Читать книгу Jetzt stark werden! - Anke Precht - Страница 12

Bedrohung der Berufsaussichten von jungen Menschen

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440 000 junge Menschen haben 2018 in Deutschland das Abitur gemacht. Ähnlich viele dürften das für 2020 geplant haben. Dazu kommen etwa 1,33 Millionen Auszubildende, die ganz unterschiedliche Prüfungen ablegen. Schüler in unterschiedlichen Klassen verpassen Unterricht und nicht alle dieser jungen Menschen sind gut darin, selbstständig und kontinuierlich zu Hause zu arbeiten. Das liegt einerseits an unterschiedlichen kognitiven Fähigkeiten und an ihrem Alter, andererseits aber auch an den ganz unterschiedlichen Gegebenheiten in ihren Elternhäusern. Ob es dort einen geschützten Raum gibt und die Eltern oder ältere Geschwister bei kniffligen Fragen helfen können oder ob die Unterlagen auf dem Küchentisch liegen, während nebenan der Fernseher läuft, macht einen meilenweiten Unterschied, wenn es darum geht, dass sich das Potenzial jedes einzelnen Kindes entfaltet. Bildungsungerechtigkeit nimmt damit zu.

Auszubildende und Studierende müssen mit der Situation umgehen, dass sie sich auf Prüfungen vorbereiten, von denen sie gar nicht genau wissen, ob und wann genau sie stattfinden werden. Noch dazu sehen manche Auszubildenden ihre Lehrstelle in Gefahr, weil ihr Betrieb plötzlich in wirtschaftliche Schieflage geraten ist und sie nicht wissen, ob sie ihre Ausbildung überhaupt abschließen können.

Gleichzeitig ist im Augenblick noch vollkommen unklar, wie sich berufliche Chancen in verschiedenen Bereichen entwickeln werden. Dass Pflege wichtig bleiben wird, scheint klar. Auch IT-Spezialisten werden weiterhin gesucht sein. Was aber ist mit Marketing und Grafikdesign? Wie werden sich die Berufsaussichten für Friseure oder Architekten verändern? Wird es, während schon jetzt viele Gastronomiebetriebe aufgeben, noch gute Berufschancen für Köche geben? Und was ist mit der Sportpsychologie? Werden Vereine und Verbände dafür noch Budgets haben und wie sieht das in den folgenden Jahren aus? Wie sinnvoll ist es überhaupt, weiterhin auf diesen Master zu lernen? Und wie sinnvoll, eine Karriere als Sportler anzustreben, wenn im Augenblick viele Sponsoren ihr finanzielles Engagement zurückziehen? Was ist mit Kunst? Genau diese Fragen stellen sich im Moment unzählige junge Menschen, ohne dass es jetzt schon klare Kriterien gäbe, nach denen Antworten zu finden wären.

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