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MÖGE MEISTER JO-JO MIT DIR SEIN

Mit etwas Übung ist es möglich, das Ausgangsgewicht nicht nur wieder zu erlangen, sondern es sogar zu übertreffen. Wie schon Meister Jo-Jo sagt: »Möge der Frust mit dir sein.«


Der Jo-Jo-Effekt

Alle, die noch ein analoges Jo-Jo kennen, wissen es: Je schneller ein solches Jo-Jo in die Tiefe rauscht, umso rascher geht es wieder hinauf. Genau dasselbe passiert mit unserem Gewicht.

Die meisten Diäten reduzieren die aufgenommene Kalorienmenge, nur selten hat sich eine Mastkur ins Ranking der beliebtesten Bikini-Figur-Zielprogramme verirrt. Zwar gibt es mancherorts die Empfehlung, nicht mehr als ein halbes Kilogramm die Woche abzunehmen. Aber wer, wie die meisten, Mitte Juni mit der Sommerdiät beginnt, möchte raschere Ergebnisse. Zum Glück hilft uns unser Körper dabei, einen hübschen und effizienten Jo-Jo-Effekt zustande zu bringen: Ein akuter Mangel an Nährstoffen, wie man ihn bei Crashdiäten gerne provoziert, führt dazu, dass unser Organismus in den Energiesparmodus schaltet. Dieser Alarmzustand sorgt dafür, dass der Stoffwechsel deutlich verlangsamt wird, um mit der Energie, die vorhanden ist, möglichst lange auszukommen. Der Grundumsatz des Körpers, also die Menge an Energie, die er verbraucht, ohne dass wir irgendetwas tun, wird deutlich reduziert (siehe Kapitel »Kalorienzählen« >).

Wird nach der Diät das Nahrungsangebot wieder größer, freut sich der Körper, der nach wie vor auf Energiesparen eingestellt ist, dass er viele überschüssig aufgenommene Kalorien für kommende schlechte Zeiten in seinen Fett-Silos speichern kann. Schließlich hat er gelernt, wie wichtig es ist, Rücklagen zu bilden – wer weiß, auf welch seltsame Ideen der Körperbesitzer noch kommen mag.

Dazu kommt: Bei jeder Abnehmphase verliert man auch an Muskelmasse, die sich nur mühsam wieder aufbauen lässt.

Damit Sie nicht zu jenen rund 20 Prozent gehören, die es nach einer Diätmaßnahme auch schaffen, ihr Gewicht dauerhaft zu halten, sollten Sie darauf schauen, die unliebsamen – weil schweren – Muskeln so rasch wie möglich und langfristig loszuwerden.


Der gemeinsame Nenner von Diäten ist, dass man nach Beendigung wieder zunimmt.

Ronny Tekal

DREI TIPPS FÜR EIN ZURÜCKROLLENDES JO-JO

1 Junkfood wie gehabt – allerdings viel weniger Zu viel von seinen Gewohnheiten sollte man nicht ablegen, wenn man schon hungern muss. Bereits 500 Kalorien weniger pro Tag machen den Körper nervös. Wem es gelingt, bei Weißbrot und Zucker zu bleiben und nicht etwa auf ballaststoffreichere und nachhaltigere Nahrungsmittel umzusteigen, hat gute Chancen, für Panik im Organismus zu sorgen.

2 No sportsEs tut nichts zur Sache, ob Winston Churchill diesen Satz tatsächlich gesagt hat, auch nicht, dass er selbst in der Jugend begeisterter Schwimmer und Reiter war. Tatsache ist, dass der britische Politiker ohne Sport, dafür mit umso mehr Zigarren, über 90 wurde. Keine sportliche Betätigung während der ohnehin schon mühsamen Diät führt natürlich zum Abbau der Muskulatur. Die danach neu zugeführten Kalorien können also auch nicht gleich wieder verbrannt werden.

3 Stress ist der beste FreundDie Unlust, die sich bei der selbst verordneten Hungerphase breitmacht, verursacht Stress. Zwar lassen sich die Episoden mit Nikotinkonsum gut überstehen, doch vor allem ein voller Terminkalender und Schlafmangel in der Zeit der Diät sind wertvolle Mitstreiter, um dem Jo-Jo den nötigen Aufschwung zu geben. Das Stresshormon Cortisol lässt sich so problemlos aus seinem Versteck locken und beschert wunderbare Heißhungerattacken.


DIE SCHRÄGSTEN DIÄTEN EVER

Bereits der griechische Arzt Hippokrates von Kos (der mit dem Eid) erkannte, dass Übergewicht in seinen Tätigkeitsbereich fallen dürfte, und ersann eine Abmagerungskur, die in fettreicher Ernährung, Spazierengehen und Erbrechen bestand. Also nichts, was einen Diätwahnsinn-erfahrenen Profi als besonders merkwürdig erscheint. Der Mediziner Galen aus Pergamon empfahl den Römern, die üppige Rundungen durchaus zu schätzen wussten, Bewegung, Fasten und Bäder. Das hört sich schon sehr modern an.

Nach einem über die Jahrhunderte wechselnden Schönheitsideal dickerer und dünnerer Menschen begann mit dem Ende des 19. Jahrhunderts der Diätwahn so richtig Fuß zu fassen. Nun wollte auch die breite Bevölkerung schmal werden, um in die designten Kleider zu passen, die sie sich so langsam auch leisten konnte.

Hier drei Diäten aus der bewegten Auf- und Abnehmgeschichte. Die schrägsten Diäten aller Zeiten finden Sie als Bilder-Serie über das Buch verteilt. Viel Vergnügen beim Nachmachen!

Trink-Diät (William der Eroberer, um 1066)

Der bekannte Normanne, der England eroberte, wollte – angeblich um in England den Frauen zu gefallen – abspecken. Er hörte auf zu essen und stillte den aufkeimenden Hunger mit literweise Wein.

Schilddrüsenextrakt (um 1950)

Das Ankurbeln der Schilddrüsenfunktion soll die Sängerin Maria Callas von 90 auf 50 Kilogramm gebracht haben. Sie nahm Schilddrüsenextrakt und Hormone ein und ließ sich Jod direkt in die Schilddrüse injizieren.

Glasreiniger-Diät (um 2020)

Angeblich sprüht Kim Kardashian Glasreiniger auf die Nudeln, damit sie nicht mehr schmecken (Glasnudeln).

Anleitung zum Diätwahnsinn

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