Читать книгу Auf Wiedersehen, Noel - Antonia Conrad - Страница 7
4
ОглавлениеIch rannte die Straße entlang. Der Gehweg war schlecht gepflastert und ich hatte meine Augen konzentriert auf den Boden geheftet, um nicht zu stolpern. Ich stieß die Türe auf. Sobald ich die zwei Stufen hinauf gestolpert war, schossen mir so viele schöne Gedanken in den Kopf. Mamas Schuhe lagen dahingeworfen auf dem Fußboden und ich hörte keinen Laut in der Wohnung. Ich stellte meinen Rucksack in mein Zimmer und schlich langsam in das Wohnzimmer. Mama lag auf dem Sofa, sie trug ein dunkelblaues Kleid und ihre Haare waren nicht zusammen gebunden. Ihre Hände lagen schlaff da, und ich konnte die Tränen sehen, die ihre Wangen herunter kullerten. Ich ging ganz langsam hin und kniete mich angestrengt vor das Sofa. Ich strich ihre Haare aus ihrem Gesicht und nahm ihre Hand.
Ich rannte in mein Zimmer warf mich aufs Bett, und die Tränen flossen, sobald ich blinzelte. Die Türe ging auf und ich fuhr zusammen. Es war Mama. Sie kam zu mir und legte ihre Hand auf meine Wange. Sie war blass und ihre Hände zitterten. Sie nahm mich in den Arm und küsste mich aufs Haar. Ich fragte mich, ob sie wieder kommen würde. Chloe. Doch ich befürchtete, Mama würde es auch nicht wissen. Mama schloss die Augen.
Von diesem Tag an wurde alles anders. Es gab keine Spur von Chloe. Sie war wirklich fort. Nach zwei Jahren gab die Polizei die Suche auf. Ich war weder allein noch mit Mama zusammen. Wenn man einen Menschen verliert, den man wirklich liebt, wird alles gleichgültig und die anderen Menschen verschmelzen zu einer einzigen Masse.
Es ist schwer, Dinge zu definieren, und Langeweile existiert nicht mehr. Mama war verzweifelt und traurig. Die Schule und der Beruf war eine gute Ablenkung für uns beide. Ich lernte viel. Ich wollte über nichts anderes nachdenken.