Читать книгу Der Tag, der nie war... 2. Auflage - Aynara Garcia - Страница 8

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Mein Leben bevor die Welt Kopf stand

1997 - ich war 21 und hatte mich gerade für ein Studium der Informatik entschieden. Meine Freundin Daria und ich besuchten einen pensionierten Heilpraktiker, der mit einem astrologischen Horoskop arbeitete. Ich kann mich nicht mehr an den Anlass unseres Besuches erinnern. Aber es sollte ein besonderes Erlebnis werden, an das ich mich Jahre später zurückerinnern würde.

Er hatte mein Geburtsdatum und meine Geburtsuhrzeit erhalten. Mit Hilfe eines Computer-Programmes ließ er sich ein astrologisches Horoskop erstellen. Es war eine runde Grafik, mit Sternzeichen und seltsamen Linien darauf. Dieses druckte er aus und beugte seinen Kopf darüber. Eine gefühlte Ewigkeit saß er still da und sagte kein Wort.

Plötzlich fing er an zu sprechen:

„Das, was du jetzt machst, ist nicht deine Bestimmung. Es ist eine Phase, die mit 37 Jahren abgeschlossen ist und dann wirst du in einen anderen Beruf wechseln. Du wirst außerdem mit 29 heiraten und dich mit 37 scheiden lassen. Deine Bestimmung ist entweder etwas Religiöses oder Mystisches.“

Ich schnaubte und sagte: „Ich habe ja gerade erst angefangen zu studieren. Und heiraten … ich habe ja nicht einmal einen festen Freund! Mit Religion oder Mystik habe ich nichts am Hut. Ich glaube nur, was ich sehe. Wie sollte das nicht meine Bestimmung sein.“

„Es wird aber so kommen. Es ist hier ganz deutlich. Diese Phase ist nur eine vorübergehende und sie wird nicht von Dauer sein. Du solltest dich mit Religion oder Mystik beschäftigen.“

Es schien ihm wichtig zu sein. Denn, als wir uns verabschiedeten, legte er mir noch einmal ans Herz, mich damit auseinanderzusetzen.

Einige Jahre später…

Ich lebte ein ganz normales Leben. Ich war 27 Jahre alt. Mein Verlobter an meiner Seite, mein Studium und mein Job als Softwareentwicklerin. Eigentlich war bis dahin alles relativ normal. Hin und wieder passierte mal etwas Unerklärliches, aber auch das gehörte für mich zur Normalität. Mit diesen ungewöhnlichen Dingen ist es ganz seltsam. Ich hatte früh gelernt, dass fast niemand etwas mit gewissen Dingen anfangen konnte, geschweige denn mir helfen konnte. Und so behielt ich das meiste für mich. Bis ich eines Tages aufwachte, integrierte ich diese Dinge als unerklärliche Kapitel meines Lebens, die eben da waren und zu mir gehörten. Ich dachte meistens nicht einmal darüber nach, sie mit jemandem zu teilen. Die meisten Menschen wären ohnehin überrascht bis verständnislos oder ungläubig über meine Geschichten gewesen. Es passte auch nicht in mein Bild von Bodenständigkeit.

Bis dahin glaubte ich daran, wenn man einen netten Partner hat, eine scheinbar sichere Arbeitsstelle und ein Dach über dem Kopf, dann genügt das völlig, um damit glücklich zu sein, auch wenn man sich etwas ein bisschen schönreden müsste, weil nichts perfekt ist.

Bis zu diesem besonderen Tag im September 2003, der mir überdeutlich zeigte, dass meine Seele das völlig anders sah.

Der Tag, der nie war... 2. Auflage

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