Читать книгу Als ich aufhörte, mich zu bekämpfen - Bettina Kilb - Страница 7

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Vorwort

Zuallererst möchte ich sagen, dass ich keine Psychologin bin und hier nur von meinen persönlichen Erfahrungen berichte. Ich teile hier das Wissen, das ich mir in den letzten Jahren selbst angeeignet habe, das ich aus Therapiestunden mitgenommen oder in Büchern gelesen habe. Ich habe unglaublich viele Menschen kennenlernen dürfen, mich stundenlang ausgetauscht und mich mit mir selbst auseinandergesetzt. Ich möchte mit meinem Buch Anregungen und Hilfestellungen geben, sich selbst besser kennenzulernen, zu reflektieren und zu verstehen. Und ich möchte denen Mut und Kraft schenken, die es gerade brauchen, damit sie spüren, dass sie nicht allein sind und dass es sich lohnt, weiterzumachen. Denn es wird leichter. Ich möchte dir helfen, Stück für Stück mehr zu dir zu finden und dir das Verständnis schenken, das du verdient hast. Im Leben geht es nicht darum, alles richtig zu machen. Das Leben lebt von Erfahrungen – manche sind voller Liebe, Glück und Freude, andere tun weh. Das Leben ist ein auf und ab, voller Gegensätze und Unsicherheiten. Aber das Universum stellt dir nur Aufgaben, die du auch bewältigen kannst. Verabschiede dich von der Bewertung, dass etwas gut oder schlecht ist, sondern hab Vertrauen, dass alles einen Sinn hat! Mir macht die Ungewissheit des Lebens sehr zu schaffen, da ich ein Mensch bin, der am liebsten für alles einen Plan hätte. Aber umso älter ich werde, desto mehr merke ich, dass man nicht immer einen Plan braucht. Manchmal reicht auch etwas Mut, um in eine neue Situation zu gehen und zu schauen, was passiert. Manchmal darf man einfach in das Abenteuer springen, ohne zu wissen, was es mit sich bringt und sich auf das freuen, was kommt. Die Ungewissheit macht das Leben spannend. Würde ich schon wissen, wann was passiert, dann gäbe es in meinem Leben keine Spannung mehr und es wäre langweilig. Mir würde das fehlen, was mich zum Menschen macht – meine Emotionen hätten keinen Sinn mehr. Ich wäre wie ein Roboter, der einfach nur funktioniert und sein Programm durchläuft. Von daher versuche ich immer mehr, die Ungewissheit des Lebens anzunehmen und die Angst in Kauf zu nehmen. Und du hast Zeit, Nichts und niemand drängt dich zu etwas. Manchmal reicht es, einfach da zu sein.

Einzuatmen und auszuatmen – sich umzusehen und den Moment zu genießen. Das Leben meint es immer gut mit dir.

Und vor allem glaube an dich. Du hast alles schon in dir, es wartet nur darauf, gesehen zu werden. Aber dafür musst du erst einmal bereit sein.

Und Angehörigen oder Außenstehenden möchte ich helfen, indem ich ihnen die Möglichkeit gebe, sich besser in die Gefühlswelt psychisch kranker Menschen hineinzufühlen. Es ist schwer, eine Depression nachzuempfinden, wenn man sie selbst noch nicht erlebt hat. Ein gesunder Mensch wird es nicht verstehen können, warum sich ein Mensch das Essen verbietet oder sich selbst verletzt.

Dieses Verständnis werde ich dir auch nicht geben können. Aber vielleicht helfen dir meine Gedanken, deine Mitmenschen wenigstens ein bisschen besser verstehen zu können. Und niemand erwartet, dass du alles verstehst. Für mich war es oft das Wichtigste, dass einfach jemand da ist und mich annimmt, wie ich bin.

Es ist Zeit für eine Veränderung.

Ich kann so nicht mehr weitermachen,

nicht mehr weiterleben.

Ich mag Veränderungen nicht. Sie machen mir Angst

und ich verliere meine Sicherheit.

Aber weißt du, was noch viel schlimmer ist?

Die ganze Zeit da zu bleiben, wo du nicht

hingehörst. In einem Zustand, der dich kaputt macht.

Wir wollen uns immer verändern,

gleichzeitig haben wir aber große Angst davor und

halten krampfhaft an der Vergangenheit fest.

Wir müssen uns jedoch bewusstmachen, dass erst mit

Veränderungen etwas Neues entstehen kann.

Und meist etwas sehr Schönes.

Wer in Veränderungen Chancen sieht und lernt,

die Vergangenheit hinter sich zu lassen,

ohne einen Schmerz mitzunehmen,

der lebt im Hier und Jetzt.

Nur so kann ich Chancen ergreifen, die direkt vor mir

liegen, die ich sonst gar nicht erst gesehen hätte.

Weil ich noch in der Vergangenheit

feststeckte oder schon in der Zukunft lebte.

Manches kann ich eben nur dann begreifen,

wenn ich bereit dafür bin.

Als ich aufhörte, mich zu bekämpfen

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