Читать книгу Der Bestseller - Arno von Rosen - Страница 17
Оглавление13.Kapitel
Pavel hatte am Eingang zur Messehalle gewartet, und beobachtet wie Reiner Groth hineingegangen war, nachdem er noch eine Karte am Eingang hinterlegt hatte. Das Gedränge am Eingang war noch überschaubar, aber der Strom der Besucher wurde zunehmend größer.
Wenig später erschien auch Karl Blanke, und strebte zügig auf den Eingang zu. Pavel folgte in einigem Abstand, ohne besondere Hektik. Er ließ immer ein paar Meter Platz, und sah sich beiläufig die Ausstellungsstände an.
Er hatte sein Sakko gegen eine leichte Windjacke gewechselt, und sich eine typische Besucher Tasche umgehängt, in der Prospekte verstaut werden konnten.
Im Infobereich der Halle stand schon der Lektor, der etwas angespannt wirkte, während Blanke die Ruhe selbst zu sein schien.
Der Unterhaltung der Beiden konnte Pavel nicht folgen, da der Geräuschpegel der Halle zu hoch war. An den Ständen liefen Werbevideos auf Großbildleinwänden, auf denen die geneigten Käufer die Fahrzeuge in der passenden, sonnigen Landschaft bewundern konnten, ausgestattet mit allem was das Camperherz schneller schlagen ließ, wenn auch der Gedanke an eine bessere Zeltunterkunft und Lagerfeuerromantik nichts mehr mit den Hightech Fahrzeugen zu tun hatte, die man heute kaufen konnte, um sich in der freien Natur aufzuhalten.
Eigentlich waren die heutigen Wohnmobile kleine Luxusoasen, die fast keine Wünsche mehr offen ließen. Man entging dem Trubel in einem Hotel, und tauschte diesen gegen Grillgeruch und Partymusik auf dem Campingplatz ein.
Er zumindest zog jedes gute Hotel einem Urlaub im Luxuscamper vor, aber das hatte möglicherweise auch etwas mit seinem Sicherheitsbedürfnis zu tun.
Viele der jetzigen Käufer würden nächstes Jahr die Investition bereuen, wenn der Geldmarkt erst einmal am schwinden war, und Firmenkredite dann nicht mehr so freigiebig von Banken verteilt wurden. Nach heutigem Stand ging er von sechs bis zwölf Monaten aus, bevor die Weltwirtschaft einen Einbruch erleiden würde. Im Moment schien die Welt noch in Ordnung zu sein, aber er wusste es schließlich besser.
Seine Meinung war nicht gefragt, und seine Loyalität galt nur der Firma. Mit Geld hatte das eigentlich nichts zu tun, da er sicher als freier Killer viel mehr Geld verdienen konnte, allerdings waren die Überlebenschancen erheblich geringer, wenn man alleine tätig war, und kündigen konnte man sowieso nicht, jedenfalls hatte es diesen Fall noch nie gegeben, soweit er wusste. Da es auch keine regelmäßigen Treffen der Pensionäre gab, konnte man davon ausgehen, dass es sich um einen lebenslangen Job handelte.
Er gab sich einen Ruck und verdrängte die wirren Gedanken, und ging hinter Blanke und Groth her. Vom Eingang der nächsten Halle konnte er sehen, wie die Beiden auf den ersten Stand mit Wohnmobilen zustrebten, um kurz darauf in einem der riesigen Gefährte zu verschwinden.
Auch das beste Richtmikrofon würde hier nichts ausrichten können, dafür waren zu viele Schallquellen und Hindernisse im Weg. Er musste schnell entscheiden, ob er sich in das Gespräch einschalten, oder abwarten sollte, bis die Beiden wieder heraus kommen würden.
Die Gefahr entdeckt zu werden war relativ hoch, da der Stand noch nicht so gut besucht war, und die Hostessen pflichtbewusst jeden möglichen Gast anlächelten.
Pavel bezweifelte zwar, dass die Damen so gut geschult waren, dass sie sich an jedes Gesicht erinnerten, aber er wollte kein unnötiges Risiko eingehen.
Er würde alles auf eine Karte setzen, und seinen Zielpersonen in das Fahrzeug folgen. Im Notfall konnte er immer noch improvisieren. Sollte es sich wirklich um Profis handeln, hätte er das schnell herausgefunden.
Er lächelte der Hostess am Stand kurz zu, zeigte mit dem Finger auf das Wohnmobil das Groth und Blanke bestiegen hatten, nickte wissend, als ob er zu den beiden Männern gehörte, und bekam ein kurzes Lächeln zurück.
Er betrat völlig lautlos das Fahrzeug, und hörte sofort die Stimmen von rechts. Er zog die Tür hinter sich zu, die mit einem leisen Klick in Schloss fiel, und blieb still stehen, einigermaßen gedeckt von einer großen Schrankwand, die wohl die Unterhaltungselektronik beherbergte.
Groth antwortet soeben auf eine Frage, die ihm bereits entgangen war.
„Die Information hätte ich früher benötigt, dass sie nicht der Verfasser sind, dann hätten wir die Sache anders handhaben können. So wird es schwierig, die Angelegenheit meinem Boss gut zu verkaufen, und dabei ungeschoren davon zu kommen. Geben sie mir bitte die Info über den wahren Autor, oder anrangieren sie wenigstens ein Treffen, damit wir auch unsere Chance haben.“
„Das ist nicht möglich, und das wissen sie, Herr Groth. Ich kann ihnen die Info nicht geben, und ich bin sehr sicher, dass es zu keinem Treffen kommen würde, selbst wenn ich gewillt wäre, ihnen den Namen zu nennen, was ich aber nicht bereit bin zu tun.
Ich weiß auch nicht, warum das ein Problem sein sollte, schließlich machen sie doch ein sehr gutes Geschäft, und weitere Bücher waren nie vereinbart.“
Langsam wurde es interessant, und Pavel hoffte auf die entscheidenden Hinweise, um seinen Auftrag erledigen zu können. Gerade jetzt fing die Klimaanlage an zu laufen, und verursachte ein surrendes Geräusch beim Anlaufen. Der Blick der Beiden ging dabei in seine Richtung.
Er zog erneut die Tür schnell hinter sich zu, und betrat das Wohnmobil, als ob er noch nicht da gewesen wäre. Die beiden Männer sahen in seine Richtung und Blanke musterte ihn, während Groth mit einer fahrigen Handbewegung unter sein Sakko griff.
Einen Augenblick später hielt Pavel die Glock in der Hand, und ein kleiner Rauchfaden kräuselte sich aus dem Lauf hinaus, in Richtung Lüftungssystem.
Der Schalldämpfer hatte den Knall unterdrückt, und nur ein kurzes schlagendes Geräusch hervorgerufen, wie ein leiser Peitschenknall aus dem Nachbarzimmer.
Blanke saß wie versteinert da, während Reiner Groth vom Sessel rutschte, und unter den Tisch gesunken war, ohne einen Laut von sich zu geben.
Er hatte eine kleine rote Stelle am Hemd, die genau über dem Herzen saß. Der Fleck war so groß wie ein Zwei-Euro-Stück, und würde in wenigen Minuten anfangen einzutrocknen. Im Gegensatz zum Kino, wo das Blut literweise spritzte, hörte im wirklichen Leben die Blutung auf, sobald das Herz stehen blieb.
Karl blickte direkt in den Lauf der Waffe, ohne sich zu rühren. Pavel verwünschte sich, dass er so schnell reagiert hatte, und presste einen Fluch, in seiner Muttersprache, zwischen den Lippen hervor.
„Bleiben sie weiter ganz ruhig, Herr Blanke, dann passiert ihnen auch nichts“, forderte Pavel ihn in einem sehr ruhigen und leisen Tonfall auf. Der unauffällige Killer der Organisation beugte sich zum Körper von Groth runter, und fühlte den Puls an der Halsschlagader.
Der Lektor war tot, was auch sonst.
Er griff in die Innenseite des Sakkos, und holte eine braune Geldbörse heraus, sonst war nichts zu finden. Er sah sich kurz um, konnte das Geschoss aber nicht entdecken. Die Wand und der Sessel des Wohnmobiles waren unbeschädigt.
Wahrscheinlich steckte die Kugel noch im Körper. Jetzt hatte er auf jeden Fall keine Zeit sich darum zu kümmern.
Was um alles in der Welt hatte Groth geritten, sich an die Innentasche des Sakkos zu fassen, und warum hatte er als Profi in diesem Geschäft nicht abgewartet, was passieren würde.
Es hätte noch genug andere Möglichkeiten gegeben einer potentiell gefährlichen Situation auszuweichen. Jetzt war der weitere Ablauf vorher bestimmt, egal ob es sich um die Gegenseite handelte, oder nur um harmlose Vollidioten.
Das war der Fluch, wenn man jahrelang im Außendienst war. Wer da zögerte, war schon so gut wie tot, und schließlich lebte er noch, weil er nie Zeit verlor.
Pavel hatte den Innendienst wohl noch nicht verinnerlicht, was er später bestimmt zu erklären hatte. Er öffnete die Service Klappe zum Garagentrakt des Fahrzeugs, der von beiden Seiten zugänglich war.
„Legen sie ihn hier rein.“
Blanke reagierte nicht, sondern saß nur da mit geweiteten Augen, die ihn starr vor Angst ansahen.
„Los machen sie schon“, knurrte Pavel.
Langsam bewegte sich Karl Blanke, und nahm den Lektor unter den Achseln. Groth schien Tonnen zu wiegen. Er zerrte ihn zu der Klappe an der Pavel stand, und dieser half ihm, indem er ihn an einem Bein nahm, um den Leichnam zusammen in das Fach zu wuchten. Es gab ein dumpfes Geräusch, und der Leichnam fiel in den schmalen Schacht, um auf der Luke zur Garage liegen zu bleiben.
Pavel schloss die Klappe wieder und überprüfte, ob es irgendwelche Spuren gegeben hatte. Er wischte mit dem Ärmel seiner Windjacke über Klappe und Tisch, und setze sich in den Sessel, während er die Waffe auf Karl gerichtet hielt.
„Schön das sie ruhig geblieben sind Herr Blanke, das macht vieles leichter. Wir treffen eine Abmachung, mit ihrem Einverständnis. Sie beantworten mir ein paar Fragen zu meiner vollsten Zufriedenheit, und ich tue ihnen nicht weh.“
Karl stimmte zu, ohne ein Wort verlauten zu lassen, obwohl er immer noch nicht begriffen hatte, was gerade geschehen war. Die ganze Szene hatte sich in nicht einmal 60 Sekunden abgespielt, und doch hatte er das Gefühl von Stunden verspürt. Er hatte den Mann niemals zuvor gesehen, und nicht die geringste Vorstellung davon, was er wollte, aber er konnte sich sicher sein, dass es um sein Leben ging. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Mit einem heiseren Krächzen brachte er hervor.
„Was wollen sie?“
Karl versuchte ganz ruhig zu bleiben, und vermied es irgendwelche schnellen Bewegungen zu machen, zumal sein Gegenüber einen nervösen Zeigefinger zu haben schien. Er bemühte sich, langsam in den Sessel zu gleiten, und schlug die Beine übereinander, damit man nicht sah, dass ihm die Knochen schlotterten.
Pavel sah sein Gegenüber durchdringend an, ohne die Waffe herunter zu nehmen. Blanke kam ihm seltsam entspannt vor.
Die meisten Befragungen dieser Art fingen mit Sätzen an wie, es muss sich um eine Verwechselung handeln, oder er bekam gleich Geld angeboten, wenn man sich dann einig würde.
Bei manchen Angeboten hatte er tatsächlich darüber nachgedacht, ob sich ein Wechsel nicht auszahlen würde, aber wahrscheinlich hätte er nicht mehr viel von dem versprochenen Geld ausgeben können, und so hatte er sich stets loyal entschieden, und natürlich vernünftig.
„Ich muss wissen woher sie die Informationen haben“, sagte Pavel in einem ruhigen Plauderton, der dem Gegenüber vermitteln sollte, dass es sich nur um ein Gespräch unter Geschäftspartnern handelte.
Karl war sich nicht sicher, ob noch etwas Konkreteres folgen würde, und wartete einen kurzen Moment ab. Der Tonfall hatte ihn an eine Sendung über Gartenblumen im TV erinnert, völlig ohne jegliche Betonung.
„Welche Informationen meinen sie?“
Während er noch sprach, wusste Karl, dass das auf jeden Fall eine falsche Antwort war. In diesem Moment ging die Tür auf, und eine der Hostessen betrat das Fahrzeug. Pavel ließ die Waffe zwischen Tasche und Jacke verschwinden, und erhob sich sofort, ohne dabei nervös zu wirken. Karl saß noch im Sessel, und bewegte sich nicht.
„Kann ich etwas für die Herren tun?“, fragte die junge Dame im geübten freundlichen Servicetonfall.
„Vielen Dank“, antwortete Pavel prompt.
„Mein Freund und ich wollten gerade gehen.“
Unsicher erhob sich Karl, und ging hinter dem Mann her. Einen kurzen Moment überlegte er die Hostess mit einzubeziehen, oder einen Fluchtversuch zu unternehmen, aber zurzeit fehlte ihm dafür der Schneid.
Sie gingen an der Servicekraft vorbei, und Pavel sah ihr direkt in die Augen, um ein wegsehen ihrerseits zu erzwingen, und hatte Erfolg. Die Hostess nahm dafür mit Karl Blickkontakt auf, und sah routiniert in den Raum hinein, um zu prüfen ob etwas fehlte oder unordentlich war.
Es gab viele Souvenirjäger, die immer wieder versuchten, dass eine oder andere Bauteil mitgehen zu lassen, aber es schien alles in Ordnung zu sein. Als sie aus dem Wohnmobil stieg, waren die beiden Männer schon um die Ecke des Standes verschwunden.
Der Killer schob Karl vor sich her. Er hatte entschieden, dass es eine Befragung auf dem Parkplatz geben würde, wo ihre beiden Wagen standen, jedenfalls abseits von Menschenmassen die als Zeugen fungieren konnten.
„Gehen wir zu meinem Fahrzeug“, sagte er knapp, und Karl gehorchte ohne ein weiteres Wort zu verlieren. Wenn alles gut lief, würde die Leiche in den nächsten Stunden nicht gefunden werden, vielleicht sogar noch länger. Bis dahin hatte er bereits die Stadt verlassen. Spuren gab es keine, also hatte er Zeit genug um Blanke ein paar Fragen zu stellen.
Nach wenigen Minuten standen sie am dunkelblauen Golf, und Pavel entschied aufgrund der einströmenden Menschenmengen die notwendigen Fragen abseits des Messegeländes zu stellen.
„Steigen sie bitte ein Karl, und fahren sie Richtung Autobahn.“
Pavel setzte sich auf die Beifahrerseite, steckte den Zündschlüssel ins Schloss, und vermied es den vorbeilaufenden Besuchern in die Gesichter zu sehen.
Karl startete den Wagen, und fuhr vom Messegelände. Nach unendlich erscheinenden Minuten hatten sie einen alten Industriehof erreicht, auf dem nur noch wenige alte Baufahrzeuge standen und Material für Abwasserkanäle.
Der fremde Mann hatte Karl mit knappen Anweisungen zu dieser Adresse gelotst, als ob er sich hier auskennen würde. Auf ein kurzes Zeichen von Pavel stieg Karl aus und ging auf einen abgelegenen Teil des Bauhofes zu, auf dem Baumaterial gelagert war.
Er dirigierte Karl zu einem Stapel von Betonröhren, die von der Strasse aus nicht zu sehen waren, und schoss Blanke unmittelbar in den Fuß. Karl schrie auf, und sackte sofort zusammen.
„Ich werde vergessen, dass sie mir im Wohnmobil eine Frage gestellt haben, anstatt mir meine Frage zu beantworten, aber eine zweite Chance bekommen sie nicht.“
Der Kaufmann lag auf dem Boden, und drückte den Fuß durch den Schuh, um den Schmerz zu verdrängen, und zerquetschte dabei ein paar Tränen.
„Ich weiß nicht was sie für Informationen meinen, oder wer sie sind, oder was sie wollen, schrie Karl den Killer an.“
Pavel sah einen Augenblick auf sein Opfer hinab, und schnaufte kaum merklich. Es war soweit; er würde wahrscheinlich nicht die gewünschten Informationen erhalten, ohne weitere Motivationen des Befragten, und das war genau das, was er eigentlich nicht mehr gewollt hatte. Es schien nicht möglich zu sein, den Außendienst tatsächlich zu quittieren, aber er wollte fair sein und Blanke noch eine Möglichkeit geben, die Frage richtig zu beantworten.
„Na gut Karl sie haben gewonnen.
Woher haben sie die Informationen aus dem Buch?“
Karl überlegte, was der Mann eigentlich wollte.
Was oder wer war er?
Ein verrückter Paparazzo?
Ein völlig ausgeflippter Prämienjäger?
Er konnte sich keinen Reim darauf machen.
„Hören sie, sie verwechseln mich bestimmt mit jemand anderem. Alles was in dem Buch steht, haben wir uns nur ausgedacht. Alles nur ein Spaß, verstehen sie?
Wenn sie wollen gebe ich ihnen das Prämiengeld, dass ist kein Problem. Ich werde sie auch nicht Anzeigen, oder so etwas. Lassen sie mich bitte einfach gehen.“
Pavel sah den wehrlosen Mann an, und legte den Kopf leicht auf die Seite, als ob er überlegen würde.
„Wer ist ihr Auftraggeber?“
Karl hoffte, dass sein Gegenüber sehen würde, dass er nicht log. Offenbar war der Mann geistig nicht normal. Die ganze Situation hatte Züge einer abartigen Schmierenkomödie, nur das er nicht lachen konnte. Er empfand auch keinen Schmerz mehr, so als habe er Morphium bekommen. Er rappelte sich ein wenig auf, und lehnte sich an die Röhren.
„Hören sie, es gibt keinen Auftraggeber, dass ist alles bestimmt nur ein Missverständnis.“
Pavel hatte es offensichtlich mit einem Profi zu tun, zumindest im Informationsgeschäft. Es war wohl nicht mehr aus ihm rauszuholen, also hatte die Befragung ihren Zweck erfüllt. Er würde sich den notwendigen Informationen woanders besorgen müssen.
„Sie dürfen mir natürlich auch eine Frage stellen, wenn sie wollen.“
Karl sah dem Anderen in die kalten grauen Augen. Eine Gefühlsregung konnte er nicht erkennen. Er versuchte seine Gefühle wieder in den Griff zu bekommen, da sich die Situation zu klären schien.
„Wer sind sie überhaupt?“, fragte Karl gereizt.
„Sie dürfen mich Pavel nennen“, erwiderte dieser in einem entspannten Plauderton. Er wollte gerade antworten, als Pavel die Waffe hob, und Karl hektisch hervorstieß.
„Pavel sie haben doch versprochen“…, ein Ploppen unterbrach Karl mitten im Satz, und er sackte mit einem Loch in der Stirn in sich zusammen.
„Ja ich weiß“, sagte Pavel ganz leise, „aber nur, dass ich ihnen nicht wehtue, wenn sie alle Fragen richtig beantworten. Und ich habe mein Versprechen gehalten.“
Er nahm alle Sachen, die Blanke bei sich trug, um es nach einem Raubüberfall aussehen zu lassen, schob den Leichnam in eine der Betonröhren, und sammelte die beiden Projektile auf, ebenso wie die Hülsen. Er blickte sich nach allen Seiten um, ob sie jemand beobachtet hatte, konnte aber niemanden entdecken.
Er stopfte noch ein paar aufgeweichte Kartons in die Röhre, und hoffte, dass die Maßnahmen für ein paar Tage Verzögerung ausreichen würden. Als nächstes wollte er sich die Fahrzeuge von Groth und Blanke vornehmen, und danach wieder in die Firma zurück fahren.
Bis jetzt waren die Ergebnisse mehr als schwach, und würden wahrscheinlich einer Prüfung nicht Stand halten. Er konnte später noch eine Einschätzung abgeben, oder es würde für ihn entschieden werden, wenn er die Ergebnisse vorlegen musste.
Jetzt hatte er noch zu tun, und er verspürte einen leichten Hunger, wie fast immer wenn er einen Job erledigt hatte.