Читать книгу Pflege von Menschen mit geistigen Behinderungen - Annelen Schulze Höing - Страница 27
Ein Beispiel:
ОглавлениеDer Lebensbereich »Lernen und Wissensanwendung« beinhaltet u. a. die Aktivität »Entscheidungen treffen«. Hier wird übergreifend gefragt, welche Entscheidungen jemand treffen kann. Frau M. kann sich beim Frühstück entscheiden, was sie essen möchte. Sie braucht dazu ca. 20 Minuten und eine Unterstützung, die ihr bei der Auswahl des Brotaufstriches hilft.
In der ergänzenden fachlichen Sicht könnten in unterschiedlichen Lebensbereichen Fragen formuliert werden:
Wie trifft Frau M. Entscheidungen in einem Supermarkt oder auf der Arbeit? Wie entscheidet sie sich, was sie in ihrer freien Zeit machen möchte? Kann Frau M. komplexe Entscheidungen treffen, wie bspw. ob, mit wem und wohin sie in Urlaub fährt?
Ausgehend von dem ersten Lebensbereich geraten demnach verschiedene Lebensbereiche in den Blick der Analyse. Es werden alle Aktivitäten in den Lebensbereichen beschrieben und miteinander besprochen, bei denen die leistungsberechtigte Person ohne personelle oder technische Unterstützung Schwierigkeiten hätte, die Handlung auszuführen.
Schwierigkeit meint hier jede qualitative oder quantitative Beeinträchtigung, die ausgehend von der gesundheitlichen Situation die Ausführung einer Handlung einschränkt.
D. h. die Aktivitäten werden durch die fachliche Sichtweise ergänzend beschrieben, so dass ausgehend von der Beschreibung der betroffenen Person deutlich wird, wo und in welchen Situationen die betroffene Person, ihren inneren Möglichkeiten nach, ohne personelle oder technische Unterstützung ein Problem haben würde (WHO, 2005, hier vor allem S. 269 ff).