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17 Arnstein und Kleinstein Raubschlösser und Höhlen
ОглавлениеEine mittelalterliche Wehranlage stand auf dem Arnstein, hölzern und relativ klein zwar, aber ein gefährliches Raubritternest, von dem aus Handelswege überfallen und Dörfer geplündert wurden. Heute ist das Ottendorfer Raubschloss, auch bekannt als Felsenburg Arnstein, einer der faszinierendsten Felsen der Sächsischen Schweiz.
Tourencharakter
Steiler Anstieg über Steiganlagen, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich. Ebenso steiler Abstieg, danach moderat, später noch einmal ein steiler Abstieg. Bei Schnee und Eisglätte ungeeignet und gefährlich
Ausgangs- und Endpunkt
Haltestelle Buschmühle im Kirnitzschtal
Anfahrt
Bus/Bahn: Mit der Buslinie 241 von Pirna oder Bad Schandau aus Richtung Hinterhermsdorf, Ausstieg an der Haltestelle Buschmühle. Auto: Nach Bad Schandau und im Ort über den Markt, an der Kirche vorbei (Achtung: enge Straße). Kurz darauf nach links abbiegen Richtung Kirnitzschtal/Hinterhermsdorf. Dieser Straße folgen bis zur Buschmühle. Hier nur wenige Parkmöglichkeiten, besser auf den Parkplatz zuvor an der Neumannmühle ausweichen. Vorsicht bei der Anfahrt mit dem Auto: Im Kirnitzschtal verkehrt die historische Straßenbahn. Da es nur einen Schienenstrang gibt und zudem die Sicht durch die zahlreichen Kurven stark eingeschränkt ist, kommt es vor, dass einem die Straßenbahn auf der falschen Seite entgegenkommt.
Einkehr
Unterwegs keine; auf dem Rückweg die »Buschmühle« und verschiedene Gasthäuser im Kirnitzschtal
Felsenburg Arnstein Wir starten an der Bushaltestelle Buschmühle im Kirnitzschtal oder am Parkplatz Neumannmühle. An der Kreuzung links geht es steil hinauf zum Arnstein, als Markierung dienen ein gelber Strich und ein gelber Punkt. Ein schmaler Pfad führt über Stufen zur ehemaligen Felsenburg. Auf einer Geländeterrasse stand die Unterburg. Die alten Strichlöcher, gedacht für die massigen Aufleger eines schweren Tores, sind gut zu erkennen. Darunter sind eine Burg und ein lateinisches Kreuz in die Felswand gemeißelt. Weitere Stufen führen hinauf zur Oberburg. Die originale Treppe lässt sich noch in der Wand parallel zum heutigen Aufstieg erkennen, deren Stufen sich in einen künstlich erweiterten Spalt zwängen. Wir schlüpfen hindurch, sehen einen kleinen Pfeil an der Felswand und folgen ihm in die Arnsteinhöhle. Dort können wir vor den Eisentreppen ein in den Fels gezeichnetes Gesicht mit großen Ohren erkennen. Oben fallen Strichpfalze (Ausmeißelungen im Stein), ein viereckiger, in den Fels gehauener Grundriss und die 4,5 Meter tief in den Fels geschlagene Zisterne auf. An der Nordwestseite des Gipfels bemerken wir eine weitere Felszeichnung: Der Krummstab deutet auf einen Bischof oder Hirten hin. Auch am Fundament des ehemaligen Wehrturms finden wir Felszeichnungen – hier die Gestalt eines Kriegers mit Schwert. Die einstige Burganlage wurde erstmals 1436 urkundlich erwähnt und schon um 1452 zerstört. Nach dem Abstieg halten wir uns rechts und wandern weiter dem gelben Strich nach. An einer Weggabelung nach einigen Kurven zweigt links der Weg mit dem gelben Punkt ab. Wir folgen ihm allerdings nicht, sondern wandern rechts bergan auf dem Pfad Hohes Gewände (gelber Strich). Nachdem wir den Wald verlassen haben, kommen wir auf eine Wiese mit Blick auf den Ort Saupsdorf.
Zisterne der einstigen Burg
»Schreckgesicht« des Arnsteins
Kleinstein Am Naturdenkmal Bergahorn biegen wir rechts ab Richtung Kleinstein (jetzt dem roten Strich folgend) direkt zu den Kleinsteinaussichten. Die geben den Blick frei hinüber zu den Affensteinen, dem Kleinen und dem Großen Winterberg. Auf Holz- und Steinstufen geht es nun bergab. Die Kleinsteinhöhle, ein riesiges Felsentor, taucht auf der rechten Seite auf. Über steile Stufen geht es abwärts bis zu einem breiten Weg. Hier biegen wir rechts ab und wandern auf gleicher Höhe, bis wir wieder zum Abzweig gelangen, der unsere Runde abschließt und steil hinunter in Richtung Buschmühle, unserem Ausgangspunkt, führt.