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Jenseits

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26. September 2012

Nun ist es schon ganze drei Wochen her seit meiner letzten Meldung. Kinder, Kinder, wie doch die Zeit vergeht… Kaum morgens die Augen aufgeschlagen, schon schließen wir sie wieder am Abend. Aber dazwischen, ja da ist es doch recht spannend. Sieben Wochen bin ich nun schon in meinem neuen Zuhause, die waren oft ganz schön aufregend. Aber auch traurig. Zumindest die letzten…

Meine Chefin hat nämlich eine ganz ganz liebe Oma, von ihr und der Familie auch liebevoll Großmutti genannt. Die Gute ist im März 92 Jahre geworden, ein stolzes Alter! Aber nun ist sie über den Sommer leider immer schwächer und auch kränker geworden und musste im August ins Krankenhaus. Nach großem Bangen und Hoffen, ständigem Auf und Ab in den darauf folgenden vier Wochen ist es nun am letzten Wochenende soweit gewesen: die liebe Großmutti hat für immer ihre Augen geschlossen…

Für die ganze Familie ein großer Verlust. Jeder Einzelne muss nun seine Trauer verarbeiten, das ist ganz wichtig für die Seele, sagt meine Chefin. Nicht unterdrücken, das wisst Ihr ja nun schon, sondern immer schön fühlen. Dann geht es einem gleich viel besser.

Aber es gibt in diesem Zusammenhang natürlich auch sehr Schönes zu berichten. Die Großmutti können wir zwar alle nicht mehr sehen, aaaber sie ist ja nicht einfach so weg. Nein, ganz im Gegenteil, sie ist da. Nur nicht sichtbar. Sie ist im Jenseits und das ist nicht irgendwo und schon gar nicht so weit weg wie der Himmel. Das Jenseits ist nur ein anderer Bewusstseinszustand, den Ihr Menschen nicht wirklich wahrnehmen könnt. Wir Tiere schon…

Sicher gibt es Menschen, die Verstorbene sehen können. Aber nicht so sehr viele. Kinder können das wohl noch am besten, aber leider geht das oftmals verloren. Ja und meine Chefin kann mit den Seelen der Verstorbenen kommunizieren und so ist es ein Segen für die Familie, dass sie immerzu mit der Großmutti reden kann, wenn es gewünscht wird. Zumindest noch jetzt in der ersten Zeit nach ihrem Tod. Noch ein paar Tage, dann wird die Zeit reif sein, um sie ins Licht zu begleiten.

Das ist nämlich wichtig, dass die Seelen dorthin kommen. Es ist nicht gut für sie, hier im irdischen Bereich zu bleiben. Besser ist, wenn sie ins Licht gehen. Dort kommen sie an einen wunderschönen Ort, der so schön ist, so faszinierend, dass es keine Worte dafür gibt. Die vorausgegangenen Verwandten warten dort schon auf die gerade „übergegangene“ Seele und so können alle ein Wiedersehen feiern. Das ist aber noch nicht alles. Nein, dort kann sich der Neuankömmling auch erst mal von den Strapazen der vergangenen Zeit erholen und sich anschließend seinen Fähigkeiten gemäß entfalten und entwickeln und er wird weiterhin geschult. Erfährt dann auch, warum sein Leben so gelaufen ist, wie es gelaufen ist und wird vorbereitet für die Zeit, wenn die noch lebenden Angehörigen soweit sind, um zu sterben und ihren Körper zu verlassen. Damit sie ihnen dann wiederum behilflich sein können, schnellstmöglich ins Licht zu gelangen.

Das ist wirklich wichtig. Denn so viele von Euch wissen davon nichts. Möchten über den Tod nicht sprechen, behandeln es als Tabuthema. Und dann, wenn es eines Tages so weit ist, wissen sie nicht, was los ist, was auf sie zukommt und verfallen in Ängste. Und diese behindern dann den Sterbeprozess und das dazugehörige Loslassen.

Meine Chefin kann, wie schon gesagt, mit den Verstorbenen reden, ihnen helfen, ins Licht zu gehen. Das ist so wunderbar, sie freut sich mit jedem Einzelnen, der es wieder geschafft hat. Sie spürt dann oftmals sogar die Freude der Seelen, weil sie sich vom irdischen Bereich lösen können und sie auch merken, dass es keinerlei Angst bedarf.

Die aber den Sterbeprozess behindernden Ängste kann meine Chefin mit ihrer energetischen Arbeit auflösen. Das hat sie erstmals in den letzten Tagen ihrer Großmutti bemerkt und auch getan. Das war sehr sehr wichtig und wertvoll. Es tat der Oma gut, sehr gut: ganz ruhig ist sie geworden, ganz friedlich eingeschlafen…

Dies und die ständige Kommunikation mit ihr, auch während der Beerdigung, hat uns allen die letzte Zeit erleichtert und trotz der großen Trauer zu einer wundervollen und berührenden Geschichte werden lassen. Ja, es gibt eben doch viel Spannendes zwischen Himmel und Erde was wir nicht sehen können, aber trotzdem da ist.

Aus dem Tagebuch der kleinen Neptun

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