Читать книгу Brictom - Wodans Götterlied. Von keltischer Götterdämmerung 3 - Astrid Rauner - Страница 5

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Was bisher geschah

In den hügeligen Ländern, die hinter den Ufern des Flusses Rur liegen, herrschen um das Jahr 120 v. Chr. die Stämme der Eichenleute und Bärenjäger. Eigentlich verbindet diese Leute über Jahre eine enge Freundschaft, gemeinsame Familienbanden wurden geknüpft und die jeweils anderen Herrscher bei wichtigen Fragen zu Rate gezogen. Dann jedoch kommt es zum Bruch zwischen dem Bärenfürsten Behlenos und dem Anführer der Eichenleute, Khomal. Grund sind Anschuldigungen der Eichenleute, die Bärenjäger seien dafür verantwortlich, dass Schamanenschüler der Eichenleute ums Leben kommen, oder sich teilweise selbst wie wahnsinnig in den Freitod stürzen.

Die Schlacht, die daraus erwächst, hätte Behlenos und seinen Bärenjägern beinahe den Untergang gebracht. Im letzten Moment wird den Göttern von ihnen das wertvollste aller Geschenke, ein Menschenleben, als Opfer dargebracht. Doch dieses junge Mädchen, das man Lhenia nannte, erwacht noch in derselben Nacht von den Toten und wendet das Schlachtenglück. Der Einzige, der diesen Augenblick beobachtet, ist ein junger Bärenjäger namens Aigonn. Dieser verdingt sich eigentlich zusammen mit seinem jüngeren Bruder Efoh als Schäfer und ist in der Obhut seines Stiefonkels Aehrel aufgewachsen. Jahre zuvor nämlich hat eine Tragödie seine Familie auseinandergerissen.

Aigonns ältere Schwester Derona wurde mit einer übermenschlichen Gabe geboren. Sie war eine Seherin, die mit den Geistern der Toten sprechen und in die jenseitige Welt, die Andere Welt, sehen konnte. Als Schülerin des höchsten Schamanen der Bärenjäger, Rowilan, hätte ihr eine große Zukunft bevorstehen können. Kurz nach Beginn ihrer Ausbildung verlor Derona jedoch den Verstand und stürzte sich von einem Felsen in den Tod.

Aigonn ist zu jener Zeit ebenso wie der Rest seiner Familie überzeugt, Rowilan sei der Schuldige an ihrem Schicksal. Aigonns Vater war vor Jahren weit genug gegangen, Rowilan zu bedrohen und wurde wegen des Mordversuches an dem Schamanen aus der Siedlung verbannt. Aigonn blieb mit seinem Bruder und seiner Mutter zurück, deren Geist sich über die Trauer und den Verlust immer weiter von den Menschen zurückzog.

Nun, da Aigonn einziger Zeuge ist, als das Menschenopfer von den Toten erwacht, zieht er die Aufmerksamkeit Rowilans auf sich. Dieser vermutet schon lange, dass Aigonn die gleichen Talente wie seine Schwester in sich trägt. Wovon er nichts weiß, ist die Existenz einer Nebelfrau, eines Naturgeistes, der Aigonn seit seinen Kindertagen beschützt und ihm auch jetzt zur Seite steht, da Aigonn immer häufiger mit seiner Sehergabe konfrontiert wird. Letztlich findet er heraus, dass jene wiedergekehrte Tote nicht das geopferte Mädchen selbst ist. Stattdessen hat sich ein fremder Geist, eine wiedergekehrte Seele aus der Vergangenheit, dem toten Körper bemächtigt.

Erst nach und nach klärt sich ihre Identität: Die Wiedergekehrte war einst die Tochter eines mächtigen Sehers und Schamanen der Eichenleute, den man den Moorsänger nannte. Der Moorsänger stammte ursprünglich aus dem fernen Norden, von einer Insel, die man Skandia nennt. Seinen wahren Namen, Alregard, kennt in Aigonns Heimat nahezu niemand. Als mächtigster unter den Schamanen wurde er letztlich von den Eichenleuten sogar zum Fürsten bestimmt und hinterließ der Nachwelt zwei Söhne und eine Tochter, Haelinon, die nach seinem Tod als mächtigste Schamanin ihrer Zeit galt.

Haelinon ist im Körper der Toten wiedererwacht. Sie wurde von ihrem eigenen Sohn aus dem Totenreich gerufen, von Aehrel, der sich letztlich auch als Schuldiger am Tod von Derona und den anderen Schamanenschülern herausstellt. Aehrel, ihr spätes und verstoßenes Kind, war besessen von dem Gedanken, ihren Geist aus dem Totenreich zu beschwören, damit sie die Schuld an ihm begleichen könne, die er ihr nach ihrem damaligen Ableben zugesprochen hatte.

Aehrel, der darüber verzweifelte, keine der Gaben seiner Vorfahren geerbt zu haben, benutzte die Schamanenschüler, um Zugang zur Anderen Welt zu erhalten, ohne jedoch kontrollieren zu können, was dabei geschah. Zuletzt zwingt er sogar Aigonns Geist zum Übergang in die Andere Welt. Dieser begegnet dort seiner bis dahin verstorbenen Mutter und steht schließlich den Göttern gegenüber, darunter dem Herrn des Lebens, Lugus selbst, der ihn schließlich über seine Geistersehergabe hinaus mit der Fähigkeit beschenkt, auch in die Zukunft sehen zu können.

Die Vorahnungen, mit welchen der Gott Aigonn zurück in die Welt der Menschen sendet, sind jedoch düster. Der zu Unrecht beschuldigte Rowilan kann Aehrel gefangennehmen. In einem letzten Kampf mit den Eichenleuten wird dann aber der Bärenfürst Behlenos getötet, bevor die Verbrechen durch Rowilan und Aehrel kurz vor der Sommersonnenwende aufgeklärt werden.

Rowilan ist danach vom Hass auf Aehrel zerfressen. Er hat Derona, Aigonns Schwester, geliebt. Sein Zögern, Aehrel zu töten, bietet allerdings Haelinon die Gelegenheit, ihren Sohn zu befreien und mit ihm in die Wälder zu fliehen. In den Monaten danach versucht Rowilan, Aigonn als seinen Schüler zum Schamanen auszubilden. Bereits im Herbst jedoch verlässt Aigonn die Bärenjäger auf eine Reise in Richtung Norden. Sein Ziel ist Skandia, die Heimat des Moorsängers, wo Aigonn hofft, andere Seher zu treffen und sich dort einen neuen Lehrmeister zu suchen. Den Stämmen seiner Heimat wurde nämlich, außer ihm und seiner Schwester, seit Generation kein Seher mehr geboren. Das vorbelastete Verhältnis zu Rowilan macht ihm den Abschied leicht.

Mit dem Segen der Götter erreicht Aigonn die Küsten des Nordmeeres und findet dort Unterschlupf bei einer Fischerfamilie vom Stamm der Kimbern. Er beobachtet dort eines Tages durch Zufall, wie das Familienoberhaupt Lorn eine Sklavin misshandelt, eine ihm unheimliche, junge Frau, die auf den Namen Tiuhild hört. In dem Fischerdorf sagt man ihr dämonische Kräfte nach, sie sei eine Hazusa, eine Hexe. Als Lorn wenig später einen Herzanfall erleidet, glauben alle, Tiuhild hätte einen Fluch über ihn gelegt. Die junge Frau soll zur Rechenschaft gezogen werden, Aigonn aber, entsetzt von der Engstirnigkeit der Dorfbewohner, verhilft ihr zur Flucht unter der Bedingung, von ihr nach Skandia gebracht zu werden. Tiuhilds Sippe selbst lebt nicht weit entfernt von den Leuten des Moorsängers.

Bald jedoch bereut Aigonn seine Entscheidung. Tatsächlich ist Tiuhild in Besitz einer dunklen Kraft, über die sie kaum Kontrolle hat. Im Gegensatz zu anderen Schamanen ist sie in der Lage, den Geistern, die im Meer, den Wäldern oder der Luft leben, für kurze Zeit ihren Willen aufzuzwingen und diese zu manipulieren. Dadurch ist ihr die ewige Rache der Geister gewiss.

Tatsächlich gelingt es Tiuhild jedoch, Aigonn trotz eines Schiffbruchs auf der Überfahrt, nach Skandia zu bringen. Kaum dort angekommen, drängt Aigonn darauf, seinen Weg von dem der jungen Frau zu trennen. In der Heimat des Moorsängers empfängt man ihn aber mit Ablehnung. Er wird davongejagt und ist letztlich wieder auf Tiuhilds Hilfe angewiesen. Es stellt sich heraus, dass Alregard, der Moorsänger, seiner Zeit von seiner Sippe auf Grund eines Vergehens an den Göttern verstoßen wurde. Alregard hat ein Heiligtum des Donnergottes entweiht und dabei den Zorn dessen Dieners, des Sturmgeistes Wode, auf sich gezogen.

Nachdem Aigonn eine dunkle Vision über die Geschehen in seiner Heimat empfängt, reist er mit Tiuhild in jenes Heiligtum, um festzustellen, dass Alregard dort ein uraltes Wandbild beschädigt und scheinbar ein Stück Fels daraus entfernt hat. Wode fühlt sich durch die Kühnheit der Eindringlinge herausgefordert. Er verfolgt die Gefährten fortan, die überstürzt beschließen, zurück in Aigonns Heimat aufzubrechen. In einer Vision ereilt Aigonn nämlich der Hilferuf Rowilans.

Dieser ist in der Zwischenzeit überraschenderweise durch ein Gottesurteil zum Fürsten der Bärenjäger erwählt worden. Sein Widersacher Fewiros, der Vetter des verstorbenen Fürsten Behlenos, erkennt ihn als solchen jedoch nicht an. Obendrein paktiert Fewiros mit einem Schamanen der Eichenleute, einem alten Götterdiener mit Namen Germos. Rowilan, der einen neuen Krieg fürchtet, als drei seiner Späher, darunter ein guter Freund von ihm, verschwinden, findet heraus, dass der Eichenfürst Barnas selbst scheinbar nichts von den Geschehen weiß. Germos handelt in eigenem Ermessen.

Haelinon lüftet für Rowilan schließlich das Geheimnis, dass Germos offenbar auf der Suche nach jenem Schatz, jener Reliquie, dem Stück des Wandbildes ist, das Alregard aus Skandia gestohlen hat. Weder Haelinon, noch Rowilan oder Germos wissen jedoch, worum genau es sich bei dieser Reliquie handelt. Haelinon offenbart lediglich, dass sie große, unheilvolle Macht besitzen soll. Die Tochter des Moorsängers versucht alles zu tun, um die Reliquie in ihren Besitz zu bringen und vor dem Zugriff der Fremden zu schützen – auch vor dem Rowilans. Sie erfährt, dass es in ihrem alten Leben Germos war, der sie tötete. Sie verstümmelt den Schamanen, lässt ihn allerdings am Leben.

Gemeinsam mit Rowilan finden sie das Versteck des Wandbildes, das jedoch bereits ausgeraubt wurde. Kein Hinweis ist auf denjenigen vorhanden, der die Reliquie genommen haben könnte. Rowilan entdeckt lediglich einen dort verlorenen Ring, den er verheimlicht und versteckt.

Die Rolle des Fürsten lastet schwer auf ihm. Fewiros hat ihm in der Zwischenzeit offen den Krieg erklärt, die Treue seiner Verbündeten ist wankelmütig. Gerade so gelingt es ihm unter großen Verlusten, Fewiros zurückzuschlagen. Dann aber muss er erfahren, dass eine seiner engsten Vertrauten, seine Freundin Maelina, ihn ebenfalls verraten hat und mit Fewiros paktiert. Ohnmächtig über diese Enthüllung nimmt er Haelinon und Aehrel gefangen und erwartet nun mit Schrecken die nahe Zukunft und einen weiteren Angriff des Fewiros, von welchem er nicht weiß, wie er ihn noch abwehren soll.

Brictom - Wodans Götterlied. Von keltischer Götterdämmerung 3

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