Читать книгу Der Tümpel - Bea Krieger - Страница 8
Kapitel 5
ОглавлениеHelga riss sich zusammen und wartete auf die anderen. Zuerst kamen Mirko und Martina, beide bleich und atemlos. Martina sprach in abgehackten Sätzen: “Das ist doch bestimmt der Mann... der Mann... von Jutta gewesen. Wie hat der denn … die Adresse heraus bekommen?“ Sie setzte sich und nahm mit zitternden Händen die Kaffeetasse von Helga an. Mirko schwitzte, als ob er im Dauerlauf hier angekommen wäre.Sie beide fuhren aber mit dem Auto von Martina. Er fluchte laut: „ Das kann doch nicht sein, dass dieser Scheißkerl, sorry, Dass dieser Typ so was macht. Der ist doch komplett gestört!“ Helga nickte nur und nahm einen Schluck von ihrem Kaffee.
In diesem Moment kam ein Polizist zur Türe herein. „Guten Morgen zusammen. Kann ich bitte Frau Jäger sprechen?“ Er sah die anderen fragend an. Keiner reagierte. Er war sehr irritiert über diese Reaktion. „Ja, dann nehme ich an, dass Frau Jäger noch nicht anwesend ist.“ Helga nickte und fragte ihn: „Möchten sie vielleicht eine Tasse Kaffee, frisch aufgebrüht?“ Dankend nahm der Polizist die Tasse und setzte sich in eine Sesselgruppe zu den anderen.
Es dauerte noch eine Weile, bis Barbara ins Büro kam, bis dahin sprach keiner ein Wort. Zum Glück kamen keine Kunden. Martina ging zur Türe und drehte das Schild auf „wir haben geschlossen“ herum.
Barbara kam mit Taschen in den Kundenbereich und stutzte als sie Iire Kollegen in der Sitzgruppe sitzen sah. „Morgen zusammen, was ist denn passiert?“ „Hast du die Zeitung noch nicht gelesen?“ fragte Martina mit erstickter Stimme. Helga reichte ihr diese: „Lies den Abschnitt.“ „Das ist doch die Nachbarin von Jutta? Ja, was ist denn mit ihr?“ Barbara wurde blass: „ Mein Gott, das ist doch nicht möglich!“
Sie setzte sich neben Helga. „Wie furchtbar, das ist bestimmt Jörg Arndt gewesen. Wie kommt er denn an die Adresse?“ Der Polizist stand auf: „Frau Jäger, nehme ich an?“ „Ja, die bin ich.“ „Vielleicht können sie uns weiterhelfen in diesem Fall? Ach, Entschuldigung, ich bin Harald Lehner, sie erinnern sich? Sie haben doch in einem anderen Fall eine Vermisstenanzeige aufgeben wollen?“
Barbara sah Ihn an: „ Ja, wegen Ruth Baum. Aber was möchten sie von mir?“ Sie war ein bisschen neben der Spur. „ Mein Kollege Ralf Stump, Kommissar wird gleich hier eintreffen. Ihnen und ihren Kollegen Fragen wegen Frau Huber stellen. Sie vermitteln mir den Eindruck einiges darüber zu wissen.“
Alle nickten. Mirko räusperte sich: „Lebt Frau Huber?“ Der Polizist nickte: „Gott sei Dank, es sah schlimmer aus als es ist. Aber es ist schlimm genug, eine alte Dame zu verprügeln und sich dann aus dem Staub zu machen.“ Barbara überlegte laut: „ Soll ich den Laden für heute schließen oder auflassen?“
Sie sah in die Runde. Helga: „Ich glaube, wir sollten an die Arbeit gehen. Das lenkt uns ab und wenn der Herr Kommissar kommt, dann kann er doch bestimmt in den Besprechungsraum gehen, Barbara?“ „Eine gute Idee. Mirko kannst du zum Bäcker gehen und ein paar frische Brötchen besorgen? Wir müssen trotzdem auch für das leibliche Wohl sorgen!“ Martina hatte sich wieder in den Griff: „Soll ich mit dem neuen Projekt für Ostern anfangen? Mirko könnte mir dabei helfen.“
Barbara nickte erleichtert. „Helga, ich glaube du musst noch ein paar Kunden anrufen. Da waren Anfragen um Ferienwohnungen zu mieten. Man merkt das Ostern vor der Türe steht. Es muss ja weiter gehen.“ In dem Moment klingelte das Telefon. Helga nahm den Hörer ab.“ Hallo, ja Herr Lehner ist hier. Ja, ich gebe Sie weiter! Bitte Herr Lehner ,Ihr Boss.“ Helga reichte Ihm den Hörer. „Danke. Ja, Ralf was ist denn?“ „Hast du bereits etwas in Erfahrung bringen können?“ „Ja und Nein“, er ging ins andere Zimmer. „Die sind alle sehr verstört. Aber ich habe den Eindruck dass sie doch etwas wissen könnten.“ „Das hört sich gut an, ich bin so gegen 11.00 Uhr da!“ Stump legte auf. Herr Lehner ging wieder zu den anderen. „ Mein Chef ist so gegen 11.00 Uhr hier.“
Alle nickten und machten sich an die Arbeit, denn es trudelten Touristen ein, diese waren guter Dinge und das Leben musste ja weiter gehen.
Mirko kam mit den frischen Brötchen vom Bäcker wieder. Helga hatte eine große Kanne Kaffee aufgebrüht und den Tisch im Besprechungsraum vorbereitet. Danach checkte sie die emails von diversen Kunden und begab sich ans Telefonieren. Sie warteten auf den Kommissar der bald kommen wollte. Barbara wollte auch auf die Vermisstenanzeige von Ruth bestehen. Sonst hatte sie keine Ruhe mehr.
Jörg Arndt saß in der Pension am Frühstückstisch und las seelenruhig die Zeitung. Er musste ein bisschen grinsen. Wenn die wüssten, dass ich das war. Aber das werden die nicht rausbekommen.
Ich muss noch heraus bekommen wo Jutta ist und dann entführe ich sie. Ja, das ist eine gute Idee. Dass mir das nicht früher eingefallen ist. Am Besten fahre ich gleich durch das Dorf und sehe mich ein bisschen um, wo ich sie verstecken könnte. Nach Köln mitnehmen klappt eh nicht. Ich darf meinen Urlaub nicht abbrechen. Oder besser erst hier verstecken, und dann in der Zwischenzeit überlegen, was ich mit ihr mache, damit sie zur Vernunft kommt. Ewig kann sie sich nicht verstecken.
Jörg faltete die Zeitung zusammen und ging in sein Zimmer um die Autoschlüssel zu holen. Er fuhr los und überflog die Flyer aus dem Fremdenverkehrsbüro. Da lässt sich doch bestimmt ein schönes Plätzchen finden, murmelte er vor sich hin. Er drehte das Radio an und hörte die aktuellen Nachrichten. Es war bis jetzt keine Fahndung ausgeschrieben. Blöd war nur, dass sie Ihn alle gesehen haben. Aber sie mussten es erst einmal beweisen, dass er Frau Huber verprügelt hatte. Ich muss halt schneller sein. Am Besten beobachte ich diese Frau Jäger, die steckt bestimmt dahinter.
Jörg fuhr noch ein bisschen herum und wurde fündig. Ein altes Haus, verlassen. Er stieg aus dem Auto und ging zum Haus. „Hallo, ist da jemand?“ Die Türe stand ein wenig auf, er ging hinein und wusste genau, dass das der richtige Ort für ihn war.
Prima, jetzt muss ich nur die Alte abfangen und sie beobachten. Sie wird sich bestimmt verraten. Meine Haare färben und den Bart abrasieren.
Frohgemut fuhr er zur Pension zurück und überlegte, wo er noch diverse Teile einkaufen konnte. Vielleicht in dem Supermarkt, aber das ist zu auffällig. Lieber ein Dorf weiter.
Jörg fuhr gemütlich ein Dorf weiter und kaufte im Supermarkt ein Haarfärbemittel, Seile und noch Klebeband. Genug Wasser und Kekse.
Das dürfte reichen, sinnierte er.
Er verstaute alles in den Kofferraum und bummelte durch das Dorf. Ach, ich könnte hier bleiben und eine Kleinigkeit essen. Damit ich gestärkt bin für die Beobachtung von Frau Jäger.
Genauso werde ich das machen....
Ich holte Emma von ihrem Zimmer ab und hakte sie unter. „Emma, wie geht es dir?“ „Oh ganz gut soweit. Ich freue mich auf unseren Bummel.“ „Wo ist denn Wilfried?“ „Noch im Zimmer und liest. Er hat vor, nachher ein bisschen spazieren zu gehen. Und was macht Frank?“ „Ich glaube er wird faulenzen und die Zeit zum Lesen nutzen.“ Emma grinste vor sich hin. „ Ja, unsere Männer. Wenn wir die nicht hätten.“
„ Sollen wir denn hier in dem Dorf bummeln oder möchtest du lieber wo anders hin?“ fragte ich. „Mir reicht es auch, wenn wir hier im Ort bummeln. Ich weiß ein paar sehr gute Boutiquen.“ „Oh, aber die sind doch bestimmt teuer.“ „Na warte doch einfach ab, was wir finden. Ich kenne ein paar Besitzer persönlich. Das sollten wir hemmungslos ausnutzen!“ „Emma, du bist ja mit allen Wassern gewaschen.“ „Natürlich, stille Wasser gründen tief!“ Wir mussten beide lachen und zogen los.
Wilfried steckte seinen Kopf aus der Türe und sprach in den Hörer. „Ich glaube die Luft ist rein, sie sind weg, Frank. Okay, dann treffen wir uns unten in der Halle, vergiss die Autoschlüssel nicht.“
Fünf Minuten später trafen sie sich und mussten beide lachen. „Das ist ja eine richtige Verschwörung, Wilfried.“ „Das stimmt, Frank. Aber das hält einen fit! Am Besten fahren wir einen Ort weiter, da kenne ich einen guten Juwelier. Der hat auch erschwingliche Preise, “ sagte Wilfried.
„Emma und Luise werden auch ihren Spaß haben. Wie geht es denn Emma?“, fragte Frank. „Soweit ganz gut, ihr bekommt die Seeluft hier oben sehr gut und die Schmerzen halten sich in Grenzen. Luise tut ihr sehr gut. Sie hat richtig Spaß an ihr.“ meinte Wilfried.
„So, da vorne kannst du rechts abbiegen, da gibt es genug Parkplätze ohne dass wir zahlen müssen. Dann las uns mal losziehen, Frank.
Danach fahren wir noch zusammen an den Tümpel. Ich habe meine Kamera dabei. Dann werde ich meinem Freund Hubert die Fotos mailen. Du musst mir genau die Stelle zeigen, wo Luise meint, das Gesicht gesehen zu haben, ja?“ „Natürlich Wilfried.Wir haben auch noch genug Zeit. Das Essen findet erst um 19 Uhr statt.“ Sie gingen zu dem Juwelier. Frank sah für einen kurzen Moment den Mann im dunklen Mantel. Aber dann waren sie bereits an dem Bistro vorbei. Der Juwelier war sehr nett und gab eine kurze gute Beratung. Frank entschied sich für einen schmalen silbernen Ring mit einem kleinen Stein. Der Juwelier packte den Ring in eine hübsche Schachtel und sie gingen nach draußen. Frank hatte mit seiner Karte bezahlt und strahlte über beide Ohren. „Sollen wir einen Kaffee in dem Bistro dort trinken, Frank?“ fragte Wilfried. „Gute Idee“, antwortete Frank.
Vielleicht sitzt der Mann im dunklen Mantel noch dort, überlegte Frank.
Sie gingen beide hinein und bekamen den letzten Tisch in der hinteren Ecke. Tatsächlich, der Mann saß noch da und las in einer Zeitschrift. Komisch immer wenn wir uns begegnen, dann liest der Typ. Der Mann schaute nur kurz auf und vertiefte sich wieder in seine Zeitung. Wilfried sah Frank fragend an: „Ist irgend etwas? Du siehst so nachdenklich aus, bereust du es mit dem Ring?“ „Nein, wie kommst du denn darauf, Wilfried? Du wirkst so zerstreut.“ Frank nickte. „ Es geht um folgendes. Mir fällt immer wieder der Mann im dunklen Mantel der da hinten sitzt auf. Und ich frage mich, ob es Zufall ist, oder ob ich mir das einbilde. Jetzt fange ich bereits genauso an wie Luise.“ Frank schüttelte den Kopf. „Wieso denn, es kann doch sein. Wer weiß, vielleicht will er ja den Juwelier hier um die Ecke überfallen“, sagte Wilfried. „Nee Wilfried, man merkt doch dass du mit Leib und Seele bei der Kripo warst. Du witterst auch immer einen neuen Fall. Wir sind ein tolles Paar.“ Wilfried grinste: “Ja, wir sollten uns den Typ mal genauer ansehen. Blonde Haare, groß und trägt einen kleinen Bart.
Irgendwelche Narben im Gesicht zu sehen?“ „Das kann ich nicht erkennen, der sitzt soweit weg von unserem Tisch“, meinte Frank. „Okay, ich muss eh auf die Toilette, dann gehe ich an seinem Tisch vorbei. Bestell- für mich eine Tasse Kaffee, ja? Bis gleich!“
Wilfried ging in Richtung Toilette. Frank gab die Bestellung auf und sah aus dem Fenster. Nach fünf Minuten kam Wilfried zurück und setzte sich wieder hin. Er nahm einen Kuli und sein Notizbuch aus seiner Jacke heraus.
„ Ich habe eine Idee. Wir halten das ganze ein bisschen fest wie oft du bzw. wir diesen Typen sehen und wo.“ Frank nickte nur und trank von seinem heißen Kaffee. „Er hat eine Tätowierung an der rechten Hand. Ich glaube einen Drachen. Mehr konnte ich nicht sehen. Also, wo hast du ihn zuerst gesehen?“ Frank überlegte: „Zuerst im Hotel am Aufzug, ich fühlte mich beobachtet. Dann in der Halle. In dem Restaurant am Campingplatz, in dem ich mit Luise gegessen habe. Im Hotel, als wir alle zusammen zu Mittag gegessen haben und jetzt hier.“ Wilfried nickte: „Tja, das sind insgesamt fünf Begegnungen.“ „Meistens liest er oder beobachtet einfach die Leute.“ „Okay, alles notiert. Lass uns jetzt zu dem Tümpel fahren, sonst schaffen wir das nicht. Sie bezahlten und gingen zum Auto. Der Parkplatz war gut besucht, aber das störte sie nicht. Nach einigen Minuten kamen sie an dem Tümpel an und Wilfried holte seine Kamera heraus. „ Da vorne wo der Steg ist“, zeigte Frank.Wilfried ging voran und Frank folgte ihm.Das Licht war sehr gut zum fotografieren.Sie standen beide am Ende vom Steg. Wilfried schaute durch das Objektiv und konzentrierte sich auf das Wasser. Er machte mehrere Aufnahmen und ging noch an eine andere Stelle. Insgesamt hatte er 10 Fotos geschossen. Frank war bereits sehr ungeduldig. „Und was sagst du?“ „Ich bin mir nicht mehr sicher, ob Luise nicht doch Recht hat.Es gibt dort einen Schatten.Ich glaube, ein Fisch ist es nicht. Warten wir ab was mein Freund Hubert sagen bzw. mailen wird.
Frank nickte nur. Er schaute auf die Uhr, „Es wird Zeit, dass wir zurück fahren. Sonst sehen die beiden uns noch zusammen und das wäre nicht so gut, Wilfried.“ Er nickte mit dem Kopf. „Ja, sehe ich auch so.“
Sie fuhren gemütlich zurück, das Auto von den beiden stand noch nicht auf dem Parkplatz. „Gut, ich wünsche euch beiden einen wunderbaren Abend und viel Erfolg“, sprach Wilfried. „Ja, danke auch und bis morgen zum Frühstück.“ Frank ging zum Aufzug und fuhr in sein Zimmer.
Emma und ich wurden in der dritten Boutique fündig. Ein blaues Minikleid aus Leinen. „Oh, das ist ja wunderbar, Luise. Probiere es bitte an. Welche Größe?“ „Achtunddreißig“, „Ah, da ist es ja.“ Ich ging mit dem Kleid in die Umkleidekabine und kam nach fünf Minuten wieder heraus. Emma saß auf einem Stuhl. „Kind, was siehst du schön aus. Das musst du nehmen.Hast du denn ein Jäckchen dabei?“ Ich nickte: „Ja ein Cardigan in weiß, das passt doch, oder?“ „Natürlich, wie teuer ist es denn?“ „Sechzig Euro.“ Ich überlegte: „Ach, ich kaufe mir das,ich gönne mir sonst nichts.“ „Das ist eine gute Entscheidung Luise. Du wirst es nicht bereuen.“ Emma schmunzelte vor sich hin.Ich zog das Kleid wieder aus und gab es der Verkäuferin.
Ich strahlte Emma an und meinte: „Ich bin so gespannt auf den Abend.“ Ich bekam bereits rote Wangen vor lauter Aufregung. „Hoffentlich kann ich das Essen genießen.“
Emma lächelte vor sich hin: „Ich kann mich auch noch an mein erstes Rendezvous mit Wilfried erinnern. Vor allen Dingen waren wir ja noch viel strenger erzogen worden. Gott sei Dank waren meine Eltern weltoffen und haben mir nicht so viel verboten. Aber Wilfried hat sich auch vorbildlich verhalten und offiziell bei meinem Vater um meine Hand angehalten. Mein Vater mochte Wilfried sehr gerne und meine Mutter sowieso. Sie freute sich auf einen charmanten Schwiegersohn.“
Sie saßen beide in einem kleinen Café, als Emma erzählte. „Und dann?“ fragte ich. Emma nickte ein wenig mit dem Kopf. „Wilfried kam abends um 17.00 Uhr zu uns. Er hatte Blumen für meine Mutter mitgebracht. Sie und mein Vater nickten mit dem Kopf und wünschten uns einen schönen Abend. Wilfried musste mich wieder nach Hause bringen, das war die Bedingung von meinem Vater.
Wir gingen zu Fuß zu unserem Tanzlokal, wo bereits einige Freunde von uns warteten und dann gingen wir zusammen in ein kleines Bistro.Wir saßen ein bisschen abseits von den anderen an einem zweier Tisch.Tja und Wilfried fragte mich ob ich seine Frau werden wollte. Ich hatte Tränen in den Augen und er steckte mir einen schmalen Ring an den linken Finger. Wunderbar.In dem Moment kamen die anderen und riefen Herzlichen Glückwunsch.Wir stießen miteinander an.Nach dem Essen zogen wir wieder ins Tanzlokal und hatten viel Spaß. Gegen Mitternacht brachte mich Wilfried nach Hause und wir küssten uns zart.“ Emma hatte feuchte Augen bekommen.Ich war sehr gerührt.
„ Ach ist das romantisch, Emma. Ja, das waren noch Zeiten...“
Die beiden bezahlten und gingen langsam in Richtung Hotel zurück. Ich brachte Emma bis zu ihrem Zimmer und verabschiedete mich. „Bis morgen Emma.“ „Luise, ich wünsche dir einen romantischen Abend und viel Glück!“ Emma umarmte mich und schloss ihre Türe auf.
Luise ging die Treppen zu ihrem Stockwerk hinauf und schloss die Türe auf. Frank lag auf dem Bett und las sein Buch. „Hallo Frank.“ „Hallo Schatz.Hast du was Schönes gefunden?“ fragte er. „Ja, habe ich. Das wirst du nachher sehen. Ich muss mich ein bisschen ausruhen und baden. Was machst du in der Zeit?“ „Oh, ich gehe mal ein bisschen an die frische Luft. Bis nachher. Sei pünktlich, Luise.“
„Wieso sollte ich nicht pünktlich sein? Du spinnst doch, oder?“ „Komm her und lass dich küssen du verrückte Nudel.“ Frank nahm mich in den Arm und küsste mich dass mir die Luft weg blieb. „Tschüss meine Süße.“ „Bis nachher.“ säuselte ich und rannte ins Bad. Was für ein schöner Tag, dachte ich.
Frank ging nach unten in die Hotelhalle und setzte sich in die Sitzgruppe. Er sah sich um, ob er den Mann entdeckte. Aber er konnte ihn nicht entdecken. Auf dem Tisch lagen ein paar Zeitungen und Zeitschriften zum Lesen. Er fand eine Sportzeitung und nahm sich diese vom Stapel herunter.
Nach ein paar Minuten sah er auf. Da – da war doch der Mann im dunklen Mantel. Dieser stand am Aufzug.
Nichts passierte, der Mann fuhr in die dritte Etage. Was will er da? Am besten frage ich morgen an der Rezeption nach, ob er hier wohnt. Dritte Etage da sind doch die Wellness-Bereiche, oder?
Frank seufzte. Na ja, ich lass mir nicht den Abend verderben und sah auf seine Uhr. Zeit Luise abzuholen. Ich gehe lieber zu Fuß, das bekommt mir besser.
Ich war bereits angezogen und wartete auf Frank. Bin gespannt was er sagen wird.Ich schloss die Türe auf und trat heraus. Frank war nicht zu sehen. Komisch, ich habe ihn doch gehört. Aber es kam kein Frank.
Frank hatte bereits die zweite Etage erreicht, als jemand von oben herunter kam und ihn anrempelte.
„Oh, Entschuldigung.“ Die Person ging weiter. Frank war verdutzt, was war das denn? Er überlegte und überprüfte seine Hosentasche. „Oh, nein, dieses Schwein hat mich beklaut“, Frank schrie laut und rannte die Stufen so schnell er konnte wieder herunter. Aber der Mann war schneller. Die Türe klemmte und es dauerte ein wenig bis Frank sie auf bekam. Er rannte schreiend durch die Halle. Sämtliche Leute sahen auf. „Halten Sie den Mann fest, er hat mich beklaut.“ Ein Page rannte sofort los und bekam den Mann an der Jacke zu fassen. Frank stürzte auf die beiden zu. Er hielt inne und holte Luft: „Dieser Mann hat mir mein Portemonnaie gestohlen. Aus meiner Hosentasche“. Der Page zerrte den Mann nach vorne an die Rezeption, dort wartete bereits der Hoteldirektor. „Was ist denn passiert?“ Er sah Frank fragend an: „Er hat mich im Treppenhaus von oben runter kommend angerempelt, sich entschuldigt und ist weiter gegangen. Ich hatte ein komisches Gefühl und habe meine Hosentasche überprüft und musste feststellen, dass meine Geldbörse weg ist. Vorher war sie noch da.“
Der Direktor schaute den Mann fragend an. „Wir gehen alle in mein Büro. Was haben sie denn zu sagen?“ „Ich nix verstehen, was wollen sie von mir? Ich möchte nach Hause gehen.“ Der Page schüttelte nur den Kopf und überlegte. „Kann es sein, das es einer von den neuen Aushilfen ist?“ Der Direktor überlegte laut: „Wie ist denn ihr Name?“
„Ich sein Ali und komme morgen wieder zum Spülen in der Küche, eh.“ Der Direktor griff nach dem Hörer: „Thomas, komm bitte in mein Büro.“ Legte auf und alle warteten. Thomas, der Koch kam ins Büro. „ Chef was ist denn? Oh, Ali was machst du denn hier? Du hast doch frei. Deine Schicht ist doch zu Ende.“ „Also, das wäre ja geklärt mit dem Namen“, meinte der Direktor. „Jetzt wollen wir noch ihre Taschen prüfen. Bitte alles auf den Tisch legen.“ Ali kramte alles heraus und siehe da, das Portemonnaie von Frank war auch dabei. Sie sahen Ali befremdet an. „ Ali, was soll das denn? Möchtest du das wir die Polizei anrufen? “ brüllte der Koch los. „Ich glaube es ja nicht.“ Ali stammelte vor sich hin: „Ich nix wollen klauen seine Geld“ und fing an zu heulen. „Ich früher immer so was gemacht, aber jetzt nicht mehr wollen, glauben mir...Ich brauchen den Job, große Familie.“
Frank schüttelte den Kopf: “Ich nehme mein Geld und sehe von einer Anzeige ab. Ich möchte jetzt gehen, da ich mit meiner Frau verabredet bin. Die macht sich bestimmt schon Sorgen, wo ich bleibe.
Das Geld, die Karten es ist noch alles vorhanden.“ Der Direktor seufzte tief und bedankte sich bei Frank. „Ich melde mich morgen bei ihnen Herr Naas. Schönen Abend!“
Frank ging zu den Aufzügen und fuhr hoch. Ich wartete bereits an der Türe. „ Frank, wo warst du denn? Ist etwas passiert, du siehst so blass aus?“ Frank nahm mich in den Arm und murmelte in mein Haar „Das erzähle ich dir gleich beim Essen. Komm, du wunderschöne Frau, lass uns gehen.“
Wir mussten nicht weit fahren. Ein kleiner Italiener. Gemütliche Sitzecken. Mit Rosen und Kerzen auf dem Tisch. Frank führte mich zu dem reservierten Tisch nach hinten und nahm irritiert die Speisekarten, die der Kellner brachte. Der Kellner zückte bereits den Stift. Frank stand auf und flüsterte dem Kellner ins Ohr: „Das Dinner für zwei Personen, Naas.“ „Ach, Herr Naas. Bitte vielmals um Entschuldigung. Kommt sofort“. Der Kellner ging nach hinten zu seinem Chef. Frank sah mich an: „Gefällt es dir hier?“ „Ja, es duftet so gut. Knoblauch und andere leckere Düfte. ich bekomme Appetit“. Der kleine Chef kam persönlich an den Tisch und zwinkerte mir zu. Ich wurde ein bisschen verlegen. Frank grinste. “Bella, wunderbare Kleid haben Sie an, passte gut zu Ihren Augen, ich würde sie auf der Stelle heiraten. Eh, tut mir leid für das Missverständnis.“ Er öffnete die Weinflasche, goss Frank etwas davon ins Glas und Frank probierte davon. „ Sehr gut“. Der kleine Italiener flirtete mit mir und goss mir den Wein ins Glas und danach Frank. Er verschwand wieder nach hinten in die Küche und brüllte in Italienisch herum. „Oh je, “ meinte ich zu Frank. „Das ist doch egal, das kann mal passieren.“ sagte Frank.
„Wo hast du denn das schöne Kleid her?“ fragte er mich. „Emma hat es entdeckt in der dritten Boutique. Und sie hat es sogar noch runter handeln können, da sie die Inhaberin kennt. Das ist von Vorteil und warum nicht nutzen, “ sagte ich mit einem Grinsen im Gesicht. Der Kellner kam an den Tisch und brachte die Vorspeise. Eine Tomatensuppe mit frischen Krabben und Sahne Haube.
Es roch köstlich. Das kleine Brot und die Knoblauch Butter dazu, ein Gedicht. Ich war begeistert.
Frank freute sich. Er überlegte wann er ihr den Heiratsantrag machen sollte, am Besten bei dem Nachtisch, oder lieber jetzt? Besser jetzt, wenn sie die Suppe aufgegessen hat. Denn der Hauptgang würde noch etwas dauern. Eine Fischplatte mit Gemüse und Salat. Er räusperte sich kurz. Ich sah auf und schob meinen Teller von mir. Meine Wangen waren gerötet. Frank stand auf, ging um den Tisch herum und kniete sich vor mich hin. Den Ring holte er aus seiner Tasche. „Luise, willst du meine Frau werden?“ fragte er. „ich wurde rot und bekam Tränen in die Augen. „ Ja, ich will“, hauchte ich nur. Die Leute klatschten vor Begeisterung. Frank stand auf und umarmte mich und wir küssten uns.
Ich betrachtete den Ring an meinem Finger: „Wunderschön! Mir fehlen die Worte.“ Der kleine Italiener kam zu unserem Tisch mit einer Flasche Champagner und wir stießen zusammen auf den Heiratsantrag an. Die Stimmung war gut. Die Leute prosteten uns zu. Beide waren wir gerührt. Der Kellner brachte die Haupt speise. Mir lief das Wasser im Mund zusammen. Ich merkte erst jetzt wie viel Hunger ich hatte. Es schmeckte super.
„Stell dir vor, Emma hat mir heute von ihrem Heiratsantrag erzählt, der muss wohl sehr romantisch gewesen sein.“ „Das kann ich mir gut bei den beiden vorstellen.“ sagte Frank. “Was ist denn vorhin passiert? Das wolltest du mir noch erzählen, Frank.“ „Ach, ich bin die Treppen hoch gegangen und wurde von einem Mann angerempelt. Er hat mich beklaut. Wir, der Page und ich haben Ihn aber noch geschnappt.
Ein neuer, der in der Küche spült, schlecht Deutsch spricht und Angst hat, raus geworfen zu werden. Er war früher Taschendieb und hat jetzt eine Chance bekommen sich zu rehabilitieren. Er hat eine große Familie und braucht jeden Cent. Das hat mir noch der Hoteldirektor in seinem Büro erzählt. Ich habe von einer Anzeige abgesehen, da ich meine Geldbörse wiederbekommen habe und ich glaube nicht, dass Ali der Spüler, das noch mal riskieren will. Denn der Chefkoch würde ihn im hohen Bogen raus werfen und das wäre es dann mit einer neuen Vermittlung. Meine Güte was wir hier erleben, das ist unglaublich.“ Das Dessert kam. Es gab Crêpes mit heißen Himbeeren und Eis, sowie Sahne. Was für ein schöner Abend, dachte ich. Ich war sehr glücklich.
„Sollen wir gleich ins Hotel fahren und noch ein bisschen kuscheln, Frank?“
„Ja, das ist eine gute Idee“ Wir wurden vom Chef liebevoll verabschiedet und er flirtete wieder mit mir. Frank bezahlte und wir fuhren zum Hotel. Es war alles ruhig. Ein gelungener Abend. Dachten wir beide.
Der Kommissar kam pünktlich um 11.00 Uhr ins Büro. Er ging direkt auf den Polizisten zu. „Hallo Chef, wir werden von Frau Jäger erwartet. Sie ist bereits im Besprechungszimmer.“ Sie gingen nach hinten durch und Helga wartete auf sie. „Darf ich die Herren ins Besprechungszimmer bringen?“ fragte Helga. Sie nickten und folgten ihr. Barbara stand am Fenster und war in Gedanken versunken.
„Barbara, der Kommissar ist hier.“ Barbara drehte sich herum, sie war ein bisschen blass um die Nase, fand der Kommissar. Sie gaben sich die Hände. „Eh, ich bin Stump, Hauptkommissar und ermittle in dem Fall Frau Huber. Vielleicht können sie uns mit ihrer Aussage weiter helfen, Frau Jäger?“ Barbara nickte: „Setzen wir uns doch. Möchten Sie Kaffee trinken, Herr Stump?“ „Gerne.
Frau Jäger was können sie uns denn erzählen?“ „Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.“ Sie sammelte sich. „Jutta Arndt ist eine neue Kollegin in unserem Team. Sie ist noch nicht lange hier.“ „Seit wann?“ fragte der Kommissar. „Seit August, ja genau. Aber das können sie Frau Weiß auch fragen, was die Personaldaten angeht.“ „Wo ist denn Frau Arndt? Wir haben sie vor Ort nicht angetroffen und hier scheint sie auch nicht zu sein.“ Ralf Stump nahm sich ein Brötchen und biss genüsslich hinein. Barbara trank einen Schluck Kaffee. „Jutta, Frau Arndt meine ich, ist bei meinem Bruder seit ein paar Tagen. Ihr Exmann hat sie bedroht.“ „Warum sind sie denn nicht zu uns gekommen, Frau Jäger?“ fragte der Kommissar. „Tja, ich wollte das und ich habe es auch Frau Arndt vorgeschlagen, aber sie wollte nicht.“ „Warum wollte sie es denn nicht?“ hakte Stump nach. „Also, ich muss mich ein bisschen sammeln, Herr Kommissar. Moment noch.“ „Frau Jäger ich weiß
dass es ihnen schwer fällt, wir haben auch Zeit. Vielleicht essen Sie etwas. Ich gehe in der Zeit nach draußen eine Rauchen.“ sprach er und ging. Im Flur begegnete ihm Helga Weiß. „Seien sie doch so lieb und gehen zu ihrer Chefin, ich glaube es geht ihr nicht gut.“ Helga nickte nur und rannte nach hinten. „Barbara, alles in Ordnung?“ „Geht so, Helga. Weißt du eigentlich was alles passiert ist in der Woche, ein richtiger Alptraum.“ „Ja, da hast du Recht.“ Helga nahm sich auch ein Brötchen. Barbara nahm auch eins. Beide schwiegen.
Nach ein paar Minuten kam der Kommissar wieder herein und setzte sich an den Tisch. „Soll ich wieder gehen Herr Stump?“ fragte Helga. „Geht es denn wieder besser Frau Jäger?“ „Ja, doch ich habe ein Brötchen gegessen, mir wäre es lieber wenn Helga hier bleiben könnte wegen der Zeiten, in denen der Ex-Mann hier war, oder stört es sie?“ „Nein, das können wir gerne so machen. Wenn es Frau Weiß auch Recht ist?“ fragte er sie. Helga entspannte sich ein bisschen: „Es ist schon unangenehm, wer hätte damit gerechnet, dass es so seinen Lauf nehmen könnte“, sinnierte Helga. „Also gut meine Damen wo waren wir stehen geblieben?“ „Bei der Aussage von Frau Arndt dass sie nicht wollte, dass wir die Polizei einschalten.“ erzählte Barbara. „Stimmt und sie wollten mir sagen warum.“ Der Kommissar nickte und machte sich ein paar Notizen. „Ich glaube, ich kann weiter erzählen“ mischte sich Helga ein. „Das erste Mal kam er so gegen Mittag bei uns herein und wollte Flyer über die Insel haben und diverse Ausflugsziele. Da fragte er bereits nach einer Jutta Arndt .Ich verneinte und dachte mir nichts dabei. Er würde am nächsten Morgen mit einem Foto von seiner Frau wieder kommen. Ich bin meistens die Erste die morgens hier im Laden ist. Am nächsten Morgen hatte ich die Türe offen gelassen, da ich so viele Taschen mitbrachte.“ Barbara nickte. „Dadurch habe ich vergessen, die Türe abzuschließen.“ „Wann kommen denn die anderen?“ fragte Stumpf. „Äh, die meisten trudeln so zwischen 8.00 Uhr und 8.30 Uhr ein.“ Helga überlegte kurz. „Na ja, jedenfalls stand plötzlich der Mann im dunklem Mantel vor mir und hielt mir ein Foto von Jutta unter die Nase.“ „Wurde er laut?“ Der Kommissar blickte auf. „Ja, das wurde er. Sehr hektisch und laut.“ „Was haben sie geantwortet?“ „Wir, Frau Jäger und ich hatten uns überlegt zu sagen, dass sie hier nicht arbeitet. Und dass wir Frau Arndt gar nicht kennen würden. Er glaubte mir das nicht und fluchte herum.
Er wollte meine Chefin selber fragen und aus dem Grund wollte er um 10.00 Uhr wiederkommen. Danach rannte er raus. Ich habe sofort die Türe abgeschlossen, denn die Anderen haben einen Schlüssel, um herein zu kommen.“ Helga holte tief Luft. „Ja, gut“, murmelte der Kommissar. „Und dann?“ Er sah Barbara an. „Er kam um 10.00 Uhr. Wir hatten vorher alle zusammen überlegt, was wir tun könnten und ob wir bei der Aussage bleiben. Mirko kam mit nach vorne an den Tresen, er ist sehr sportlich und groß.“ „Ah, um den Exmann einzuschüchtern, gute Idee.“ Der Kommissar grinste amüsiert.
„Was passierte dann?“ Barbara antwortete: „Er war pünktlich und hielt mir das Foto hin, stellte die selben Fragen, wie zuvor an Frau Weiß. Ich habe die Fragen verneint und bin danach in mein Büro gegangen.“ „Hat er sie bedroht?“ fragte Stump interessiert. „Ja, das hat er. Das kann ihnen mein Mitarbeiter Mirko bestätigen.“ „Ja, gut.“ Der Kommissar machte sich wieder Notizen.
„ Aber wieso haben sie Frau Arndt bei ihrem Bruder versteckt?“ wollte er wissen. „Tja, nach dem ersten Mal hatte Jutta das Gespräch zwischen Helga und Arndt im Flur mitbekommen. Ich glaube sie war am Kopierer.“ Sie überlegte. „Helga hatte ein komisches Geräusch vernommen und ist nach hinten gerannt. Da lag Jutta auf dem Boden. Mein Gott, wir haben einen Schrecken bekommen, “ sagte Helga. „Sie konnte nicht mehr reden vor lauter Heulen und Schluchzen. Völlig aufgelöst. Wir haben sie beruhigt und ich hatte dann die Idee sie nach Hause zu bringen, “ Barbara schluckte vor Aufregung.
„Also, sie haben Frau Arndt dann mit dem Auto nach Hause gebracht und wurden sie verfolgt?“ fragte der Kommissar. „ Nein, ich habe nichts mitbekommen“, Barbara schüttelte den Kopf. „Und dann?“ „Ich habe Frau Weber nach oben in Ihre Wohnung gebracht.“ „Moment, wieso plötzlich Frau Weber?“ Stump schaute ziemlich irritiert. „Entschuldigung, Frau Arndt hat Ihren Mädchennamen angenommen. Das mir das nicht früher eingefallen ist.“ „Das macht nichts Frau Jäger. Gut das wir das geklärt haben.“ Der Kommissar grinste ein bisschen. „Okay, dann sind sie beide in die Wohnung hoch und sie sind wieder gegangen?“ „Nein, Jutta bat mich noch herein, sie wollte mir was zeigen. Zuerst
hat sie den Kaffee für uns aufgeschüttet und mir dann nach einiger Zeit den dicken Briefumschlag gegeben.“ „War ein Absender drauf?“ „Nein, gar nichts. Sie hatte aber die Idee, dass das ihr Exmann sein könnte.“ Barbara nahm sich neuen Kaffee: „Möchten sie auch noch einen Schluck, Herr Kommissar?“ fragte sie. „Gerne, dürfte ich noch ein Brötchen haben?“ „Selbstverständlich! Was war denn in dem Umschlag drin?“ „Schreckliche Fotos von einem verwesenden Tier. Und eine Morddrohung. Wenn Jutta die Scheidungspapiere einreichen würde wäre ihre Katze die erste und dann müsste sie daran glauben.“ „Haben sie noch diesen Umschlag mit Inhalt?“ „Ja, Jutta hat alles mitgenommen.“ „ Ah, zu ihrem Bruder. Und aus diesem Grund wollte sie nicht zur Polizei gehen?“ „Genau“, Barbara nickte. „Sie erzählte mir noch, dass sie deswegen aus Köln weggezogen ist.“ „ Also Flucht“, murmelte Stump.
„Tja, dann müssen wir uns auf den Weg zu ihrem Bruder machen. Bevor ich es vergesse, was hatte Frau Huber damit zu tun?“ „Die Frau Huber, ach ja. Wir haben ihr bzw. Jutta hatte Ihr Bescheid gesagt, dass sie für ein paar Tage weg fährt und ihre Katze auch mitnimmt. Dann brauchte Frau Huber nur nach der Post sehen, “ sagte Barbara. „ Ja ich verstehe.“ Der Kommissar nickte und steckte sein Notizbuch ein. „Danke für den Kaffee und die Brötchen“. Er grinste Helga an. Sie wurde etwas verlegen.
„Können sie mir den Weg erklären oder wollen sie mitfahren, Frau Jäger?“ „Ich muss überlegen. Was steht denn noch an, Helga? Du wolltest das mit Ruth noch erzählen. Eine Vermisstenanzeige aufgeben.“ Der Kommissar wurde hellhörig. „ Wie darf ich das denn verstehen?“ Er runzelte die Stirn.
„Ehrlich gesagt haben wir noch ein Problem. Wir vermissen seit zwei Tagen eine Kollegin von uns.“ Helga schüttelte den Kopf und zeigte drei Finger. “Nein, seit drei Tagen eine Mitarbeiterin. Moment - Herr Kommissar.“ Er wollte wieder dazwischen reden, doch Barbara bremste ihn. „Ich bin bereits am Dienstagmittag zur hiesigen Polizei gefahren. Dort hat mir Herr Lehner mitgeteilt, dass sie erst nach 24 Stunden tätig werden.“ „Ja, das stimmt. Mein Gott, das ist ja ein Chaos, “ sagte Stump. „Moment das haben wir gleich.“ Er riss die Türe auf und schrie: „Harald!“ „Ja, Chef?“ Lehner kam mit großen Schritten an: „Chef, was ist los?“ „Du nimmst sofort die Vermisstenanzeige von Ruth, wie heißt sie weiter?“ „Baum“ „auf. Wer weiß ob die beiden Fälle nicht mit einander zu tun haben.
Ich möchte dass du die anderen noch zu Ende befragst. Frau Jäger bringt mich jetzt zu ihrem Bruder wo Frau Arndt, eh Frau Weber ist. Die werde ich noch befragen und wir überlegen gemeinsam, ob sie untertaucht oder einen Polizisten abgestellt bekommt. Harald, wie immer über Mobilfunk, alles klar? Frau Jäger können wir?“ „Moment, ich muss meinen Kollegen Bescheid sagen, dass ich weg bin. Komme gleich wieder“, und ging nach vorne. Es waren viele Touristen da, sie freute sich für einen kurzen Moment. Wenigstens läuft es weiter. Wenn das alles vorbei ist, werde ich Allen ein tolles Essen kochen oder ausgeben, überlegte sie.
Der Kommissar schaute Helga an und überlegte wie er sie noch etwas fragen könnte. Helga bemerkte dies und fragte: „Kann ich denn noch etwas für sie tun, Herr Kommissar?“ „Eh, mir fällt im Moment nichts mehr ein. Möchten sie noch einen Kaffee oder ein Brötchen?“ „Das ist nett von ihnen, aber dann könnte man ja auf die Idee kommen ich sei verfressen!“ „Nein, das ist doch Quatsch, sie arbeiten doch lange, oder? Hier nehmen sie das noch mit.“ Helga gab ihm eins mit einer Serviette und grinste. Stump ging mit dem Brötchen nach vorne und suchte Frau Jäger. Helga verschwand in einem kleinen Büro.
Sie war plötzlich guter Laune und dachte: sehr nett dieser Kommissar. Gepflegte Erscheinung. Na ja, die Halbglatze geht so. Ein schöner Kurzbart und die Brille, sehr modisch, das macht die Halbglatze wieder wett. Besonders lustig sieht er aus wenn er immer über den Brillenrand schaut. Seine Figur ist auch nicht schlecht, kleiner Bauch. Bestimmt ist er fünfzig Jahre oder etwas älter. Immerhin in meinem Alter sinnierte Helga.
„Frau Jäger, sind sie soweit?“ rief er ein bisschen zu laut. „Ja!“. Sie kam auf Ihn zu. „Wir fahren mit meinem Dienstwagen, Frau Jäger.“ „Gerne, Herr Kommissar.“ Sie gingen beide hinaus auf die Straße und rüber zum Parkplatz.