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8. Der Meisterschüler

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»Edym Varuson trägt die weiße Schärpe. Er hat alle zehn Prüfungen eines Shad abgelegt und gilt nun als Heroe. Als Heroe ist er unterwegs, um seinen Platz im Tross des Kriegers Kalmer zu finden. Ist es verwunderlich, dass jeder Heroe nach einem Idol sucht, dem er dienen kann? Freut euch, dass dieser Suchende unserem Planeten die Ehre erweist – seinem Volk.

Varuson wird uns von der Schule der Helden berichten und uns die Lehre der Upanishad nahebringen. Damit widerfährt Lemparr etwas Wunderbares, das wir gar nicht verdient haben. Schürfende unter der Erde, ihr seid die fleißigsten Ckatoner. Deshalb kommt Edym Varuson zu euch. Vielleicht ist das ein Zeichen, dass von Lemparr bald ein eigener Schüler nach Kreel gehen wird. Das wäre die Erfüllung aller Wünsche.«

Die Stimme schwieg. Der muschelförmige Schwebewagen, der sie verbreitete, zog davon.

Im frühen Nachmittag leuchtete der Himmel fahlgelb und war von grauroten Schlieren durchzogen. Die Wolkenbänke wanderten langsam von Nord nach Süd, zwischen ihnen hing das rote Riesenauge Ackarra.

Die Vironauten der LOVELY BOSCYK suchten sich einen Weg zwischen Erz- und Hüttenschiffen hindurch zum Rand des Raumhafens. Dort war ein weiter Bereich frei gehalten worden. Entlang der energetischen Absperrung wartete schon eine unüberschaubare Masse von Ckatonern.

Roi Danton und Demeter setzten sich an die Spitze der Vironauten und gingen bis hinüber an den Rand des freien Platzes. Er hatte die Zahl seiner Delegation auf 100 begrenzt. Alle anderen an Bord der BOSCYK mussten sich mit den planetaren Medienübertragungen begnügen.

Es gab vielfältige Sperren in Form von Energieschranken. Eine strenge Lautsprecherstimme forderte die Vironauten auf, die abgesperrte Fläche nicht zu betreten und wies ihnen einen eigenen Bereich zu.

Über ihnen sank ein dunkler Fleck aus dem Himmel herab. Es war ein kleines Schiff, höchstens zehn Meter lang und halb so breit, ein flaches Oval. Kaum kam es dicht über dem Boden zur Ruhe, öffnete sich eine Schleuse. Von der Absperrung flatterte ein grüner Teppich heran und breitete sich vor dem Schott aus.

Ein Raunen ging durch die Menge. Zehn Ckatoner betraten den Platz. Sie eilten auf allen Tentakeln auf das Schiff zu. Die Körper hielten sie flach ausgestreckt und brachten auf diese Weise ihre Ehrerbietung zum Ausdruck. Sie holten den Meisterschüler ab.

Endlich erschien Edym Varuson, nachdem er die Delegation und das begeisterte Volk wenigstens zehn Minuten hatte warten lassen. Die Menge hinter der Absperrung brach in Jubel aus, eine verborgene Akustikanlage ließ die Worte der Begrüßungsdelegation weithin schallen.

»Willkommen, ehrwürdiger Schüler!«, übersetzten die Translatoren der Vironauten. »Edler Heroe, das Volk des Planeten Lemparr dient und gehorcht dir. Wir bieten dir unsere Kraft als Geschenk. Deine Anwesenheit macht uns glücklich!«

»Ja!«, sagte der Meisterschüler. Er badete sichtlich in dem Jubel, der ihm entgegenbrandete. »Ich danke euch, Diener eines Heroen und Verehrer der Heldentugenden. Ihr seid es wert, von mir beehrt zu werden. Ich habe den Weg nicht gescheut, von Kreel nach Lemparr zu kommen, und mein Schiff ETTENA ist eine Leihgabe der Upanishad an mich. Die Schule hat es ihrem Meisterschüler zur Verfügung gestellt.«

»Wir säumen deinen Weg, Heroe!«, riefen die Ckatoner.

Der Meisterschüler wandte sich zur Seite. Er musterte die Vironauten, wobei er sich unruhig bewegte. Nur Varusons Kopf und die Spitzen der Tentakel wurden nicht von der gelben Kombination bedeckt.

»Wer sind diese Leute?«, wollte der Heroe wissen.

»Gorims!«, lautete die vielstimmige Antwort.

Die Vironauten kannten den Begriff bereits, eine durchaus abwertende Bezeichnung für Fremde. Der Meisterschüler stieß einen scharfen, unwillig klingenden Zischlaut hervor. Der Teppich, auf dem er stand, löste sich vom Untergrund und schwebte bis dicht vor die Lichtschranke.

»Gorims?«, rief Varuson. »Unflätiges Volk, wie könnt ihr es wagen, mich derart zu beleidigen? Zu Boden mit euch. Unterwerft euch mit allem, was ihr habt, dann will ich die Schmach vergessen, die mir soeben angetan wurde.«

Einer der Vironauten lachte verhalten, verstummte aber sofort, weil Roi Danton mit einer heftig abwehrenden Handbewegung reagierte. Danton setzte zu einer Erklärung an, doch Varuson donnerte auf ihn herab:

»Wer bist du, Unwürdiger, dass du es wagst, gegen mich deine Tentakel zu erheben?«

»Er ist der Anführer der Vironauten und möchte mit dir reden!«, rief Demeter. Der Meisterschüler beachtete sie gar nicht.

»Ihr seid mein!«, prustete Varuson. »Ich habe die zehn Prüfungen bestanden, das gibt mir das Recht zur Entscheidung. Wer sich gegen mich auflehnt, hat seine Existenz verwirkt.«

»Ein Missverständnis«, sagte Danton. »Niemals würden wir es wagen, dich beleidigen zu wollen. Wir kommen aus einer fernen Galaxis und kennen die Sitten und Gebräuche im Reich des Kriegers Kalmer nicht. Wir sind nach Erendyra gekommen, um eines der Wunder von Estartu zu sehen ...«

»Schweig!«, brauste Edym Varuson auf. »Was ist Estartu? Was soll dein Geschwätz? Auf den Boden mit euch! Zeigt Ehrfurcht!«

Keiner der Vironauten kam der Aufforderung nach. Demeter trat sogar einen Schritt vor. Immerhin deutete sie eine knappe Verneigung an. »Schenke uns dein Gehör, Meisterschüler der Upanishad, und lass dir berichten, woher wir von Estartu wissen«, sagte sie. »Vor nicht langer Zeit kam ein Fremder in unsere Galaxis. Er nannte sich Sotho Tal Ker, berichtete von den Wundern und empfahl uns, die Elysischen Ringe von Erendyra aufzusuchen. Er sprach von der Upanishad, der Lebensphilosophie und ihrem Sinn. Freude an der Freude des anderen haben, innere Einkehr finden und nach geistigen Erkenntnissen streben; die Lebensschule Upanishad absolvieren, deren Shada es zu höchsten moralischen und ethischen Werten bringen. Stalker, wie wir Sotho Tal Ker auch nennen, will in unserer Galaxis neue Schulen errichten. Wir Galaktiker dürfen an den philosophischen Werten teilhaben.«

»Sotho Tal Ker?«, echote Varuson. Seine Tentakel zuckten und der Körper pendelte ruckartig, vielleicht ein Zeichen von Erregung. »Ihr seid Gorims. Weshalb sollte der Sotho ausgerechnet euch erscheinen? Ich glaube es nicht. Sotho ist der Inbegriff des Ewigen Kriegers, die Inkarnation des Superheroen, dem kein einfacher Heroe widerstehen kann. Der Sotho wird irgendwann geboren werden. Aber ihr wollt ihn schon gesehen und gesprochen haben?«

»So ist es!«, bekräftigte Danton. »Was verlangst du als Beweis? Seit Kurzem halten wir uns in Erendyra auf und sind nach einer kleinen Irrfahrt auf Lemparr gelandet.«

Edym Varuson bewegte sich auf Danton zu und streckte mehrere Tentakel nach ihm aus. Die Lichtschranke erlosch vor Danton.

»Ihr seid keine Diener der Upanishad, sondern Gorims. Unwissen allein wäre noch zu verzeihen. Aber den Namen des Sothos beschmutzt zu sehen ...«

Der Meisterschüler verstummte jäh. Seine Tentakel, mit denen er nach Danton hatte greifen wollen, deuteten an dem Terraner vorbei. Ein helles Singen war herangekommen – eine kleine Antigravscheibe, auf der unverkennbar Jo Polynese stand.

Zweifellos hatte Polynese irgendwo in dem Bereich landen wollen. Weil die dicht an dicht stehende Menge das verhinderte, flog er über den Bereich der Schranke hinweg und setzte neben dem Teppich auf.

Ehe jemand reagieren konnte, trat der Androide auf Varuson zu und schlug dessen Tentakel zurück. Der Meisterschüler krümmte sich wohl eher vor Überraschung als vor Schmerz, doch die Menge an der Energiebarriere schrie vor Zorn. Wäre die Sperre zusammengebrochen, hätten die Ckatoner den Androiden vermutlich gelyncht.

»Du bist ein Meister der Feigheit!«, rief Polynese. »Viel hast du in der Upanishad nicht gelernt. Zeige, was du kannst. Wo sind deine Selbstbeherrschung und deine Fähigkeit zur Meditation? Miss deine Kräfte an mir, und ich verspreche, dir wird Hören und Sehen vergehen. Lemparr soll erfahren, dass du ein Angeber bist, nicht mehr!«

Eisiges Schweigen hatte sich über dem Platz ausgebreitet. Die Ckatoner waren verstummt, und die Vironauten wagten nicht, sich zu rühren. Jeder begriff, dass soeben Entsetzliches geschehen war.

Edym Varuson warf sich mit einem Aufschrei herum.

»Ich, ein Feigling? Du verfluchter Gorim tötest meine Ehre. Das kann durch einen Zweikampf getilgt werden. Ich ziehe mich für eine Weile zurück, um mich zu wappnen. Du begib dich mit deinem Pack in euer ödes Schiff zurück und warte, was ich zu sagen habe. Die Ckatoner werden darauf achten, dass du dich der Entscheidung nicht entziehst!«

Der Teppich setzte sich in Bewegung, zurück zur ETTENA des Meisterschülers. Jo Polynese blickte Varuson unbewegt hinterher.

»Jo, du bist hiermit arrestiert!«, sagte Roi Danton. »Du hast genug Unheil angerichtet!«

Der Androide schwieg. Er musterte die Vironauten, die vor ihm zurückwichen, als sei er von einer tödlichen Krankheit befallen.

Danton schüttelte verbittert den Kopf. Sie hatten den friedlichen Kontakt zu den Völkern Erendyras gesucht. Erreicht hatten sie genau das Gegenteil.

Luzian Bidpott streichelte seine Gefährtin, und Susa Ail seufzte tief. Ihre Ruhepause ging zu Ende, es war höchste Zeit, nach dem Rechten zu sehen. Einen Fehler konnten sie sich nicht leisten.

Die Positronikspezialistin schlüpfte aus dem Bett und glitt hinüber in die enge Duschzelle. Das Luft-Wasser-Gemisch sprudelte, kurz darauf kehrte Susa erfrischt zurück. Luzian war nach ihr an der Reihe.

»Weißt du, ich mag ihn eigentlich recht gern«, sagte Susa, während sie gemeinsam die dritte Ebene verließen und in die zweite hinaufstiegen, zur eigentlichen Schaltzentrale. »Jo ist mir ans Herz gewachsen. Fast habe ich ein wenig Angst davor, dass wir ihn eines Tages verlieren könnten.«

»Wenn es sein muss, können wir nichts daran ändern. Unsere Arbeit ist wichtiger als Rücksichten auf Jo. Vergiss nicht, dass er ein Androide ist, ein künstliches Lebewesen.«

»Mit eigenem Bewusstsein!«, betonte Susa.

Luzian nickte. Als Intensivpsychologe hatte er das Fachwissen, die Problematik deutlich zu erkennen. Vom Bewusstsein her gab es keine großen Unterschiede zwischen dem eines normalen Menschen und dem eines künstlichen.

In Jos Magengrube ruhte ein 50 Zentimeter hohes und nicht einmal halb so dickes Ellipsoid aus Metall, ähnlich dem Aussehen des Vario-500. Es war in drei Ebenen unterteilt, in denen Luzian und Susa lebten. Sie steuerten das vegetative Nervensystem des Cyborgs, seinen Stoffwechsel und den gesamten Metabolismus. Sie beeinflussten sein Gehirn und seinen Willen und hatten längst die vollständige Kontrolle über Jo übernommen – ohne dass er es bemerkt hatte. Jo selbst hielt sich nach wie vor für einen Androiden.

Die beiden Siganesen betraten die zweite Ebene und nahmen in ihren Sesseln Platz. In diesem Bereich war alles beengt. So sehr, dass sie mit einem ausführlichen Simulatortraining für ihre Aufgabe vorbereitet worden waren.

»Ich schalte mich in die Bordkommunikation ein«, sagte Susa.

Sekunden später erklang die beruhigende Stimme der LOVELY BOSCYK. Die Virenintelligenz sprach mit Roi Danton. Das Schiff war abgeriegelt. Niemand konnte es verlassen, und kein Ckatoner hatte Interesse daran, zu nahe heranzukommen. Jos Aufenthaltsort an Bord war allen Vironauten bekannt, aber keiner kümmerte sich darum. Es war ohnehin alles zu spät. Sie mussten den Androiden gewähren lassen, um Edym Varuson zu beruhigen. Der Zweikampf zwischen beiden war unausweichlich, und in gewisser Weise hofften wohl viele, den verrückten Androiden dadurch loszuwerden.

»Blutdruck?«, fragte Susa. Luzian las die Werte ab und verglich sie mit denen vor ihrer Ruhepause.

»In Ordnung. Stoffwechsel auch okay. Jo wird bald einen Waschraum aufsuchen. Nierentätigkeit normal, Adrenalinspiegel ebenfalls. Was machen wir mit dem Appetit?«

»Lassen! Seine Stimmung ist nicht in Hochform.«

Bidpott aktivierte die zuständigen Synapsen, gleich darauf fühlte Jo sich wohler. Sie beobachteten, wie er in dem Raum hin und her ging. Er war in allen seinen Stimmungen steuerbar. Sie konnten ihn zornig oder niedergeschlagen werden lassen, und sie hatten damals auch sein Sternweh geweckt, um ihn in eines der Virenschiffe einschleusen zu können. Alles für die Kosmische Hanse, in deren Dienst sie standen.

»Gut. Jo ist bereit für den Zweikampf!« Susa strahlte ihren Freund an.

Luzian Bidpott und Susa Ail arbeiteten im Interesse der Kosmischen Hanse. Es ging um intergalaktischen Handel und weiträumige Beziehungen. Der Weg dazu führte zweifelsfrei über den Meisterschüler. Edym Varuson würde als Absolvent der Upanishad bald ganz oben stehen. Was bot sich besser an als ein guter Kontakt zu ihm, der die nötigen Beziehungen zu den ganz großen Tieren von Erendyra knüpfen konnte. Es gab nur ein Problem: Für ihn waren die Vironauten Gorims – Fremde, die er verachten musste. Es sei denn ...

Mit ihrem Eingreifen hatten die beiden Siganesen verhindern wollen, dass die Felle für die Kosmische Hanse davonschwammen. Sie hatten die Flucht nach vorn angetreten und den Heroen beleidigt. Jo war nun eben derjenige, der alles ausbaden musste. Er war für alle an Bord ein Androide, aber Edym Varuson wusste das nicht. Der Heroe musste unterliegen. Danach würde er als der Besiegte hoffentlich das tun, was die beiden Siganesen im Interesse der Hanse von ihm erwarteten.

»Die Ckatoner ziehen sich vom Schiff zurück!«, rief Luzian. »Was sagst du dazu? Varuson reagiert schneller als erwartet.«

»Dann nichts wie los!« Susa nickte freudig. »Motiviere Jo bis in die Haarspitzen!«

In ihrem sehr beengten Überwachungsraum verfolgten sie, wie Polynese nach kurzer Zeit aufbrach und sich zur nächsten Bodenschleuse wandte.

Die Mitteilungen des Meisterschülers, in denen er seine Bedingungen formulierte, offenbarten erste Einzelheiten seines Kodex. Seine Ehre als Absolvent der Upanishad verlangte, dass er seinen Gegner jagte und aus eigener Kraft besiegte. Er selbst durfte sich keiner Waffe bedienen, während er seinem Gegner die Bewaffnung nach eigener Wahl überließ und ihm sogar die Unterstützung von Gefolgsleuten zubilligte. Als Austragungsort für den Zweikampf nannte er ein naturbelassenes Gebiet im Westen der Erzstadt, das auf drei Seiten von Felsplateaus eingegrenzt war. Diese durften nicht erstiegen und die Stadt nicht betreten werden.

Ein Holo im Kommandostand der LOVELY BOSCYK zeigte kurze Zeit später den Androiden beim Verlassen des Schiffes. Jo Polynese war bewaffnet, aber allein. Es wäre ohnehin keiner der Vironauten bereit gewesen, ihm zu folgen. Jo schritt zügig auf den Rand des Raumhafens zu.

»Michael!«

Es kam selten vor, dass Demeter ihren Mann bei seinem richtigen Vornamen nannte. Roi Danton spürte sofort, dass Demeter aufgeregt war. Sie schien nicht bereit, sich mit der Rolle der Wartenden abzufinden.

»Was willst du tun?«, fragte Danton, sich nicht ganz sicher, was Demeter beabsichtigte.

»Es ist nicht richtig, dass wir ihn allein lassen. Kein Ckatoner weiß, welche Beziehung zwischen ihm und uns besteht. Was er getan hat und noch tun wird, fällt auf alle Vironauten zurück. Jo kämpft stellvertretend für uns alle, egal, ob er nur verwirrt oder übergeschnappt ist. Ich folge ihm.«

»Nein, Demeter. Keiner von uns hat bisher einen Heroen kämpfen sehen. Aber wir wissen nur zu gut, was geschehen ist, als Stalker sich das eine Mal vergaß.«

Demeter hob, scheinbar ein wenig unsicher, die Schultern. »Ich kann mich wirksam gegen Varuson schützen«, sagte sie, drückte Roi zwei Finger an die Lippen und eilte davon.

Als sie wenig später das Schiff verließ, trug sie ein Päckchen unter dem Arm. Roi Danton erkannte es und verstand. Demeter hatte es aus dem Sicherheitsfach genommen. Dort hatte er das Päckchen deponiert – in der festen Absicht, es nie zu benutzen. Schon wenn er an den Moment der Übergabe zurückdachte, spürte er Unbehagen. Stalker war ihm dabei viel zu leutselig erschienen, das hatte ihn misstrauisch gemacht.

Demeter trug das Permit bei sich, und Roi hoffte plötzlich inbrünstig, dass es ihr helfen würde. »Wo immer ihr in Estartu hinkommt und diesen Passierschein vorweist, werden sich die Welten und die Herzen ihrer Bewohner für euch öffnen«, hatte Sotho Tal Ker vor Begeisterung strahlend gesagt.

Roi Danton verließ ebenfalls den Kommandostand. Er wollte wie Demeter nicht zum Warten verurteilt sein, sondern wollte wissen, was geschah und notfalls sofort zur Stelle sein. Außerdem hatte seine Frau mit wenigen Worten etwas zu verstehen gegeben, das ihm keine Ruhe ließ. Sie hatte Jo als Stellvertreter für alle Vironauten hingestellt. Und er, Michael Reginald Rhodan, fühlte sich bei seiner Ehre als Mensch gepackt. Er konnte seine Herkunft und sein ererbtes Verantwortungsbewusstsein nicht leugnen. Wer ihn in diesen Minuten gesehen hätte, mit den harten, graublauen Augen, wer außerdem den entschlossenen Ausdruck in seinem Gesicht bemerkt hätte, der wäre fast schon überzeugt gewesen, dass er Perry Rhodan selbst gegenüberstand.

Perry Rhodan 153: Der Tross des Kriegers (Silberband)

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