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Ps 29.

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V. l. Ein Lobpsalm Davids bei der Einweihung des Hauses, zum Ende.

Es ist die Einweihung des Hauses entweder die der Kirche, oder sie geschieht, da der innere Mensch erneuert wird, während der äussere dem Verderben anheimfällt.

Inhalt.

Diesen Psalm singt er, nachdem er Freiheit von der Sünde erlangt hat, da seine Seele durch die Sinnesänderung erneuert ist, die einst Wohnung des heiligen Geistes war. Er singt ihn auch, indem er für die Vergebung Dank sagt, und indem er fleht, er möge für die Zukunft beständige Sicherheit genießen, und die Andern belehrt, wenn ihnen jemals etwas Solches begegnen sollte, zu Gott Gebete empor zusenden.

V. 2. „Ich werde Dich erheben, o Herr, weil Du mich aufgenommen hast.“

V. 4. „Du hast mich gerettet von denen, die in die Grube hinabsteigen.“ Unter Grube versteht er die Unterwelt.

V. 5. „Und preiset das Andenken seiner Heiligkeit.“ Man muß, will er sagen, die Lobgesänge vermehren, indem man der Liebe Gottes zu den Menschen eingedenk ist.

V. 6. „Denn Zorn ist in seinem Grimme.“ nicht weil er selbst das thun will, sondern weil Jeder durch seine Sünde diesen über sich bringt. Denn sein Wille ist Leben. „Am Abend wird Weinen einkehren.“ Dadurch wird die Vortrefflichkeit der Reue bezeichnet. Denn es gibt keine so große Menge von Sünden, die nicht schnell durch die Reue in Frohlocken verwandelt wird. 124

V.7. „Ich aber sprach in meinem Ueberfluß: Ich werde nicht wanken in Ewigkeit.“ Er gibt die Ursache des Falles an. Weil ich, will er sagen, im Glücke stolz gewesen bin, deßhalb bin ich in Verwirrung gerathen. Das ist mir aber begegnet, nicht indem Du mich hineingestürzt, sondern indem Du nur das Antlitz abgewendet hast. 125 Da wir also ohne Deine Kraft nicht einmal stehen können, so laß, indem Du wieder Deinen Willen erfüllest.126 die Schönheit meiner Seele leuchten. Das hoffte auch Adam, als er vor der Ueberlistung im Paradiese lebte, und Ezechias nach dem Siege über den Assyrier. Und es lehrt das deutlich das Buch Paralipomenon, indem es sagt, daß das Herz des Königs Ezechias erhöht, worden sei. 127

V. 9. 10. „Zu Dir, o Herr, werde ich rufen: was für ein Gewinn ist in meinem Blute. wenn ich hinabsteige zur Verwesung?“ Ich flehe, will er sagen aus der Grube herausgeführt zu werden, denn nicht preist Dich der Staub. Indem ich aber zur Verwesung hinabsteige, habe weder ich noch hat ein Anderer einen Gewinn. Denn ich wurde Deines Lebens beraubt, Anderen aber wurde in keiner Weise von mir Rettung zu Theil. Indem Du aber auf meine Stimme hörest, die Trauer in Freude verwandelst und mich mit Fröhlichkeit umgürtest, wird mir nicht ein gewöhnlicher Nutzen zu Theil werden. Denn wenn ich meine erste Herrlichkeit wieder erlange, so spreche ich durch dieselbe zu Dir, nicht etwa mit einem schlechten Gewissen. Denn darauf deuten die Worte hin: „Daß ich es nicht bereue.“’ 128

V. 12 Du hast mein Trauerkleid zerrissen und mich mit Freude umgürtet.“ Trauerkleid nannte er die Trauer. Denn die Trauernden pflegen sich des Trauerkleides zu bedienen. Denn das Trauerkleid deutet auf die Bosheit und Unwissenheit, da es aus Haaren der Böcke besteht, die zur Linken stehen, sowie des weglaufenden Ziegenbockes.“ 129


Erklärung der Psalmen

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