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Ps 24.

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V. 1. Ein Psalm Davids.

Inhalt.

Im vorliegenden Psalme wird die Person eines Jeden der Berufenen eingeführt, nämlich derer, die auserlesen sind, zum geistigem Leben geleitet zu werden. Zur Zeit des Martyriums aber muß man diese Worte sprechen.

V.1. „Zu Dir, o Herr, erhob ich meine Seele.“ Sie sagen das, da sie bereits vom Götzendienst sich abgewendet haben.

V. 3. „Nicht sollen mich verlachen meine Feinde.“ nämlich die geistigen. Der Feind aber ist der Teufel mit den Dämonen und gottlosen Menschen. Vielleicht sieht er auch die Menschwerdung des Heilandes voraus, nach welcher auch der Spott der Feinde aufhört.

„Denn Alle, die auf Dich warten, werden nicht zu Schanden werden.“ Wegen derer, die bereits auf Gott vertraut und dadurch Ruhm erlangt haben, versichert er, daß er wegen des Vertrauens seines Wunsches theilhaftig sein werde.

V. 4. „Beschämt werden sollen, die gesetzwidrig handeln ohne Grund.“ Das sagt er von denen, die bereits im Götzendienste gefangen liegen.

„Lehre mich Deine Wege kennen, o Herr!“ Er meint die Lehren des Evangeliums.

V. 5. „Leite mich zur Wahrheit.“ Das sagt er, da er noch nicht zur Wahrheit gelangt ist. „Und lehre mich, daß Du bist Gott mein Hciland.“ Da der Prophet die Wege des Herrn noch nicht erkannt und noch nicht gelernt hat, seine Wege zu wandeln, und so betet, als ob er zur Wahrheit Gottes noch nicht geleitet worden wäre und über Gott als den Heiland keine Belehrung erhalten hätte, wer wird nicht die Worte fürchten: „Wehe denen, die weise sind vor sich selbst und verständig in ihren eigenen Augen“ 100

V. 7. „Der Sünden meiner Jugend und meiner Verirrungen gedenke nicht!“ Unter Jugend versteht er den Unverstand. Ein offenbarer Unverstand war aber die Zeit im es Götzendienstes. Oder er versteht darunter auch die Sünden des Volkes in Ägypten: denn dort ergaben sie sich dem Götzendienste. Gedenke also jetzt jener Sünden nicht, sondern Deiner Liebe zu den Menschen, die Du auch damals gegen die Unwissenden gezeigt und in der Du Dich ihrer erbarmt hast! „Um Deiner Güte willen o Herr!“ Nicht durch meine Würdigkeit nämlich, sondern durch Deine Liebe zu den Menschen flehe ich das zu erlangen.

V. 8. „Deßhalb wird er ein Gesetz geben den Fehlenden auf dem Wege.“ Er wird die Sünder erleuchten, wird den Fehlenden den Weg zeigen.

V. 10. „Alle Wege des Herrn sind Barmherzigkeit und Wahrheit.“ Denn die, welche beständig durch die göttlichen Worte genährt werden, lernen aus ihnen genau, daß alle Anordnungen unsers Heilandes und Gottes Christus mit Barmherzigkeit und Wahrheit gemischt sind. Denn denen, die ihre Vergehungen bereuen, reicht er Barmherzigkeit und Verzeihung dar. Er ruft die unbesiegten Tugendkämpfer als Sieger aus und krönt sie, indem er nach der Wahrheit das Urtheil spricht. Über die aber, so in Gottlosigkeit lebten und keine Sinnesänderung kannten, verhängt er die Strafen nach den Bestimmungen der Wahrheit.

Daniel Barbarus. V. 13. „Deine Seele wird im Guten weilen.“ Jene Handlungen, die zu Vermittlerinen geworden sind, um das geistige Land zu erben, werden irdische Samen des Guten für jene Männer werden, die in Gott werden erneuert werden. „Sein Same.“ sagt er, „wird die Erde erben.“ Der Segen, will er nämlich sagen, wird auf seine Nachkommen gelangen.

V. 14. „Eine Feste ist der Herr denen, die ihn fürchten, und sein Bund wird sie offenbar machen.“ Der Bund des Evangeliums. Was wird er aber offenbar machen, ausser den Weg des Heils? Jede Gesetzgebung Gottes, will er sagen, ist darauf gerichtet, den Guten den Genuß dessen zu verschaffen, was sie in Aussicht nahmen. Denn das drückt er aus mit den Worten: „Er wird sie offenbar machen,“ wie wenn er sagen wollte: Er wird sie in den Genuß dessen versetzen, was sie in Aussicht nahmen.

V. 17. „Die Trübsale meines Herzens haben sich vermehrt.“ Von vielen Schmerzen, will er sagen, bin ich auf allen Seiten umringt. Diese meine Erniedrigung und Bedrängniß stelle meinen Übertretungen als Gegengewicht gegenüber, laß mir sie nach und gewähre mir Verzeihung! „Von meinen Nöthen befreie mich,“ aus meinen beständigen nämlich.

V. 18. „Sieh meine Demüthigung und meine Beschwerde.“ Denn man muß nicht nachlässig sein und nicht der Sache ihren Lauf lassen, indem man auf die Barmherzigkeit Gottes vertraut, sondern vielmehr thätig mitwirken.

V. 19. „Sieh auf meine Feinde, weil sie sich gemehrt haben.“ Wegen der Ungerechtigkeit der Feinde sucht er Gott zur Barmherzigkeit zu bewegen.

V. 21. „Die Unschuldigen und Gerechten hingen mir an.“ Auch das ist der Tugend eigen, den Umgang mit den Bösen zu verabscheuen, die aber die Billigkeit hoch achten und recht und gerecht handeln, zu Vertrauten und Freunden zu haben. Denn auch der Prophet sagt, daß er das in der Meinung gethan habe, daß darin der Dienst Gottes bestehe.

Erklärung der Psalmen

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