Читать книгу Als ich aufhörte, mich zu bekämpfen - Bettina Kilb - Страница 5
ОглавлениеIch wünschte, ich könnte dir gerade
etwas von meinem Gefühl abgeben,
dass alles gut wird,
dass es auf dieser Welt so viel Liebe
und Hoffnung gibt und dass das Leben
auch wunderschön sein kann.
Und auch wenn ich da noch nicht bin,
glaube ich daran und bin bereit,
mich darauf einzulassen.
Und das ist der erste Schritt.
Mit diesem Buch möchte ich sowohl Betroffenen als auch Angehörigen die Möglichkeit geben, sich intensiver mit dem Innenleben psychisch kranker Menschen auseinanderzusetzen. Ich möchte aufklären, Verständnis schaffen und Einblick in ein komplexes Gefühls- und Gedankenkonstrukt geben, das für Außenstehende oft sehr schwer nachzuvollziehen ist. Ich nehme dich mit auf eine Reise, in der ich immer mehr zu mir finde - über Verzweiflung und Angst zu Selbstvertrauen und Akzeptanz. Und Betroffenen möchte ich vor allem Mut machen, niemals aufzugeben. Denn trotz des ganzen Gefühlschaos und der Dunkelheit gibt es da draußen so viel Schönes zu entdecken, so viele Erfahrungen, die noch gemacht werden wollen. So viel Liebe - und Glück, das nur auf dich wartet. Das Leben ist es wert. Und du bist es auch.
Es ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle.
Es ist ein Leben voller Gegensätze -
von intensivsten Gefühlen zu absoluter Leere.
Von Hoffnungslosigkeit und Verlorenheit
zu Verbundenheit und Vertrauen.
Eine tiefe Sehnsucht nach Nähe,
aber auch große Angst, sie zuzulassen.
Angst zu vertrauen, weil man verletzt werden könnte,
aber auch Angst, allein zu sein.
Manchmal bedeutet Borderline für mich,
einen täglichen Kampf zu führen,
um diese Welt auszuhalten und Sicherheit zu finden.
Ein stetiges Suchen nach Halt,
weil ich ihn in mir selbst nicht immer finde.
Ein Balancieren auf einem Seil
mit Blick in den Abgrund.
Aber manchmal ist es auch Dankbarkeit,
die Fähigkeit zu besitzen,
so stark fühlen zu können.
So intensiv mit anderen Menschen in Verbindung treten zu
können und mitzuschwingen.
So kreativ, empathisch und mitreißend zu sein.
In der Lage zu sein, anderen Menschen das zu schenken,
was man selbst so sehr braucht, und es gleichzeitig aber
auch wieder zurück zu bekommen.