epigonos der natürliche Feind von Antigonos Gonatas, da dieser den Thron besetzte, den sein biologischer Vater, Lysimachos, einst innegehabt hatte.

Um die Zeit, als Ptolemaios II. einen neuen Syrischen Krieg gegen Antiochos II. begann, ca. 260 v. Chr., befand sich Epigonos in Milet, vermutlich um die Interessen seines Adoptivvaters zu vertreten. Wahrscheinlich aus Enttäuschung über die mangelnde Unterstützung für seinen Traum, in Makedonien zu herrschen, verbündete er sich jedoch mit Timarchos, einem Tyrannen in Milet, und revoltierte 259/258 v. Chr. gegen Ptolemaios II. Anfangs wurde er von Antiochos II. unterstützt, doch die Revolte endete mit der Eroberung Milets durch Antiochos II., dem Tod des Timarchos und vermutlich der Aussöhnung zwischen Epigonos und dem König von Ägypten. Die starke ptolemäische Präsenz in Kleinasien versetzte sowohl Rhodos, einer Seemacht in der Südägäis, als auch Antigonos Gonatas in Alarmbereitschaft; Gonatas beschloss, sich mit Antiochos zu verbünden. Bei einer großen Seeschlacht in der Nähe von Kos (256 v. Chr.?) wurde die ptolemäische Flotte besiegt. Gonatas kontrollierte nun die Ägäis, außer Thera, wo Ptolemaios eine Garnison aufrecht erhielt. Antiochos II. gewann einen Großteil des Territoriums zurück, das die Seleukiden im Ersten Syrischen Krieg verloren hatten.

Diese Syrischen Kriege, und jene, die noch folgen sollten, waren mehr als nur das Streben von Königen nach der Kontrolle eines Gebiets, das für militärische Kommunikation und Handel von strategischer Bedeutung war. Sie waren Teil der Bemühungen, ihre Herrschaft durch militärische Erfolge zu legitimieren. Koilesyrien blieb ein weiteres Jahrhundert lang zwischen diesen beiden Königreichen umkämpft. Die ersten Syrischen Kriege stehen beispielhaft auch dafür, wie leicht sich regionale Konflikte durch die Beteiligung zusätzlicher Mächte – ob Königreiche oder Städte – ausdehnen konnten.

Das Friedensabkommen 253 v. Chr. wurde mit einer dynastischen Heirat besiegelt. Antiochos II. ließ sich von seiner Frau Laodike scheiden und erklärte sich bereit, eine Ehe mit Ptolemaios’ Tochter Berenike einzugehen. Diese Heirat hatte schwerwiegende Konsequenzen, wenn auch nicht die von den beiden Königen beabsichtigten: Sie hatten den Groll der verstoßenen Königin unterschätzt.

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