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16 Schwarzbachtal Auf der Trasse der ehemaligen Schmalspurbahn
ОглавлениеAb 1897 fuhr im Schwarzbachtal eine Schmalspurbahn mit 75 Zentimetern Spurbreite. Das Gelände erforderte Einschnitte, Dämme, viele Brücken und sogar zwei Tunnel – die einzigen Schmalspurbahntunnel in Sachsen. Der letzte planmäßige Zug fuhr am 27. Mai 1951. Noch heute sind Trasse, Tunnel, Brücken und Durchlässe gut erhalten.
Tourencharakter
Gemächliche Tour im Tal leicht bergab, mit zwei straffen Anstiegen unterwegs
Ausgangs-/Endpunkt:
Am ehemaligen Bahnhof der Schmalspurbahn am Ortsausgang von Lohsdorf
Anfahrt:
Bus/Bahn: Ab Pirna mit den Buslinien 237 oder 236 Richtung Sebnitz, Ausstieg in Lohsdorf am ehemaligen Bahnhof. Auto: Über Hohnstein nach Ehrenberg und weiter Richtung Sebnitz fahren, von Sebnitz dann über Ulbersdorf nach Lohsdorf. Dort in Richtung Hohnstein halten
Einkehr
Unterwegs keine, Gaststätte in Lohsdorf
Nostalgie inbegriffen Am ehemaligen Bahnhof der Schmalspurbahn am Ortsausgang von Lohsdorf beginnt die Wanderung. Wir folgen dem Schwarzbach in das enge, sympathische Granittal (Markierung gelber Strich, blauer Punkt). Die Brücken der aufgelassenen Strecke – so betagt wie die knorrigen, mit Flechten und Moosen überzogenen Bäume – umweht ein Hauch von Nostalgie. Der Bach plätschert heiter durch das friedliche Tal und es ist nur schwer vorstellbar, dass hier von 1897 bis 1951 laut dampfend die Lok auf ihrem Weg nach Hohnstein durchgetuckert ist. Heute sind die Schienen abgebaut; Tunnel und Brücken haben ausgedient.
Künstliche Ruine
Vom offiziellen Wanderweg werden sie umrundet, können aber trotzdem begangen und besichtigt werden. Sachte bergab führt uns der bequeme Wanderweg durch lichte Laubwälder, die die steilen Hänge des Tals schmücken.
Goßdorfer Raubschloss Nach dem zweiten Tunnel überqueren wir eine schmale Brücke und gelangen zur Strecke der Sächsischen Semmeringbahn, auf der regelmäßig Züge verkehren. Wir wenden uns nach rechts zum Fluss, gehen unter beiden Brücken hindurch und gelangen, dem roten Strich folgend, wieder zum Bahndamm. Nach wenigen Minuten erreichen wir den Abzweig, der uns zum ehemaligen Goßdorfer Raubschloss leitet. Links führt eine Holztreppe den Steilhang hinauf. Die Ruine wurde nachträglich auf den spärlichen Mauerresten errichtet, in Erinnerung an die 1372 erstmals urkundlich erwähnte, tatsächlich aber viel ältere Burg. Sie gehörte dem böhmischen Adelsgeschlecht der Berken von der Duba und diente dem Schutz der im Tal verlaufenden Handelsroute.
Moose und Flechten
Zum Hutberg Wir gehen durch den Tunnel unter dem Bahndamm hindurch und sofort rechts direkt an der Trasse entlang, immer dem roten Strich nach. Nach wenigen Minuten unterqueren wir links erneut die Gleise und wandern den Hohlweg durch den Wald bergauf (jetzt grüner Strich). Es wird flacher und wir gehen rechts zwischen den Feldern zum windgeschützten Aussichtspunkt. Sein Name könnte nicht treffender sein: »Schöner Blick« über die Landschaft. Auf freiem Feld ziehen wir weiter und halten uns links, an einzelnen Häusern vorbei. Am ersten Abzweig rechts, mit der blauen Markierung, gehen wir vorbei und nehmen den nächsten kleineren Pfad, der auf die Kuppe, den Hutberg, führt. Wieder zurück auf der Straße, von der wir gekommen sind, wenden wir uns nach links, um nach wenigen Minuten abermals links auf den Langen Weg abzubiegen (wiederum blaue Markierung). Er bringt uns zurück ins Schwarzbachtal.