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Ps 17.

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V. l. Zum Ende. Vom Knechte des Herrn, dem David, was er gesprochen hat zum Herrn in den Worten dieses Gesanges, am Tage, an dem ihn der Herr rettete aus der Hand aller seiner Feinde und aus der Hand des Saul, und er sprach.

Inhalt.

Es enthält der Psalm einen Aufstand von Feinden, die Anrufung des göttlichen Beistandes, die Ankunft und Auffahrt des Eingeborenen, und nach der Auffahrt das, was gegen die Dämonen geschah, die Verstoßung Israels und die Berufung der Heiden. Die Worte aber: „aus der Hand seiner Feinde und aus der Hand Sauls“ kann man auf die geistigen Feinde und ihren Fürsten beziehen.

V. 2. 3. „Ich werde Dich lieben, o Herr, meine Kraft! Der Herr ist meine Feste und meine Zuflucht.“ Da er die Wohlthaten Gottes wahrnimmt, opfert er ihm die größte Gabe, nämlich die Liebe, der der Heiland auch unter den Geboten, die erste Stelle angewiesen hat.

V. 4. „Lobend rief ich zum Herrn, und von meinen Feinden w erde ich errettet werden.“ Hier werden wir belehrt. Dank zu sagen für die uns gespendeten Güter und wieder um die mangelnden zu flehen, hierauf zählt er die verschiedenen Erhebungen der Feinde auf.

V. 5. „Es umgaben mich die Schmerzen des Todes.“ Keines sterblichen Krieges erinnert er sich, sondern unsichtbarer Mächte, die inwendig seine Seele umringen. „Und Bäche der Bosheit haben mich erschreckt. Die Schmerzen der Unterwelt haben mich umgeben, es überraschten mich die Schlingen des Todes.“ Bäche der Bosheit sind die gesetzwidrigen Gedanken. Ebendiese werden auch Schmerzen genannt, da sie lange in uns bleiben, und wieder Schlingen, da sie uns durch die Sünde der That tödten.

V. 8. „Es wankte und bebte die Erde.“ Er führt an, was damals bei der Ankunft des Herrn geschah. Alle Bewohner der Erde geriethen nämlich in Bewegung, und jedes Land wurde erfüllt von seinem Rufe. „Die Grundfesten der Berge wurden erschüttert.“ Berge sind die bösen Mächte, die sich gegen die Herrlichkeit Gottes erheben. Ihre Grundfesten aber nennt er die tiefen Gedanken. „Und sie wankten, weil Gott über sie zürnte.“ weil sie lange Zeit die Bewohner der Erde durch die abergläubische Verehrung hintergingen.

V. 9. „Es stieg Rauch auf in seinem Zorne. Zürnend, spricht er, löschte er ihr Feuer aus, womit sie einst die Menschen verbrannten. Als Zeichen hievon wählt er den Rauch. „Und Feuer wird brennen vor seinem Angesichte.“ Denn das bewirkt der Sohn Gottes unbemerkt gegenüber den feindlichen Mächten, indem er ihr Feuer durch ein anderes stärkeres und mächtigeres Feuer auslöscht. „Kohlen wurden von ihm entzündet.“ die nämlich, die durch die Theilnahme am göttlichen Feuer erleuchtet wurden.

V. 10. „Und er neigte die Himmel und stieg bei ab.“ Ganz deutlich prophezeit er das Herabsteigen des Herrn. Er drückt wohl jene Stelle aus: „Er erniedrigte sich bis zum Tode.“55 „Und Dunkel unter seinen Füßen.“ Er gibt seine geheime Ankunft in der Heilsordnung zu verstehen und die Unsichtbarkeit Gottes, damit wir nicht durch seine Horte zu leiblichen Vorstellungen verleitet werden.

V. 11. „Er erhob sich auf den Cherubim und flog, er flog auf den Flügeln der Winde.“ Er zeigt dadurch seine Auffahrt an. Cherubim und Flügel der Winde nennt er die Wolke, von der in der Apostelgeschichte geschrieben ist: „Als er das gesagt hatte, erhob er sich vor ihren Augen, und eine Wolke entzog ihn ihren Blicken.“56

V.12. „Er setzte Finsternis zu seinem Verstecke.“ Er meint das geheime und verborgene Verweilen des Heilands unter den Menschen. „Rings um ihn sein Zelt.“ Als sein Zelt bezeichnet er die heilige Kirche, in der er zu wohnen verheissen hat. „Rings um ihn“ aber sagt er, wie geschrieben steht: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, bin ich mitten unter ihnen.“57 dunkles Gewässer in den Wolken der Luft.“ Das sagt er weil das, was die Propheten von ihm gesagt haben dunkel ist, die Wolken genannt werden.

V. 13. „Vor seinem Glanze in seinem Angesichte sind die Wolken vorübergegangen.“ Das Licht seiner Ankunft, will er sagen, hat die Prophezeiungen offenbar gemacht. „Hagel und Feuerkohlen.“ Damit deutet er an was nach seiner Auffahrt den Feinden, den geistigen nämlich, begegnet ist. Wie er, als er Israel aus Ägypten befreite, Hagel und Feuer vom Himmel fallen ließ, in gleicher Weise ließ er auch, als er alle Völker von der Knechtschaft der Dämonen befreite, Hagel und Feuerkohlen vom Himmel fallen. Das sind aber wohl die strafenden Mächte, durch die er die geistigen ägyptischen unterdrückte.

V. 16. „Und es erschienen die Wasserquellen.“ Nach der Vernichtung der Feinde erschienen die Wasserquellen nämlich das heilbringende Wort des Evangeliums, das auch die Grundfeste des Erdkreises geworden ist; denn auf ihm sind wir gebaut worden. Oder auch so: Unter Quellen verstehe die heiligen Propheten, die ja die heilbringende Rede aussprudeln. Denn so steht über sie geschrieben: „Ihr werdet Wasser schöpfen mit Freude aus den Quellen des Heiles.“58 Unter den Grundfesten des Erdkreises aber verstehe die Schrift des ganz weisen Moses. In ihr haben wir nämlich zuerst eine Grundlage des Glaubens und der Gotteserkenntniß hinterlegt gefunden, die das Geheimniß Christi, wie die Propheten, in Bildern in sich birgt. „Erschienen“ ist also so viel als „wurden an’s Licht gebracht.“ Oder verstehe unter Quellen und Grundfesten der Erde unter dem Himmel die heiligen Apostel. Denn auch sie sprudeln das heilbringende Wort aus und haben zur Grundlage der Erde unter dem Himmel den Glauben gemacht. Unter Wasserquellen und Grundfesten des Erdkreises wirst Du ferner die heilbringende Taufe verstehen.

V. 16. „Von Deinem Schelten, o Herr!“ Verbinde damit: wurden die genannten Feinde getödtet. Von dem schnaubendem Hauche Deines Zornes.“ Nicht plötzlich straft Gott die Sünder. Denn, sie würden sonst ganz und gar verloren gehen. Er sagt aber die Strafen des Zornes vorher: „Ich werde sie züchtigen im Zorne ihrer Trübsal.“’ 59 Und das bedeutet der schnaubende Hauch seines Zornes.

Daniel Barbarus: V. 17. „Er sandte vom Himmel und faßte mich.“ Er hat in Wahrheit das Menschengeschlecht gerettet, indem er uns vom Himmel die Gabe des heiligen Geistes sandte. Theodotio: Vom Himmel hat er mir Heil gespendet.

„Er nahm mich zu sich aus vielen Gewässern.“ Unter Gewässern versteht er die Versuchungen.

V. 18. „Er wird mich retten von meinen mächtigen Feinden und von denen, die mich hassen.“ Er geht über auf das, was er gethan hat in Bezug auf die Sünde und Reue. Was er aber sagt, geht darauf hinaus. Da der Herr mein Bekenntnis bereits vernommen hat, ist er mir zur Stütze geworden, da ich im Begriffe stand zu stürzen und einen großen Fall zu erleiden, wenn ich nach der Sünde einen vollständigen Abfall mir zu Schulden kommen ließ. Ja er wird mich vollständig retten, indem er mir in der vorhergesagten Zeit seiner Ankunft Verzeihung der Sünde gewährt, und das wird der Herr thun, indem er mir eine Wohlthat spendet. „Weil er mich wollte.“ Denn wenn er mich nicht gewollt hätte, hätte er nicht seinen Propheten zu mir gesendet.60 .

V. 21. „Und der Herr wird mir vergelten.“ Ich bin überzeugt, sagt er, daß er in der Zeit seines gerechten Gerichtes nicht meiner Sünden gedenken und nach meiner Gerechtigkeit mir vergelten wird. Denn wenn er meine übrigen Thaten, die in Gerechtigkeit verrichtet wurden, gleichsam in einer Waagschale mit meiner Sünde abwiegt und sie ihr gegenüber stellt, so wird er sie viel schwerer finden als die von mir vollbrachte Sünde. Es lehren aber die Worte die Möglichkeit, daß der, welcher in Folge einer gewissen Schwäche ausgeglitten ist, sich durch spätere gute Thaten wieder erhole.

Daniel Barbaras. Übrigens schreibt, wer Dieß sprich, sich Nichts zu, und deßhalb beziehen die, welche behaupten, daß dieser Psalm im Namen des Heilandes vorgetragen werde, Dieß auf den Heiland, der in Allem wie wir versucht wurde ohne Sünde. 61 Gerechtigkeit aber nennt er im Allgemeinen die thätige Tugend, Reinheit der Hände aber die thätigen Fähigkeiten und die Handlungen, die „ohne Schmutz sind und vom besten Zustande ausgehen. Übrigens schreibt er die Ursachen seiner guten Werke frei von jeder Ruhmsucht Gott zu. 62 Unter Wegen aber versteht er die Gebote. Freventlich aber handelt an ihm nicht, wer die Lehren und Behauptungen der Wahrheit gut und richtig auffaßt.

Daniel Barbarus.

V. 22. „Ich habe nicht freventlich gehandelt an meinem Gotte.“ Der, Gerechten nämlich, die ihm bereitwillig gehorchen, ertheilt er eine Belohnung. Der aber handelt nicht freventlich, der die wahren Lehren annimmt.

Dan.Barb. V.23. „Denn alle seine Gerichte hatte ich vor meinen Augen.“ Wer ein Mensch nach Gott ist und beständig die Furcht Gottes vor Augen hat. bandelt vor Gott mit Zutrauen und Freiheit. Untersucht man die Gerichte Gottes, so sind sie unerforschlich und ein tiefer Abgrund, weil sie wegen ihrer Dunkelheit nicht begriffen werden können. Unmöglich kann jedoch, wer die Gerichte Gottes vor Augen hat, über die Vorsehung Gottes und darüber ungehalten sein, daß durch das Gericht Gottes Alles geordnet werde. Denn schon aus dem bloßen Namen Gericht 63 läßt sich erkennen, daß das Gericht gerecht sei. Denn es verleiht das Recht. Oder er meint die Gerechtigkeit, da alle Gerichte, die der Gerechtigkeit nicht entsprechen, mit dem Beisatz bezeichnet werden, daß man sie nicht Gerichte, sondern verkehrte Gerichte nennt. Deßhalb heißt es: „Es ergehe ein verkehrtes Gericht.“ 64 „Und seine Gerechtigkeit stieß ich nicht weg von mir.“ Ich klammere mich, will er sagen, an die Gerechtigkeit Gottes an. Denn von ihr entfernt sich, wer sie nicht umfaßt. Gerechtigkeit wird aber hier genannt, was durch die Sache der Gerechtigkeit und das Gesetz der Billigkeit geheiligt ist, wie z. B, in der Stelle: „Wenn Du einen hebräischen Knecht kaufest u.s.w.“ 65 Denn zuvor hatte er gesagt: „Das sind die Gerichte, die Du ihnen vorlegen wirst.“ 66 Da er aber mit dem Gerichte zugleich die Gerechtigkeit nennt, so kann diese Gerechtigkeit die geläuterten und erprobten Worte Gottes bezeichnen. Da diese Worte wie ein Richterspruch ausgesprochen werden und weder widerlegt werden können noch einem Verderbniß zugänglich sind, so werden sie Gerichte genannt. Auch die wohl erwogenen und geprüften Gedanken der Gerechten können, da sie einem Gleichgewicht ähnlich sind, mit Recht Gerichte genannt werden.

Daniel Barbarus. .“Und seine Rechtfertigung entfernte sich von mir.“ 67 Unter Rechtfertigung versteht er die Gebote, und es entfernen sich die von ihnen, die sie nicht erfüllen. .

V. 26. „Mit dem Heiligen wirst Du heilig sein.“ Mit Recht hast Du mich Deiner Wohlthat gewürdigt. Denn da Du gerecht bist, verstehst Du mit dem Heiligen geheiligt zu werden. Denn wenn ich in der Sünde verharrt wäre und einen völligen Sturz erlitten hätte, so weiß ich, daß Du selbst als der große Richter über meine Sünde Deinen entsprechenden Richterspruch gefällt hättest. Da ich aber Deine Wege bewahrt habe, so hast Du deßhalb, der Du mit dem Heiligen heilig und mit dem Unschuldigen unschuldig bist, nicht gemäß dem in einer gewissen Zeit von mir erlittenen Sturze mich behandelt, sondern wirst dem späteren Leben gemäß und meinem gerechten Leben entsprechend in Deinem Gerichte mir die Vergeltung gewähren.

V. 28. „Denn das demüthige Volk wirst Du retten.“ Er weist auf den Chor der Apostel hin. „Und die Augen der Hochmüthigen wirst Du erniedrigen.“ Das bezieht sich auf die Pharisäer und Schriftgelehrten.

V. 29. „Denn Du wirst meine Leuchte erleuchten, o Herr!“ Er meint den Geist. „Du, o Gott, wirst meine Finsterniß erleuchten.“ Meine Unwissenheit, will er sagen, wirst Du zerstreuen.

V. 30. „Denn in Dir werde ich von der Versuchung befreit werden, und in meinem Gotte werde ich die Mauer überschreiten.“ Weil meine Feinde, will er sagen, mich umringt haben, um mich einzuschliessen.

V. 31. „Mein Gott, unbefleckt ist sein Weg.“ Hier meint und tadelt er die Undankbarkeit, Bosheit, den ungehorsamen Geist und die Härte der unverständigen, undankbaren und hartherzigen Juden, da sie unsern Heiland Christus tadelten, daß er gegen das göttliche Gesetz sich verfehle. Denn sie schmähten über seine Reden und verleumdeten sie, als wären sie gotteslästerisch, indem sie zu einander der sagten: „Er lästert Gott; denn wer kann Sünden vergeben?“ 68 Mit bösem Gewissen und verkehrter Folgerung hegten sie gegen den Herrn und Gott aller Dinge diese Gedanken und machten sie diese Folgerung.

V. 33. „Gott umgürtete mich mit Kraft.“ Ähnlich sind die Worte: „Bis ihr Macht anziehet aus der Höhe.“ 69 »Und er machte untadelhaft meinen Weg.“ das heißt: Durch die Lehren des Evangeliums traf er Anstalt, daß ich untadelhaft den Weg lief.

V. 34. „Und stellte mich auf die Höhen.“ das heißt, er lehrte mich, meine Gedanken nach oben zu richten.

V.35. „Der meine Hände zum Streite unterrichtete.“ Da ich sie nämlich zum Gebete ausstrecke, siege ich über die Gegner. „Und Du hast meine Arme wie einen ehernen Bogen zugerichtet.“ in dem Du die männlichen Kräfte der Seele nie einen ehernen Bogen zubereitet hast. Durch das Erz bezeichnet er die Spannkraft und Unverwundbarkeit, durch den Bogen aber, daß in bildlicher Weise die Geschoße von unsern Armen abgeschleudert werden.

Daniel Barbarus. „Meine Arme.“ Hände und Arme sind die Kräfte, die auf die geistigen Feinde Geschoße richten und sie bezwingen. Die größte Hand aber ist das Almosen, das die Freunde der Armen Allen überlegen macht. Denn nie ermatten die Arme des Barmherzigen.

V. 36. „Du gabst mir einen Schirm Deines Heils.“ Du hast mich geschirmt, will er sagen, durch Dein Heil. Das ist aber das Erscheinen der Heilsordnung.

Daniel Barbarus. Das aber ist die Ankunft der Vorübung und Heilsordnung, daß Du mich vom Falle ausgerichtet und mir gezeigt hast, welch großes Übel die Sünde ist, und mich des Heiles würdig gemacht hast. Das Heil aber ist Christus, den der Vater gesendet hat, daß er für uns kämpfe.

„Und Deine Rechte nahm mich auf.“ Die Rechte des Vaters ist der Sohn. „Und Deine Züchtigung hat mich endlich gebessert.“ nämlich die Lehre des Evangeliums. „Und Deine Züchtigung, sie wird mich lehren“ hat Theodotio statt der Worte der Septuaginta: Und Deine .Züchtigung hat mich endlich gebessert.

V. 37. „Du hast meine Schritte erweitert.“ Du hast meine Füße über einen Fels gestellt, der unser Glaube ist. „Und meine Fußtritte sind nicht schwach geworden.“ Denn er nahm die Anstöße und Schlingen weg, die uns die Feinde bereiteten, und machte uns den Weg zurecht.

V.38. „Ich werde meine Feinde verfolgen.“ Da er durch die Gnade Gottes zum Laufe gerüstet ist, hat er Zuversicht in Betreff des Sieges.

V. 39. „Ich werde sie zerschlagen, und sie werden nicht stehen können.“ Ein Zerschlagen der Feinde geschieht durch die Freiheit von Leidenschaft.

V. 40. „Und Du hast mich mit Kraft umgürtet.“ Den ganzen Sieg schreibt er wieder dem zu, der ihm die Kraft gegeben hat.

V. 41. „Und meine Feinde zwangest Du, mir den Rücken zu kehren,“ statt: Du schlugst sie in die Flucht. Denn den Fliehenden ist es eigen, den Rücken zu kehren. Den Rücken aber kehren unsere Feinde, die Dämonen, wenn sie der Seele keine leidenschaftlichen Gedanken mehr beibringen können. „Und die mich haßten, vertilgtest Du,“ den Saul, Achitophel, Absalon und Unzählige ausser ihnen.

V. 42. „Sie schrieen, und es war Keiner, der sie rettete.“ Das spricht er von den wahrnehmbaren Feinden, wie im Namen des Herrn. Denn weder erfreuten sich die Fremden, als sie Hilfe der heimischen Götter anriefen, ihrer Fürsorge, noch haben Saul, Absalon und Semei und die übrigen Feinde der Juden Gott zum Bundesgenossen gehabt.

V. 43. „Und ich werde sie zermalmen wie Staub.“ Sie werden, will er sagen, ganz vernichtet sein, da Deine Gnade mir beisteht.

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V.44. „Erlöse mich von den Widersprüchen des Volkes.“ Der Herr wendet nämlich noch das Antlitz ab wegen des Ungehorsams der Juden und verlangt die Völker zu seiner Erbschaft. „Du wirst mich zum Haupte der Völker setzen.“ Aber wir wissen nicht, daß David über die Völker herrschte. Es wird also die Prophezeiung durch den erfüllt, der dem Fleische nach aus ihm geboren ist. Denn der dem Fleische nach aus David geboren ist und nach dem göttlichen Ezechiel gleichfalls David genannt wird, nämlich Christus der Herr, hat über alle Völker geherrscht, der immer als Gott über Alle herrscht, aber nach der Menschwerdung freiwillig der Knechtschaft derer sich unterzog, die an ihn glauben.

V. 45. „Ein Volk, das ich nicht kannte, diente mir.“ Es wird hier keine Unwissenheit angedeutet. Denn als Gott weiß er Alles. Vielmehr will er wohl sagen: Die, welche zu verschiedenen Zeiten mit mir in keiner Vertrautheit lebten, gelten mir für unbekannt und fremd und sind weit von der Vertrautheit mit mir entfernt.

V. 46. „Fremde Kinder haben mir vorgelogen.“ Israel, der der erstgeborene Sohn genannt wurde, wurde ein fremder Sohn genannt wegen des Unglaubens. „Fremde Söhne sind alt geworden.“ Alles, was alt wird, ist dem Untergange nahe.

V.47. „Es lebt der Herr, und gepriesen sei mein Gott.“ Passend sprach er: Der Herr lebt. Denn er erinnerte an den Widerspruch des Volkes, als sie die Worte litten: „Hinweg, hinweg mit ihm! Kreuzige ihn!“ 70 „Und es werde erhöht der Gott meines Heiles.“ Obschon er sich erniedrigt hat, will er sagen, indem er Knechtesgestalt an nahm,71 so ist er doch erhaben. Eine ähnliche Stelle ist auch: „Gott erhöhte ihn und gab ihm einen Name, der über alle Namen ist.“ 72

V.48. „Gott, der Du mir Rache gibst.“ nämlich gegen das ungläubig Volk der Juden. „Und die Völker mir unterwirfst.“ Die Völker, will er sagen, unterwarfen sich Christo. „Mein Erretter von meinen Feinden.“ Er meint von den Herrschern des Volkes Israel.

V. 49. „Von denen, die sich gegen mich erheben,“ Er meint den Judas.

V. 50. „Darum will ich Dich preisen unter den Völkern, o Herr!“ Da Du das und das, will der Prophet sagen, vollbracht hast, so will ich, da Du, o Herr, selbst die Völker rufest, in denselben Dich preisen, da sie die Lobgesänge singen, die ich gemacht habe. Aber hievon abgesehen werde ich, sagt er, das Heil des Königs der Völker selbst verherrlichen, welches Heil er in der Mitte der Erde gewirkt hat. „Ich werde verherrlichen.“ das heißt, ich werde Allen laut zurufen. Denn auch dieses Heil, will er sagen, wirkte er, indem er an seinem gesalbten Volke Barmherzigkeit übte. Denn zu einem königlichen Priesterthum sind wir gesalbt. Indem Du aber gegen das Volk Barmherzigkeit übst, wirst Du auch nur, dem David selbst, und meinem Samen sie verschaffen. Denn Same Davids ist auch das heidnische Volk, da es ein Sohn Desjenigen geworden, der aus dem Samen Davids nach dem Fleische geboren ist.

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