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GELD

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Würde man vor die Wahl gestellt, Euro oder Ost-Mark, ließe man sich vielleicht von der Aussicht leiten, dass die Ost-Mark dereinst in die D-Mark umgetauscht werden würde. Beim Euro hofft man vermutlich darauf vergeblich.

In der DDR gab es etwas sehr Wünschenswertes, nämlich einen sogenannten Geldüberhang. Der wurde so genannt, weil das Wort Inflation unbekannt war, und bedeutete, dass die Leute zu viel Geld hatten und sich deshalb nach Waren anstellten, die es gar nicht gab.

Diesen schönen Zustand wieder herzustellen, daran arbeitet die Europäische Zentralbank mit Nachdruck. Natürlich soll es keine Versorgungsschwierigkeiten geben, die Lieferung von Waren wird weiterhin garantiert. Man weiß noch nicht genau, wer das bezahlen soll, aber das kann man sich ja denken.

Die DDR hatte Schulden in harter Währung von 25 Milliarden D-Mark, was nicht als Problem angesehen wurde, denn die kapitalistischen Länder würden ja später mal sozialistisch, und dann wären die Schulden erledigt gewesen. Zinsen waren als Problem erkannt, aber die ließen sich ja mit neuen Schulden bezahlen. Auch hier ist die heutige Methode dieselbe, wenn auch erheblich höhere Summen im Spiel sind.

Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass es in der DDR neben der offiziellen Währung das Westgeld als herrschendes Zahlungsmittel gab. Heute werden zwar noch einige D-Mark-Scheine und Münzen in privaten Beständen zurückgehalten, doch darauf kann sich die Wirtschaft nicht stützen. Der Punkt für Geld geht deshalb an die DDR.

Hat sich die Wende überhaupt gelohnt?

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