Читать книгу Hundefotografie - Anna Auerbach - Страница 10

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2 Geeignete Objektive

Fast noch wichtiger als die Kamera selbst sind die Objektive, die Sie daran verwenden. Wer sich zum ersten Mal eine hochwertige Systemkamera kauft, greift meist zu einem sogenannten Kit, bei dem ein erstes Objektiv im Lieferumfang der Kamera bereits enthalten ist. Solche Kit-Objektive eignen sich aufgrund des nur geringen Mehrpreises und der Flexibilität, die sie mitbringen, ideal für den Einstieg oder als leichte Reiseobjektive.

Aufgrund ihrer geringen Lichtstärke, schwächeren Abbildungsleistung und des etwas langsameren Autofokusantriebs sind sie für die Hundefotografie aber nur bedingt geeignet.

Deutlich besser sind Festbrennweiten oder lichtstarke Zooms aus dem Profisegment. Sie zeichnen sich durch eine schnelle Fokussierung, eine solide und wetterbeständige Konstruktion sowie eine hohe Lichtstärke (meist f/2,8) aus. Letztere ist besonders wichtig, wenn man Hunde in Bewegung fotografieren möchte und dafür kurze Verschlusszeiten benötigt.

2.1Exkurs zum Thema Brennweite

Brennweiten unter 50 mm gelten als weitwinklig. Sie werden oft bei Landschafts- oder Architekturaufnahmen verwendet, weil man auch aus kurzer Entfernung mit einem großen Blickwinkel relativ viel aufs Bild bekommt. Auch wenn Weitwinkelobjektive in der Hundefotografie weniger zum Einsatz kommen, haben sie doch ihre Berechtigung für spezielle Motivideen oder ungewöhnliche Perspektiven.

50 mm Brennweite entsprechen in etwa dem menschlichen Sichtfeld. Alles, was darüber hinausgeht, zählt zu den Teleobjektiven, mit denen man Motive im Vergleich zum menschlichen Sehvermögen näher heranholen kann. Je mehr Brennweite das Objektiv besitzt, desto weiter entfernt kann sich das Motiv befinden. Da sich Hunde in einem gewissen Radius um uns Fotografen bewegen, ist ein leichtes bis mittleres Tele durchaus sinnvoll. Besonders beliebt ist der Bereich zwischen 70 und 200 mm Brennweite, weshalb ich das Zoomobjektiv 70–200 mm f/2,8 so gerne weiterempfehle. Telebrennweiten größer als 200 mm haben zwar durchaus ihre Reize, sind aber für die Hundefotografie meistens überdimensioniert, weil man dann sehr weit vom Hund entfernt ist und mit dem Besitzer schwieriger kommunizieren kann.

Bei diesem Beispiel wurde nur die Brennweite am Objektiv verändert und von der identischen Position aus fotografiert. Wie Sie sehen, handelt es sich um völlig unterschiedliche Bildausschnitte. Aber selbst, wenn man den Abstand zum Hund verringert, um die Brennweite zu kompensieren, ändert sich der Look der Aufnahme, wie das nächste Beispiel zeigt.


35 mm


70 mm


200 mm


35 mm


70 mm


200 mm

Ihnen ist sicher aufgefallen, dass der Hintergrund beim zweiten und noch stärker beim dritten Bild deutlich weicher wirkt. Wir stellen also fest, dass nicht nur die Blende, sondern auch die Brennweite etwas mit dem schönen, freigestellten Look zu tun hat.

2.2Die wichtigsten »Hunde-Objektive«

Da die meisten Hundefotos mit einem Teleobjektiv aufgenommen werden, sollten Sie bei Ihrem ersten und wichtigsten Objektiv eines mit einer Brennweite ab 135 mm wählen. Ob Sie sich für eine Festbrennweite oder ein Zoomobjektiv entscheiden, hängt von Ihren Präferenzen ab: Festbrennweiten haben, wie der Name es schon erahnen lässt, eine feste Brennweite. Man ist mit einem solchen Objektiv also weniger flexibel. Einfach mal kurz etwas heranzoomen geht nicht. Da heißt es dann, entweder den Hund etwas näher herholen oder man muss sich selbst einfach mehr bewegen. Die Vorteile von Festbrennweiten sind allerdings nicht von der Hand zu weisen: Sie sind kleiner, leichter und günstiger als ein Zoomobjektiv mit vergleichbarer Lichtstärke und Brennweite. Und sie haben oft eine bessere Abbildungsleistung.

Ich nutze beispielsweise gerne mein Canon 135 mm f/2. Daneben habe ich aber auch sehr oft ein 70–200 mm f/2,8 im Einsatz, das beinahe jeder Hersteller im Programm hat. Es ist der ideale Kompromiss aus Flexibilität, hoher Bildqualität und schnellem Autofokus und wird in der professionellen Hundefotografie besonders häufig verwendet. Eine etwas günstigere Variante ist das 70–200 mm f/4 (beispielsweise bei Canon und Nikon), das gerade für den Einstieg durchaus brauchbar ist.

Um bei meinen Bildern für etwas Abwechslung zu sorgen und auch andere Perspektiven zu erreichen, verwende ich auch gerne ein Weitwinkel (35 mm) sowie ein Normalobjektiv (50 mm) für die Hundefotografie. Diese nutze ich gezielt für Bilder von oben oder Detailaufnahmen. Für Porträts oder Actionaufnahmen greife ich jedoch lieber zum Tele.

Sehr gut aufgestellt sind Sie also, wenn Sie ein schnelles und lichtstarkes Zoomobjektiv mit dem Brennweitenbereich 70–200 mm sowie ein Weitwinkel (24 mm oder 35 mm) und ein 50 mm f/1,8 besitzen.

2.3Braucht das Objektiv einen Bildstabilisator?

Theoretisch klingt es erst mal gut, wenn man dank des Bildstabilisators im Objektiv längere Verschlusszeiten nutzen kann, ohne zu verwackeln. Praktisch ist in der Hundefotografie aber auch der Hund nicht komplett ruhig. Der Stabilisator kann bei Porträts bei schlechten Lichtbedingungen vorteilhaft sein, doch auch da würde ich Belichtungszeiten länger als 1/250 s vermeiden. Bei Actionaufnahmen sollte der Stabilisator auf jeden Fall über den Knopf am Objektiv ausgeschaltet werden. Er ist also ganz nett, wenn man ihn hat. Aber unbedingt nötig für die Hundefotografie ist er nicht.

Tipp:

Bei den Preisen, die für gute Objektive verlangt werden, ist es durchaus empfehlenswert, sich auf dem Gebrauchtmarkt umzuschauen. Oft werden solche Objektive auch in Foren oder auf Online-Marktplätzen angeboten. Wenn man sie am besten persönlich abholen und vor Ort testen kann, ist das eine gute Möglichkeit, etwas preiswerter an die Objektive zu kommen.

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