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1.1 Zahlen, Daten und Fakten zu soziodemografischen Veränderungen

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Eine steigende Lebenserwartung und beinahe konstant niedrige Geburtenzahlen sind ein Kennzeichen vieler Industrienationen. Eine Folge dieser Entwicklungstrends sind nicht nur immer älter werdende Menschen, sondern auch ein erhöhter Anteil hochaltriger Menschen. Zu den hochaltrigen bzw. hochbetagten Menschen werden Personen ab einem Alter von 80 Jahren gezählt. Die 13. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung zeigt, dass im Jahr 2013 4,4 Millionen 80-Jährige und ältere Menschen in Deutschland lebten. 2030 geht man von einer Steigerung von 40 % aus und 2060 wird es mit etwa 9 Millionen mehr als doppelt so viele hochaltrige Menschen wie 2013 geben (Statistisches Bundesamt 2015, S. 21).

Mit dem Altern geht das Phänomen einer zunehmenden Wahrscheinlichkeit, pflegebedürftig zu werden, einher. Ende 2017 gab es 3,4 Millionen pflegebedürftige Menschen in Deutschland, von denen 76 %, also mehr als drei Viertel, zu Hause versorgt wurden. 1,76 Millionen wurden dabei von ihren Angehörigen versorgt, 830.000 pflegebedürftige Menschen wurden durch ambulante Dienste, zum Teil zusammen mit ihren Angehörigen, gepflegt. Die folgende Abbildung ( Abb. 1.1) verdeutlicht das Auftreten einer vermehrten Pflegebedürftigkeit im Alter.

Während die Quote bei der Altersgruppe 65–69 Jahre bei 4 % liegt, sind die 80- bis 84-Jährigen schon fast zu einem Fünftel betroffen, bei den 90-Jährigen und Älteren sind es 70,7 %, wobei Frauen mit einem Anteil von 75 % deutlich häufiger pflegebedürftig sind als Männer mit weniger als 58 %.

Mit einem höheren Lebensalter wird der menschliche Körper auch anfälliger für Krankheiten. Häufig auftretende chronische Erkrankungen sind die des Herz-Kreislaufsystems, Krebs-, Lungen- und Muskelskeletterkrankungen. Weitere typische Alterskrankheiten, also körperliche und seelische Beeinträchtigungen, die vor allem im höheren Lebensalter auftreten, sind: Demenz und Alzheimer, Depressionen (psychische Erkrankungen), aber auch Arthrose, Rheuma oder Osteoporose. All diese wirken sich auf die Lebensqualität aus. Mit dem Alter einhergehende Funktionsverluste

Abb. 1.1: Pflegequoten nach Altersgruppen und Geschlecht (Anteil in Prozent) im Jahr 2017 (Statistisches Bundesamt 2018a, S. 20)

des Sehens, Hörens und der Mobilität schränken den Aktionsradius häufig ein. Weitere Gesundheitsprobleme können auch die Folge vermehrter Stürze oder Inkontinenz sein (RKI 2015, S. 411).

2015 lebten 7,8 Millionen schwerbehinderte Menschen1 in Deutschland; fast ein Drittel davon war über 75 Jahre und älter (Statistisches Bundesamt 2017, S. 6). Folgende Abbildung gibt einen Überblick über die Verteilung nach Altersgruppe und Geschlecht ( Abb. 1.2).

In der Altersgruppe 80 Jahre und älter der Menschen mit Schwerbehinderungen sind mehr Frauen als Männer schwerbehindert (58 %: 42 %). Schwerbehinderung ist dabei nicht immer mit Pflegebedürftigkeit gleichzusetzen. Gleichwohl gibt es zum Teil vergleichbare Bedarfe, was die Unterstützung mit Assistiven Technologien und Hilfsmitteln angeht.

Abb. 1.2: Verteilung von Schwerbehinderungen in Deutschland nach Altersgruppen und Geschlecht im Jahr 2015 (Statistisches Bundesamt 2017; eigene Berechnung)

Hilfsmittel, Assistive Technologien und Robotik

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