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Arthur Rosenberg (19.12.1889 Berlin – 7.2.1943 New York), zu Lebzeiten ein Außenseiter der Geschichtswissenschaft, gilt heute als einer der bedeutendsten deutschen Historiker des 20. Jahrhunderts.

Geboren in einer assimilierten jüdischen Familie, studierte er in Berlin Alte Geschichte, Philologie und Archäologie und schlug zunächst die Laufbahn eines Althistorikers ein. 1911 wurde er mit Untersuchungen zur römischen Zenturienverfassung zum Dr. phil. promoviert, 1914 erfolgte die Habilitation mit der Arbeit Der Staat der alten Italiker. Verfassung der Latiner, Osker und Etrusker, worin Rosenberg die verschiedenen Regierungsformen in den Stadtgemeinden des vorrömischen Italiens untersuchte. Im Ersten Weltkrieg diente er zumeist im Kriegspresseamt, wo er auch General Erich Ludendorff kennenlernte.

Bisher auf deutschnationalen Positionen stehend, schlug sich Rosenberg bei Kriegsende auf Seite der äußersten Linken, was zu großen Schwierigkeiten seiner akademischen Laufbahn führte. Erst 1930 wurde er außerplanmäßiger Professor in Berlin. Schon Anfang 1927 hatte er sich jedoch gegen die Unterordnung der KPD unter Stalins Politik gewandt und kurz darauf die Partei verlassen, die er zuvor auch im Reichstag vertreten hatte. Neben den beiden hier vorliegenden Büchern schrieb er u. a. eine Geschichte des Bolschewismus (1932) und ein auch politiktheoretische Fragen behandelndes Werk, Demokratie und Sozialismus (1938). Vom Hitler-Regime mit seiner Familie aus Deutschland vertrieben, fand er nach schweren Jahren des Exils schließlich eine wissenschaftliche Heimat am Brooklyn College in New York.

Mario Keßler, geb. 1955, Prof. Dr. phil., arbeitete bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 2021 am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam und lehrte u. a. in Potsdam sowie an der Yeshiva University in New York.

Entstehung und Geschichte der Weimarer Republik

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