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Warum hat Mr. Perfect nie eine Rose für mich?

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Für Cornelia war es selbstverständlich, eine Familie zu haben. Seit ihrer Trennung vor einigen Jahren lebt sie aber allein mit ihrer Tochter – und jeder neue Mann scheint nur zweite Wahl. Deine Lektion: Vergleiche nie mit einem Ideal.

Schon vor einiger Zeit hatte sich Cornelia selbst dabei ertappt, dass sie neue Dates bereits auf dem Weg zur Verabredung weitgehend abschrieb. Einer Freundin gegenüber beschrieb sie resigniert, was sie inzwischen erwartete: »Entweder, er ist schon verheiratet, zu klein oder trägt hässliche Schuhe!«

Beim genauen Blick ist keiner ganz normal, eventuell nicht einmal man selbst.

Da versprachen ihr all die Internetseiten und Apps, bei denen sie sich angemeldet hatte, interessante Männer. Tatsächlich sah manches Profilfoto gar nicht so übel aus, war manche Selbstbeschreibung charmant oder sogar humorvoll. Aber wen sie dann in der Realität traf, schien ihr unentschuldbar mangelhaft.

Regelmäßig war ihr Eindruck, dass ihr Gegenüber seelisch nicht ganz in Ordnung war – Narzisst, Borderliner oder notorischer Fremdgänger mit Bindungsstörung. Traf das nicht zu, war er garantiert schlecht gekleidet, ein solch langweiliger Gesprächspartner, dass man kaum eine gemeinsame Stunde im Café durchstehen konnte, oder aber zu nett und eventuell schon total verzweifelt. »Mir geht das zu schnell! So jemanden blockiere ich lieber als Kontakt, da kann etwas nicht stimmen«, war dann fast immer ihre Reaktion. Irgendwann hatte sie so wenig Lust auf diese Treffen, dass sie einige Male bereits auf dem Parkplatz vor dem Restaurant eine kaum glaubhafte Absage in ihr Handy getippt hatte und über sich selbst frustriert wieder nach Hause gefahren war. Wann war Verlieben so kompliziert geworden?

Perfektionismus ist ein Arschloch

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