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Kapitel 6

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Jörg Arndt saß in seinem Auto und machte sich klein. „Ha, da ist sie ja. Mit einem Bullen. Dann wollen wir denen beiden unauffällig folgen“, murmelte Jörg.

Er grinste vor sich hin. Gestern Abend hatte er sich den Bart abrasiert und seine Haare dunkel gefärbt. So schnell wird mich keiner mehr erkennen. Er hatte sich ein fremdes Auto geliehen. Die Idee kam Ihm gestern Abend in dem Bistro. Langsam fuhr er los. Immer mit Abstand.

Stump saß angespannt in seinem Auto und hörte Frau Jäger zu. Sein Brötchen hatte er oben auf die kleine Ablage gelegt. Beim Autofahren war das nicht sein Ding, alles voll zu krümeln. Sie fuhren etwa 30 Minuten. Stump schaute öfter in den Rückspiegel, konnte aber nichts Auffälliges sehen. Es waren immer drei verschiedene Autos hinter Ihm, aber das war okay. „Da vorne bitte rechts abbiegen und dann die Zweite wieder links, “ sagte Barbara. „Es dauert noch zwanzig Minuten, Herr Kommissar.“ Er nickte mit dem Kopf und fragte sich, was ihn erwartete, oder ob sie diesen Exmann kriegen würden, bevor noch was Schlimmeres passierte. Stump dachte auch über Frau Weiß nach. „Frau Jäger, darf ich sie etwas Privates fragen?“ „Ja. Was möchten sie denn wissen, ob Frau Weiß verheiratet ist?“ Sie grinste Ihn voll an. Der Kommissar wurde ein bisschen rot. „Eh, das ist mir jetzt aber peinlich, ist das so offensichtlich?“

Nein“, Barbara schüttelte den Kopf. „ Aber ich kenne meine Sekretärin und sie hat sich, glaube ich, in sie verliebt. Sie ist Witwe. Und sehr lieb.“

Ich glaube ihnen das nicht, Frau Jäger.“ „Herr Kommissar. Es gibt doch Liebe auf den ersten Blick! Sind sie denn verheiratet?“ fragte Barbara. „Nein, nicht mehr. Das bringt leider der Beruf so mit sich, das können sie sich doch vorstellen, oder? Ich bin geschieden seit, eh, seit drei Jahren. Drei erwachsene Kinder und eine Ex-Ehefrau, die versucht, mich auszunehmen. Da verlieren sie den Glauben an den Menschen. Sie veranstaltet gerne eine Schlammschlacht, aber ich habe das Glück einen guten Anwalt zu haben! So, wie weit ist es noch bis zu ihrem Bruder?“ „Sie müssen noch die Straße weiter geradeaus fahren und dann sieht man bereits den Hof.“ „Das liegt aber sehr idyllisch“, sagte Stump. „Was macht Ihr Bruder denn hier draußen? Ist er alleine?“ „Ja, er hat seine Frau leider durch einen Unfall verloren. Das hat sein gesamtes Leben verändert. Er hält viele Tiere und hat seinen Hauptberuf in der Computerbranche aufgegeben. Ab und an übernimmt er kleinere Aufträge für seine Stammkunden. Jan kommt prima über die Runden. Er ist älter als ich, wir beide halten wie Pech und Schwefel zusammen.“

„Sehr schön, ich kenne das Gefühl, das habe ich mit meinem jüngeren Bruder.“ Sie hingen beiden Ihren Gedanken nach. „ Da vorne ist es.“ Barbara zeigte mit dem Finger nach vorne. „Oh, das ist ja ein Traum“, entfuhr es dem Kommissar.

Er hielt an und sie stiegen beide aus. Ein großer Hund fing an zu bellen und sprang an Barbara hoch. „Caspar, hör auf, ab. So ist brav. Wo ist denn dein Herrchen? Ah, da ist er ja. Sie ging auf ihren Bruder zu und sie umarmten sich beide. „ Hallo Jan, das ist Kommissar Stump, Herr Kommissar, Herr Jäger.“ „Guten Tag“, sagte Jan und gab ihm die Hand.

Sie musterten sich beide und fanden sich sympathisch. „Kommen Sie doch herein, Jutta wartet bereits auf sie.“ Alle Drei gingen in den Flur und die Türe schloss sich. Jörg hatte bereits in einer Straße davor geparkt und sich durch die Bäume an geschlichen. Teilweise hatte er Einiges mitbekommen.

„Der Hund könnte mir Probleme machen, aber ich werde eine Wurst besorgen und ein Schlafmittel hinein geben“, murmelte Jörg vor sich hin. Das müsste klappen. Er ging so leise wie möglich um das Grundstück herum und überlegte wie er es am besten anfangen könnte. Vor allem muss ich den Typen weg lotsen. Computerbranche tätig, es gibt doch bestimmt eine Webseite von ihm. Das werde ich später in der Pension checken, da ich meinen Laptop dabei habe. Okay, dann fahre ich jetzt zurück und werde mir ein Bier reinziehen und Pläne schmieden. Es war auch sein Glück, denn kaum war er weg, kam der Hund angeschossen und jagte einer Katze hinterher.

„ Tag, Frau Arndt oder lieber Frau Weber?“ Der Kommissar gab Jutta die Hand. Sie wurde etwas blass. „Lieber Frau Weber, aber sie können auch Jutta zu mir sagen, Herr?“ „Stump.“ „Herr Stump“, stammelte sie. „Wie geht es denn Frau Huber, Herr Kommissar? Ich habe es in der Zeitung gelesen. Das ist alles meine Schuld.“ Jutta war sehr nervös. „Muss ich denn jetzt mit aufs Revier kommen?“ „Wie kommen sie denn auf die Idee? Ich kann Sie beruhigen. Nein, sie zeigen mir den besagten Umschlag und die Fotos und ich stelle Ihnen noch ein paar Fragen.

Dann überlegen wir zusammen was wir gegen ihren Exmann unternehmen.“

„Herr Stump möchten sie etwas zum Trinken? Bier, Wasser, Kaffee oder Saft, “ rief Jan aus der Küche. Stump überlegte: „Ein Wasser mit Saft gemischt wäre nicht schlecht, Bier im Dienst ist nicht in Ordnung.“

„Kommt sofort, Jutta und du?“ „Eine heiße Milch wäre mir lieber mit Honig.“ Barbara wir machen uns eine Flasche Bier auf, oder?“ Barbara ging zu ihm in die Küche. „Ja, gerne.“ „Nimm doch bitte die Kleinigkeiten mit nach hinten. Brot und die Getränke bringe ich mit, “ flüsterte Jan. „Oh türkische Leckereien.“ Stump schaute auf und ihm lief das Wasser im Mund zusammen. „Wollen sie mich mästen, Herr Jäger?“ rief er in Richtung Küche.

Jutta und Barbara grinsten. Jan kam mit einem großen Tablett und stellte alles auf den Esszimmertisch. „Nein, aber eine kleine Erfrischung für meine Gäste oder Kunden gehört dazu. Bitte bedienen sie sich, Herr Stump oder lieber Herr Kommissar?“

„Nö, Sie können gerne Stump zu mir sagen.“ Er grinste Jan Jäger an. Und nahm sein Notizbuch heraus.

„Jutta, dann wollen wir mal anfangen. Ist ihr Exmann vorbestraft?“ Jutta überlegte: „Nicht das ich wüsste.“ „Gut, das werden wir natürlich überprüfen“, meinte der Kommissar. „Haben sie den Umschlag und die Fotos da?“ Jutta sprang auf und ging nach oben in das Gästezimmer. „Bitte schön, muss ich mir die Fotos noch mal ansehen?“ fragte sie. „Nein, das müssen sie nicht mehr.“ Er holte Handschuhe aus seiner Jackentasche hervor und zog diese an. „Wegen Fingerabdrücken. Haben sie Jemandem davon erzählt?“ „Nein, nur Barbara hat die Fotos gesehen.“ Barbara mischte sich ein: “Die Anderen wissen nur, dass der Exmann sie bedroht hat, mehr nicht.“

Der Kommissar machte sich Notizen. Er zog den Brief heraus und erschrak ein wenig. “Hat er sie in Köln, ist das richtig?“ „Ja, ich komme aus Köln.“ „da auch bedroht?“ Jutta schwieg für einen Moment. „Sollen wir rausgehen und du bleibst alleine mit dem Kommissar?“, fragte Jan. „Nein, bleibt beide hier. Also, mein Exmann hat mich in Köln regelmäßig bedroht. Ich war auch öfter bei der Polizei, aber die meinten, solange nichts passiert, könnten sie ihn auch nicht festnehmen.

„Ja, das stimmt leider“, nickte der Kommissar. „Hat er mit ihnen zusammen gewohnt?“ „Ja, dann habe ich ihn vor die Türe gesetzt und die Schlösser austauschen lassen. Dann ging der Ärger wieder von vorne los. Ich habe mich bei einer Freundin versteckt, aber er wusste immer wo ich war. Sogar in der Arbeit, das war mir sehr peinlich. Mit meinen Freunden habe ich alles Mögliche überlegt, und wir kamen zu dem Entschluss, dass ich wo anders hin gehe bzw. hinziehe. Damit er mich nicht finden kann.“ „Wissen Ihre Freunde wo sie sind?“ „Ja, aber sie würden nie was erzählen.“

„Ist er gewalttätig geworden?“ „Nein, bis jetzt nicht, aber er hat meine Katze misshandelt.

Das reicht ja auch. Er hat mir alles verboten, zeitweise versucht mich einzusperren.“

„Wann hat das angefangen?“ Der Kommissar schaute sie an. „Nachdem er seinen Job verloren hatte, fing er an zu trinken.“ „Was war das für ein Job?“ „In einer Bank, er war Banker.“ „Wussten sie, warum er entlassen wurde?“ „Nein, das hat er mir nicht erzählt.“

„Gut, ich glaube wir machen hier eine Pause, das reicht fürs Erste. Den Umschlag nehme ich mit und dann sehen wir weiter.“ Der Kommissar nahm ein Stück Brot mit einer rosa aussehenden Paste und biss genüsslich hinein. „Vorzüglich, Herr Jäger!“ „Das freut mich Herr Stump.“ Barbara räusperte sich kurz. „Soll Jutta noch hier bleiben?“ Sie schaute den Kommissar an. Er nickte mit dem Kopf und schluckte den letzten Rest herunter. „Wenn das möglich ist. Was sagen sie dazu Herr Jäger?“

Jan schaute Jutta an: „Sie kann gerne noch hier bleiben. Ich hoffe ja, dass der Typ hier nicht auftauchen wird.“ „Ich lasse meine Karte hier, sie können mich jeder Zeit anrufen. Wir werden noch einiges prüfen und dann eine Fahndung nach ihm rausgeben.“ Jutta seufzte: „Ich würde so gerne Frau Huber besuchen, aber das geht nicht, oder Herr Kommissar?“ „Besser nicht, wer weiß wo ihr Ex steckt und das wollen wir nicht riskieren das er sie findet.“ Barbara überlegte: „Ich werde Frau Huber besuchen und liebe Grüße von dir ausrichten. Und mit der Arbeit brauchst du dir auch keine Gedanken machen. Das bekommen wir hin.“ Jutta sah sie an: „Ich kann mein neues Projekt mit Ruth gar nicht anfangen. Ist sie wieder da?“ Es trat Stille ein. Barbara holte tiefe Luft. „Nein, bis jetzt noch nicht. Wir werden heute eine Vermisstenanzeige aufgeben, nicht wahr, Herr Kommissar?“ Er blinzelte mit den Augen. „Ja, das werden wir heute noch erledigen, sobald wir von hier losfahren bringe ich sie auf das Präsidium.“ Sie standen alle auf und gingen in den Flur. „Herr Jäger vielen Dank für die Leckereien.“ Er reichte ihm die Hand. Barbara umarmte Jutta und dann ihren Bruder. Draußen war alles ruhig, kein Mensch zu sehen.

Kommissar Stump fuhr Barbara zum Präsidium. „Frau Jäger ihr Bruder ist sehr nett!“ „Ja, ich hänge auch sehr an ihm.“ Barbara nickte. „Haben Sie das Foto von Frau Baum dabei?“ „Warten sie, ich schau mal nach.“ Sie kramte in ihrer Tasche herum und fand schließlich das Foto von Ruth. „Ja, hier ist es.“ „Gut wir sind gleich da, ich übergebe sie den Kollegen und wenn noch etwas sein sollte. Sie haben ja meine Visitenkarte.“ „Die habe ich, nochmals vielen Dank für Ihre Unterstützung, Herr Kommissar. Ich bin sehr erleichtert, dass sie das mit Frau Weber auch so betrachten.“ Stump räusperte sich: „ Ich glaube, der Exmann ist nicht ohne, aber das werde ich gleich überprüfen lassen. So da wären wir.“ Sie gingen hinein. „Hallo Kollegen, kann sich bitte einer um Frau Jäger kümmern? Oder hat Kollege Lehner die Vermisstenanzeige bereits auf genommen?“ „Ja, stimmt ja“, murmelte Barbara. „Bleiben sie hier ich suche meinen Kollegen.“ Kommissar Stump ging nach oben in die erste Etage. Was für ein Tag, dachte er. Aber das wird erst der Anfang sein. Zwei Fälle auf einmal. Ich muss meine Kollegen zusammentrommeln und ein Team bilden. Das wird viel Arbeit. Sein Telefon ging. Er nahm ab: „Stump. Okay, ich komme runter.“ Kollege Lehner war bereits unten. „Hallo Ralf, das mit der Vermisstenanzeige ist geklärt. Soll ich Frau Jäger zu ihrem Büro zurück fahren oder machst du das?“ „Nein, und du auch nicht. Das kann einer von den Streifenpolizisten erledigen.“ „Kommen sie Frau Jäger, damit sie nach Hause kommen.“ „Vielen Dank, das Foto lasse ich hier.“ „Ja, das legen wir in den Fall. Auf Wiedersehen.“

„So, Harald, wir müssen uns noch zusammen setzen und das ganze besprechen und ein Team bilden. Ich weiß es ist schon spät, aber das geht nicht anders. Der Exmann muss überprüft werden. Die Fakten der Befragung müssen wir selektieren, Frau Huber, der Gesundheitszustand von ihr usw., “ er seufzte tief.

Harald überlegte laut: „Hat sich der Boss bereits gemeldet?“ „Nein, bis jetzt noch nicht, aber du weißt, das dauert nicht mehr lange und wir sollten vorbeugen, bevor der nächste Artikel in der Presse erscheint.“ Der Kommissar ging zu seinem Büro und Harald folgte ihm. Das Telefon bimmelte in diesem Moment. Sie zuckten beide zusammen. Stump nahm ab: „ Stump. Chef! Ja. Lehner ist auch hier. Ja, wir kommen sofort zu ihnen.“ Er verdrehte die Augen und legte auf. „ Tja, er war wieder schneller, was soll es. Wir müssen nach oben. Hast du bereits eine Akte angelegt?“ „Ja, hier ist sie. Harald reichte sie Ihm. „Ja, dann auf in den Kampf.“ Beide gingen in die zweite Etage zu ihrem Chef Max Ball. Ein strenger, aber fairer Mann, der seine Leute gut im Griff hatte.

Barbara war froh, als sie in Ihrem Wagen saß und nach Hause fuhr. Für heute reicht es wirklich, dachte sie.

Na, hoffentlich finden sie Ruth unversehrt. Und dass sie den Exmann von Jutta bekamen, bevor noch etwas Schlimmes passierte.

Ihr Anrufbeantworter blinkte. Sie drückte auf den Knopf. Kein Geräusch und dann nur Knistern und Rauschen. Komisch, dachte sie. Egal, Feierabend. Morgen ist ein neuer Tag.

Es wird sich bestimmt etwas ergeben mit Ruth und Jutta ist bei Jan sicher.

Sabine sah die Post von Ruth durch. Ich darf keine Fingerabdrücke hinterlassen. Am besten lege ich die Post auf ihren Tisch, überlegte sie. Sie fuhr nach Hause und ging nach einem kurzen Abendbrot ins Arbeitszimmer. Sie hatte auch keine Lust ihren Mann anzurufen, dieser Drecksack. Den Hosenanzug, die Schuhe und die anderen Sachen verstaute sie in der Wäschetruhe oben im Dachzimmer. Damit Peter diese nicht finden konnte. Aber er zeigte nie Interesse an den Haushaltssachen. Sie ging zu Bett und schlief sofort ein.

Sabine machte sich für den Besuch bei ihrem Mann fertig und packte die gewünschten Unterlagen in ihre Tasche. Heute muss ich ein bisschen Zeit bei ihm verbringen und noch mal mit dem Arzt sprechen. Damit ich weiß, was los ist und passieren wird. Sie verpasste die Visite um zehn Minuten. Aber das machte ihr nichts aus. Sie ging herein: „ Morgen zusammen“. Und stellte die Tasche ab und schaute ihren Mann fragend an. „Was sagt der Arzt?“ Peter schaut amüsiert zu ihr. „ Er sagt, dass ich nächste Woche in eine Klinik zum Entzug kann. Das werde ich auch machen. Dann bin ich sechs bis acht Wochen weg. Und ich hoffe dass ich danach die restlichen Tage von meinem Urlaub nehmen kann. Sabine freute sich innerlich, zeigte das aber nicht. „Bekommst du denn so schnell einen Platz in dieser Klinik?“ „Ja, das geht sehr schnell. Ich bin auch gut versichert, meine Liebe“. Peter grinste seinen Bettnachbar an. Nach dem Motto ist meine Frau nicht blöd? Sabine bekam diesen Blick mit und wusste dass sie sich zusammenreißen musste. Gute Miene zum bösen Spiel.

„ Hast du meine Unterlagen mit, Schatz?“ „Ja, ich habe sie gefunden. Hier sind sie.“ „Danke“. Peter legte sie auf seine braune Mappe. Sabine sah auf ihre Uhr und runzelte die Stirn. „Ich komme gleich wieder.“ Und ging raus aus dem Zimmer. Sie hörte noch eine abfällige Bemerkung, die Peter über sie machte, wie immer. „Guten Morgen Herr Doktor Bauer.“ „Ah, Frau Holz. Nehmen sie doch bitte Platz.“ „Was passiert mit meinem Mann?“ „Ja, er soll nächste Woche zum Entzug in eine Spezialklinik. Er scheint den Ernst der Lage erkannt zu haben.“ Sabine seufzte „Na, wenn sie meinen.“ „Doch ich glaube die Sozialarbeiterin hat gute Arbeit geleistet. Noch Fragen? Ich habe leider nicht so viel Zeit, sie wissen schon. „Eh, wie lange wird der Entzug dauern?“ „Es kommt darauf an, wie ihr Mann mitmacht und wie schnell wir einen Platz für ihn bekommen. Vorgesehen ist der 22. oder 23 März. Sie bekommen noch rechtzeitig Bescheid. War’s das?“ Er ging in Richtung Türe. „Wiedersehen Frau Holz, das wird wieder“. Sabine nickte nur. Die Termine waren gut. Dann brauchte sie sich keine Sorgen zu machen, dass Peter sie eventuell erkannte.

Besser ging es nicht. Sie ging frohgemut zu ihrem Mann. Holte seine Schmutzwäsche aus dem Schrank. Und setzte sich für einen Moment wieder zu ihm. „ Alles klar?“ „Ja, warum fragst du, Peter?“ „ Ach nur so, ich habe nächste Woche noch einen sehr wichtigen Termin und ich hoffe, das ich diesen wahrnehmen kann!“ Es klopfte an die Türe. „ Herein“. Bert Klar kam herein und grinste Sabine an. „Guten Tag Sabine, Peter. Nett, dich zu sehen.“ „Ja“, Sie nickte nur und nahm ihre Tasche. „ Also, ich muss los. Du weißt, ich habe noch einige Verpflichtungen.Torten backen. Der Bettnachbar: „Ach, vielleicht können sie uns auch eine kleine Torte mitbringen? So als Aufmunterung, weil wir hier im Krankenhaus liegen müssen.“ Hans fand sich toll und grinste nur noch. Sabine schüttelte den Kopf: „Mal sehen, ich kann nichts versprechen.“ Sie ging ohne einen weiteren Kommentar raus. Auch das noch, murmelte sie vor sich hin und fuhr nach Hause.

Sie stopfte die schmutzigen Sachen ihres Mannes in die Waschmaschine und überlegte: Bei wem könnte ich testen, ob ich in meiner Verkleidung erkannt werde?

Am besten bei der Nachbarin von Ruth, wie hieß die Alte noch gleich? Elfriede Bier?

Das probiere ich gleich aus. Gute Idee. Wo ziehe ich mich denn um? Ach und zwei Fußpflegetermine habe ich auch noch. Am besten im Auto auf einem Parkplatz außerhalb der Stadt. Ja, genau so werde ich das machen. Ich muss ja die Post aus dem Briefkasten holen. Sabine holte die Sachen aus der Wäschetruhe und packte diese in eine große Tasche. Ihren Koffer für die Fußpflegetermine nahm sie auch mit. Mein Gott, bin ich froh wenn das alles vorbei ist.

Sie fuhr los und hielt auf einem Parkplatz hinter der Stadtgrenze. Die Sachen hatte sie im Nu an und die Perücke saß perfekt. Sabine sah sich das Foto an und überprüfte das Make-UP, das sie bereits zu Hause aufgelegt hatte.

Alles in Ordnung. Sie fuhr wieder zurück und bog in die nächste Seitenstraße ein. Und ging den Rest zu Fuß. Den Schlüssel nahm sie aus der Tasche von Ruth und schloss die Türe auf. Im Briefkasten war wenig Post. Sie war sehr angespannt, eine Feuerprobe. Kaum stand sie oben vor der Türe, kam die Nachbarin heraus. Sie hatte wieder durch den Spion gesehen. „ Hallo Ruth, ist das schön dass du wieder da bist.“ Sabine drehte sich herum. „Hallo Frau Bier, schön sie wieder zusehen. Ich habe nicht viel Zeit. Es ist ja immer Stress nach der Arbeit wegen Haushalt und Einkaufen.“ „ Ach, Ruth, da war eine Freundin von dir hier. Ja, Hannelore Meier. Ja ,genau.“ „Tut mir leid, Frau Bier, ich

konnte ihnen nicht mehr Bescheid sagen.“ „Das macht doch nichts, vielleicht kommst du morgen zu mir auf ein Tässchen Tee. Ich muss dir etwas Wichtiges mitteilen.“ „Hmm, viel Zeit habe ich nicht. Wann denn?“ „So um 14.00 Uhr?“ „Ja, das passt Frau Bier. Soll ich ihnen noch etwas vom Supermarkt mitbringen?“ „Nein, diesmal nicht“ „Ja, dann bis morgen. Tschüss...Frau Bier ging zufrieden in Ihre Wohnung.

Sabine schloss die Tür auf und ging hinein. Sie hatte weiche Knie. Das war ja großartig. Ich muss mir noch ein paar Klamotten von Ruth mitnehmen oder besser vorher hier hinkommen und mich dann umziehen. Obwohl, hier schlafen wäre auch nicht verkehrt, aber wer weiß ob die Polizei nicht herkommt zum Schnüffeln.

Sie sah wieder auf ihre Uhr, oh meine Termine. Ein bisschen die Fenster öffnen. Die Gardinen zuziehen und etwas anderes anziehen. Am besten Freizeitsachen! Gesagt getan. Frau Bier hatte sich gemütlich vor den Fernseher gesetzt und aß ihre Schnittchen und freute sich bereits auf den nächsten Tag.

Sabine schloss die Türe und war sich sicher, dass Frau Bier nicht mehr hinter der Türe stand. Gott sei Dank.

Ab ins Auto und zu den Terminen. Halt, ich muss ja noch die Perücke abnehmen. Sie war guter Dinge und stolz auf sich, dass alles klappte. Im Grunde genommen müsste ich ja zu ihrer Arbeitsstelle fahren und mich dort krank melden. Oder anrufen und sagen, das ich plötzlich meine Mutter pflegen muss. Ob sie die Telefonnummer im Kalender finden würde? Sie hatte noch ein paar Ideen. Das muss ich mir genau überlegen, damit mir kein Fehler unterläuft. Super, dass ich nicht früher darauf gekommen bin. Am besten fahre ich morgen Vormittag nach dem Einkaufen noch mal zu ihr hin und stöbere in ihren Sachen!

Jörg Arndt war bereits in einer anderen Pension untergekommen. Natürlich zwei Dörfer weiter. Das hatte er noch vor dem Haare färben unternommen. So blöd war er ja auch nicht. Er fuhr in Richtung Supermarkt und überlegte sich, was er sich heute gönnen könnte. Auf jeden Fall ein Bier. Und morgen wollte er das Haus observieren, damit er den Tagesablauf von Jutta und diesem Mann heraus bekam. Und dann würde er zuschlagen. Jutta würde das Ganze noch leid tun...

Mit Köln muss ich aufpassen, da kann ich so schnell nicht mehr hin. Das wird die Polizei schnell heraus bekommen. Am besten setze ich mich nach Berlin ab, da habe ich noch ein paar Bekannte die mir einen Gefallen schuldig sind.

Er grinste und parkte auf dem Parkplatz. Nicht übermütig werden, murmelte er.

Er ging beschwingt in den Laden und kaufte ein paar Kleinigkeiten ein. Und nahm die aktuelle Tageszeitung mit, um zu sehen, ob die Polizei bereits eine Spur hatte. Er blätterte im Auto, fand aber nichts Aktuelles zu dem Fall. Umso besser. Er fuhr zur Pension.

Die Wirtin grüßte ihn: „Morgen gibt es Frühstück bis 10.30 Uhr Herr Mann.“ „Ja, danke schön“ und ging die Treppe hinauf zu seinem Zimmer. Sie sah ihm hinterher und seufzte, ach wäre Ihr Mann doch immer so nett....

Jörg setzte sich hin und machte die Flasche Bier auf und wollte sich gerade ins Badezimmer begeben, da klopfte es an der Türe. Er ging zur Tür: „Ja?“ „Herr Mann, ich habe noch etwas für sie!“ Jörg machte die Türe auf und seine Wirtin stand mit einem Teller warmen Essens vor ihm. „Ich habe mir gedacht, sie haben vielleicht noch nichts warmes gegessen?“, fragte sie. „Oh, das ist aber sehr nett von ihnen. Schreiben Sie das bitte auf die Rechnung, vielen Dank!“ Er nahm den Teller und schloss die Türe. Das kam genau richtig, obwohl, er musste auf Distanz zu ihr bleiben. Morgen früh um 8.00 Uhr frühstücken und dann kann es losgehen. Zufrieden aß er das Essen und trank dazu sein Bier. Danach ging er zu Bett um für den Morgen fit zu sein. Bin ich froh wenn das alles vorbei ist und ich in Berlin bin und Jutta bei mir...

Jutta saß bei Jan in der Küche und war sehr zufrieden. Er hatte gekocht und sie beide unterhielten sich über Bücher. Minka lag zufrieden in dem Körbchen. „Ich hoffe doch, dass ich bald wieder arbeiten kann und dass mein Exmann gefasst wird. Ich möchte endlich Ruhe haben und nicht immer in Angst leben müssen.“ Sie seufzte tief. Jan nickte mit dem Kopf: „Das kann ich mir gut vorstellen.

Aber hier bist du erst mal in Sicherheit. Morgen muss ich um 9.00 Uhr zu einem Kunden.“ „Wie lange bist du dann weg?“ fragte Jutta. „Eh, ich bin sehr wahrscheinlich um 13.00 Uhr wieder hier.“ „Gut, dann kann ich das Essen zubereiten. Was hältst du davon?“ Jan grinste nur und räumte die Teller ab.

Es war spät geworden und sie machten die Lampen aus und gingen zu Bett. Jutta schlief im Gästezimmer und war froh hier sein zu können. Sie vermisste Ruth, aber vielleicht würde sie von ihr etwas hören. Sie war davon überzeugt, das alles in Ordnung mit Ruth war.

Am nächsten Morgen stand Jörg früh auf und ging zum Frühstück herunter, seine Wirtin war nicht zu sehen. Gott sei Dank, dachte er. Er beeilte sich und fuhr los. Seinen Wagen parkte er wieder ein paar Straßen vorher und ging zu Fuß bis zu dem Wäldchen. Er sah das Haus sehr gut von seinem Platz aus und wartete. Die Türe öffnete sich und Jan kam heraus und mit ihm der Hund.

Er konnte Jutta nicht sehen, egal. Er überlegte, ob er heute den Plan ausführen oder lieber noch warten sollte. Er entschied sich für heute. Warum die Zeit vertrödeln? Er ging zu seinem Auto und fuhr zur Pension zurück. Aber die Wirtin machte ihm einen Strich durch die Rechnung. „Herr Mann, ich bräuchte Ihre Hilfe. Kommen sie doch bitte herein und schauen sich den PC an. Ich weiß nicht, warum der nicht an geht.“ Jörg ging zähneknirschend zu ihr und sah, dass der Stecker nicht eingesteckt war. „Oh, das ist mir aber peinlich“ sagte die Wirtin und wechselte ein bisschen die Farbe. „Das macht nichts, jetzt können sie den PC hochfahren“. Jörg lächelte und ging raus.

Hoffentlich lässt sie mich in Ruhe, mit heute wird das nichts. Planänderung. Ich rufe in Berlin an und kläre ein paar wichtige Details. In den nächsten Tagen weiß ich den genauen Tagesablauf der beiden und dann.....

Der Tümpel

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