Читать книгу Perfektionismus ist ein Arschloch - Attila Albert - Страница 31

In unseren Gesprächen stellten wir fest, dass Cornelia keineswegs – wie sie selbst überzeugt war – »einen ganz normalen Mann« suchte. Das bezog sich bestenfalls darauf, dass er konventionellen Kriterien in Bezug auf Aussehen und Verhalten entsprechen sollte. Sie suchte das perfekte Ideal, wie sie bald selbst mit einem Lächeln einräumte. Beruflich sollte er erfolgreich sein, aber auch viel Zeit für sie und die Familie haben. Attraktiv sein, mindestens 1,80 Meter groß, aber bescheiden auftreten. Intellektuell sein, aber praktisch veranlagt, etwa auch einmal etwas im Haus reparieren können. Ein humorvoller Unterhalter, der aber auch gern zuhörte. Großzügig, sparsam. Sinnlich, treu. Kurz: Alle Gegensätzlichkeiten in einer Person vereint. Sie selbst sollte er so akzeptieren, wie sie war, und ihre Tochter wie seine eigene annehmen. Das alles ist verständlich, aber wenig realistisch. Einen Partner kann man sich nicht backen.

Das wichtigste Kriterium nicht vergessen

Eine lange Liste mit Wunschkriterien für einen Partner verführt dazu, auch realistische Optionen unüberlegt und zu früh auszusortieren. Wer erfüllt schon alle Wünsche? Besser ist eine Prioritätenliste: Was ist zwingend, was wäre schön, was geht nicht? Fast alle wünschen sich gutes Aussehen, Humor und Intelligenz. Vergiss aber nicht, was als wichtigstes Kriterium ganz oben auf deiner Liste stehen sollte: Er will eine Beziehung, und zwar mit dir.