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Kapitel 7

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Es war seltsam, wie schnell sich der Verstand an Dinge gewöhnen konnte. Desith hatte Vynsus Schnarchen in der allerersten Nacht als störend empfunden, doch in den letzten Wochen waren diese gegrummelten Laute seine Einschlafhilfe gewesen, wann immer er nachts aufgewacht war und die Gedanken um Derrick, um Dämonen, um die Zeit im Dschungel und die ungewisse Zukunft gewälzt hatte, hatte Vynsus Schnarchen ihn wieder eingeschläfert. Es war immer beständig, gleichmäßig, wurde nicht von plötzlich lauten Grunzern durchbrochen, es war mehr ein tiefes, zufriedenes Grollen, das es Desith leicht gemacht hatte, sich nur darauf zu konzentrieren und zu dem gewohnten Rhythmus einzuschlafen, ähnlich als ob er Schäfchen gezählt hätte.

Nun, da es plötzlich fehlte, war die Stille wie ein Weckruf.

Er blinzelte, es war ruhig im Zelt, aber er war nicht allein, Vynsu schlief jedoch nicht.

»Du bist wach«, stellte er fest, ohne von dem Zaumzeug aufzusehen, das er mit liebevoller Hingabe einschmierte, bis es geschmeidig im Kerzenschein glänzte. Das Fett, das er benutzte, kitzelte Desith zugleich in der Nase und weckte eine Erinnerung in seinem Kopf. Ein leichtes, flüchtiges Ziehen im Unterleib folgte. Dieses Fett hatten er und Derrick in so manchen Nächten auch für andere Dinge benutzt.

»Du auch«, stellte er fest und drehte sich auf den Rücken. Die Verbrennungen spannten noch und der Arm fühlte sich kalt an, fast fremd, aber allmählich gewöhnte er sich an das Gefühl. »Wie spät ist es?«, wollte er wissen und ließ den Arm auf der Stirn liegen.

»Kurz nach Abenddämmerung«, antwortete Vynsu von seinem Stuhl aus, er klang in seine Arbeit versunken. »Zeit für deinen Schlaftrunk, würde ich sagen.«

Desith schielte zu ihm rüber. »Muss ich wirklich noch mehr schlafen, oder meidest du nur ein Gespräch mit mir?« Obwohl er solange im Reich der Träume verweilt hatte, fühlte es sich nicht fremd an, zu sprechen, allerdings hörte er seiner eigenen Stimme an, dass sie schwach und kratzig klang.

Vynsus braune Augen schielten zu ihm herüber, die violetten Sprenkel darin funkelten wie Edelsteinsplitter. »Du musst ruhen«, erwiderte er schlicht.

Desith entgegnete: »Ich fühle mich gut.« Ihm war nicht mehr schwindelig, zumindest solange er lag, er fühlte sich nicht mehr wie erschlagen, seine Wunden waren nur noch ein entferntes Pochen, das Fieber hatte sich gelegt. Zwar spürte er eine gewisse Schwäche in Zehen und Fingern kribbeln, aber sein Geist wurde mit jedem Augenblick wacher und wacher und suchte nach einer Beschäftigung. Sein Körper war vielleicht noch dabei zu heilen, aber sein Verstand war hellwach – und seinen Gedanken wurde langweilig.

Vynsu stand nicht direkt auf, er schien zuerst das alte Lederzaumzeug fertig einfetten zu wollen, dabei war er still und wirkte abwesend. Desith drehte den Kopf und betrachtete den Prinzen von Carapuhr eingehend. Die letzten Male, als er aufgewacht war, hatte er mehr und mehr die Veränderung an Vynsu wahrgenommen. Sie waren unübersehbar, aber das hatte er in seinem verwundeten, halbtoten Zustand nicht bewusst aufgefasst, er hatte nur gesehen, was ihm vertraut vorgekommen war, die Augen und die Stimme. Vynsu war größer geworden, männlicher, muskulöser, hünenhafter … älter. Wie alt? Desith hätte ihn zwischen fünfundzwanzig und siebenundzwanzig Sommer geschätzt. Was unmöglich war, denn das würde bedeuten, er selbst wäre mittlerweile ebenfalls mehr als zwanzig Sommer alt. Das wiederrum würde die Frage aufwerfen, wie viele Jahre er mit Derrick im Dschungel vergeudet hatte, aber diese Frage schob er weit nach hinten, sie konnte warten. Warten bis zu dem Moment, da er von selbst aufstehen und dieses Zelt verlassen konnte, wenn er hinaus in die Welt trat und herausfinden musste, wie sein Leben weiter gehen sollte. Ohne Derrick.

Er verscheuchte die düsteren Überlegungen, ignorierte das Ziehen in seinem Herzen und drehte sich auf die Seite. Vynsu schien sich seiner Blicke bewusst, aber sie machten ihn nicht nervös, er fettete das Leder ein, als wäre er allein.

»Du trägst das Haar anders«, stellte er leise fest.

»Und du deines wie immer.« Der Barbarenprinz sah nicht auf.

Vynsus violette Strähnen waren etwas dunkler als damals, sie erinnerten jetzt mehr an reife Auberginen. Es war gewachsen und er trug es zu einem langen, geflochtenen Zopf, der ihm bis zur Mitte seines breiten Rücken reichte, allerdings war sein Schädel an den Seiten und im Nacken kahlgeschoren, sodass er quasi nur den violetten Kamm hatte wachsen lassen. Auf seinen markanten Zügen breitete sich der Schatten eines dunklen Bartes aus, aber er trug keinen Vollbart, es wirkte viel mehr so, als habe er seine Rasur vernachlässigt. Sein Leib wurde von einem einfachen, braunen Lederhemd mit offener Schnürung verhüllt, ebenso von einer robusten Lederhose und Reitstiefel, nichts an ihm sah adelig oder gar prinzenhaft aus. Diese Bescheidenheit hatte Desith an den Barbaren immer schon gemocht, ihren Sinn für das praktische und einfache Leben. Er selbst war in dem sprichwörtlichen goldenen Käfig aufgezogen worden.

Vynsus Augen zogen Desith immer wieder an, sie hatten sich stark verändert. Wobei, es war mehr der Blick, der sich gewandelt hatte. Früher hatte eine gewisse Wildheit in seiner Miene gestanden, heute wirkte er sehr ernst. Aber das konnte auch nur täuschen. Die restlichen Züge waren ihm jedoch sehr vertraut, das breite Kinn und die wulstige Stirn, die markante Nase, der perfekte Abstand zwischen den großen Augen, die langen, dunklen Wimpern, die sie umrandeten, und die regelrecht geschwollenen, dicken Lippen.

Die einschlägigste Veränderung, die Desith auffiel, war ohnehin nichts Körperliches. Es war etwas Materielles. Der Ring an Vynsus Finger.

Desith erinnerte sich, dass der Ring in Carapuhr ein Zeichen dafür war, dass ein Mann oder eine Frau bereits vermählt waren. Und da fiel ihm auch wieder ein, dass sein Vater ihm mitgeteilt hatte – damals, bevor er mit Derrick in Zadest zurückgeblieben war – dass Desiths geliebte Schwester dem Prinzen von Carapuhr versprochen worden war.

Hatte er die Vermählung verpasst?

Das würde sie ihm niemals verzeihen.

»Wie geht es meiner Schwester?«, fragte er geradeheraus. Und als Vynsu ihn überrascht ansah, lächelte er wissend. »Sie ist etwas verwöhnt, nicht wahr? War sie wütend, weil ich nicht bei der Vermählungsfeier dabei war? Ist sie hier?«

Vynsu schienen die Fragen für einen Moment die Sprache zu verschlagen, er starrte einfach zurück, fast wie zu Eis erstarrt, seine dicken Lippen standen leicht offen.

»Vyn?« Desith kräuselte die Nase. »Du schaust mich an, als wäre mir ein Horn aus der Stirn gewachsen.« Zur Sicherheit tastete er seinen Kopf mit einer Hand ab, aber bis auf eine verschorfte Wunde fühlte er nichts.

Vynsu blinzelte sich zurück in die Gegenwart. »Ich…« Er schüttelte den Kopf und senkte den Blick auf das Zaumzeug. »Entschuldige, und nein, sie war nicht wütend, sie war… Das Fest hat sie verängstigt, aber ich … ich war gut zu ihr, keine Sorge.«

Das konnte er nicht wirklich glauben, er hatte Vynsu mit anderen Mädchen gesehen, aber er wollte in diesem Moment nicht darüber nachdenken, wie Vynsu mit Lohna die Ehe vollzogen hatte. Er würde ihm später noch androhen, sie besser gut zu behandeln, wenn ihm sein Leben lieb war. Später, wenn er wieder aufstehen konnte. Ansonsten fürchtete er, dass er nicht sehr glaubwürdig klingen würde.

»Ist sie hier?« Desiths Brust füllte sich mit warmer, strahlender Hoffnung, er wollte so gerne jemanden aus seiner Familie sehen. Vor allem seine geliebte Schwester, mit ihr verband er immerhin seine Kindheit, seine Heimat. Die erste Liebe – abgesehen von jener für seine Mutter – die er gekannt hatte.

Vynsu räusperte sich. »Nein, sie ist leider nicht hier.«

Desiths Hoffnung erlosch und er ließ sich erschöpft zurück auf die Felle fallen. »Oh…« Er verstummte und Schweigen erfüllte das Zeltinnere, dehnte sich wie eine tiefe Kluft zwischen ihnen auf.

»Du klingst sehr … erholt, für jemanden, der die letzten Tage nur geschlafen hat«, erhob Vynsu irgendwann die Stimme.

Desith sah ihn mit einem undurchdringbaren Blick an. »Vielleicht gerade deshalb, ich fühle mich mehr als ausgeschlafen. Zumindest was meinen klaren Verstand angeht.«

Vynsu nickte bedächtig. Er war fertig mit dem Zaumzeug und hing es an die Stuhllehne, dann klatschte er die Hände auf die Schenkel und sah Desith durchdringend an. »Wir sollten über Derrick reden.«

Desith drehte das Gesicht zur Decke und erwiderte leise: »Ich will nicht über Rick reden.« Allein an ihn zu denken zerriss ihm die Eingeweide. Dabei wusste er immer noch nicht ob er traurig oder wütend war.

»Warum seid ihr vom Turm weggegangen? Habt ihr Sarsar gefunden? Seine Überreste? Irgendetwas? Was hat euch von den Trümmern fortgelockt?«

Sie hatten gedacht, sie hätten ihn gespürt. Sarsar. Nun ja, Rick hatte es gedacht und war dem Gefühl gefolgt, mitten rein in den Dschungel.

Desith bemerkte, wie ihm die Kehle trocken wurde, seine Sicht verschwamm und er wollte die Erinnerungen abschütteln. »Er folgte dem Ruf der Freiheit. Dem Drachenruf.« Das war alles, was er verriet. »Er konnte sich nicht dagegen wehren und er wollte sich nicht mehr zurückverwandeln. Ich habe ihn gesucht, ihn angefleht, immer wieder aufs Neue. Aber er wollte mich nur fressen. Immer wieder nur… fressen.«

Etwas kitzelte seine Wange und er wischte die entflohene Träne fort. Dann schluckte er und kämpfte seine Gefühle nieder, er bleckte die Zähne. »Er will nicht zurückkommen, Vyn. Er will einfach nicht.«

Daraufhin herrschte langes Schweigen.

»Weißt du, dass du hättest sterben müssen?« Ein Raunen voller Unbehagen.

Desith drehte das Gesicht zu Vynsu um und blinzelte ihn an. Ein Stich aus purer Angst zog ihm durchs Herz, aber das ließ er sich nicht ansehen. Er schluckte das Gefühl herunter. »Nein«, antwortete er. »Aber hätte ich wirklich sterben müssen, wäre ich wohl tot.«

»Keine Ahnung.« Vynsu wirkte ratlos, das machte Desith stutzig. Seufzend fuhr der Barbar sich über den violetten Kamm. »Du hattest schwerwiegende Vergiftungen von totbringenden Baumschlangen, Desith. Du wurdest verbrannt, dein Kopf stand offen, du…« Er unterbrach sich und sah zu Boden, rang nach Beherrschung.

Desith senkte ebenfalls den Blick, sein Mund stand offen. Er hatte nicht ahnen können, wie schlecht es um ihn gestanden hatte.

»Du hattest Fieber, Parasiten und Anzeichen von Schwindsucht, du bist unterernährt«, fuhr Vynsu bedächtiger fort, dann schüttelte er wieder den Kopf, als verstünde er die Welt nicht mehr. »Weißt du, wie viele Tage vergangen sind, seit wir dich gefunden haben?«

Desith blickte ihm ins Gesicht und schüttelte stumm den Kopf.

Bedauern lag in Vynsus Blick. »Siebenundzwanzig Tage«, betonte er.

Das überraschte Desith nun doch, die Zeit bei Vynsu war ihm nicht länger als eine oder vielleicht auch zwei Wochen vorgekommen.

»Die Leute haben Angst«, flüsterte Vynsu unheilvoll. Desith starrte ihn wieder an. »Vor dir«, bestätigte er und sah dabei aus, als wüsste er selbst nicht, ob er sich fürchten sollte. »Weil du… tot sein müsstest. Oder zumindest dich unter Qualen winden müsstest. Desith… du hast das Gift einfach so aufgenommen, als wäre es Wasser. Deine Brüche wuchsen quasi über Nacht zusammen, das Loch in deinem Kopf heilt viel schneller, als es möglich sein dürfte. Das ist alles … alles sehr seltsam. Und ich … ich will wissen …« Er hielt für die Dauer eines Seufzens inne, danach sprach er gefestigt weiter. »Desith, was ist da draußen passiert? Ich weiß, du bist immer noch du, ich sehe es vor mir, und doch ist es, als hätte sich dein Innerstes verändert.«

Desith rieb sich unwillkürlich über die Brust, während sich seine Gedanken überschlugen. Die Erinnerungen waren so lebhaft, als wären sie erst gestern dort unten im Turm gewesen. Dieser Schmerz, als Sarsar die fremde Magie aus dem Riss auf sie alle übertrug, das Gefühl, innerlich zu verbrennen, Lava zu trinken und zu Lava zu werden. Als er sich daran erinnerte, konnte er das Siegel fühlen, das Sarsar in ihnen allen hinterlassen hatte. Das Siegel, das die fremde Magie in ihnen einschloss, wie in einer sterblichen Truhe.

Desith war kein Magier, er trug keinen Funken Magie in sich, konnte sie nicht anwenden. Place hatte sie gewarnt, dass die fremde Macht sie verändern könnte, selbst wenn sie gebannt war.

Für einen kurzen Schreckmoment hatte er befürchtet, die fremde Macht könnte irgendwie durch seine Verletzungen befreit worden sein. Aber das Siegel war unbeschädigt, die Magie in ihm verschlossen, das konnte er ganz deutlich spüren. Wäre sie es nicht, wären alle anderen, die mit ihm dort im Turm gewesen waren, gezwungen gewesen, ihn zu töten. Das hatten sie sich damals geschworen. Und sie hätten es gespürt, wären bereits auf dem Weg hier her. Sie konnten ihn spüren, über alle Gewässer hinweg, so wie er sie in seinem Geist spürte.

Und so wie er spürte, wie die fremde Macht sich in ihm bewegte, wie eine weiße Katze, die es sich auf dem eigenen Kopfkissen bequem machte, nachdem man aufgestanden ist. Die Magie, die ihn heilte, weil er ihr Wirt war.

Er spürte sie in sich, als wäre sie ein neudazugekommenes Organ, wie ein Stück warmer Kuchen, der im Bauch lag. Sie war so präsent, wie der Widerhall all ihrer Splitter, die auf seine Kameraden verteilt worden waren. Sie war einfach da, und er war ihr Hüter, ihr Haus. Sie musste ihn repariert haben.

»Von diesem Moment an sind wir alle Brüder.« Das hatte Sarsar gesagt, bevor sie geflohen und er in den Trümmern zurückgeblieben war. Heute erst verstand Desith, was er gemeint hatte.

Brüder. Eine Gemeinschaft, die etwas Gefährliches hütete.

Desith sah Vynsu wieder an, der angespannt auf eine Erklärung wartete. Er atmete vernehmbar aus und legte sich zurück in die Kissen. »Ich weiß es nicht«, log er, »vielleicht ist es das luzianische Blut.«

Vynsu glaubte ihm nicht, er verengte die Augen und starrte ihn an, als wollte er ihn aufspießen und in ihm bohren, bis er ihm die Wahrheit sagte. Doch er stand nicht von seinem Stuhl auf.

»Ich bin keine Hexe, Vyn«, verteidigte er sich, »frag doch deine Mutter. Wenn sie es nicht weiß, warum sollte ich es dann wissen?«

Noch immer lag Vynsus eindringlicher, wissender Blick auf ihm, aber er gab diesem nicht nach, starrte einfach ernst zurück. Er konnte vielleicht nicht aufstehen, aber er würde nicht nachgeben.

Schluck es, dachte er bei sich, oder lass es bleiben, mehr wirst du nicht von mir bekommen.

So vergingen einige Augenblicke, sie starrten sich einfach an, wohlwissend, dass Desith etwas verbarg. Sie wussten es beide.

Schließlich gab Vynsu nach, er atmete aus und lehnte sich gegen die Stuhllehne, die unter seinem Gewicht einen knarzenden Protest von sich gab. Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Es hilft dir nicht, Desith, Geheimnisse zu hüten.«

»Manche Geheimnisse werden gehütet, weil sie gehütet werden müssen.« Er wusste nicht, wem er vertrauen konnte, er würde nicht jedem Mann, den er von früher kannte, anvertrauen, dass er eine Macht mit sich herumschleppte, mit jener jeder Bauer alle Völker und Länder dieser Welt versklaven könnte. Er war vielleicht nicht sonderlich klug, aber einfältig war er nicht.

Vynsu zog eine Augenbraue hoch, er war alles andere als angetan von Poesie. Dann grunzte er und schüttelte pikiert den Kopf. »Es ist deine Angelegenheit, ich wollte dir nur helfen. Wundere dich nicht, wenn dich alle für einen bösen Geist halten.«

»Weil ich noch lebe? Ist das nicht eher ein Zeichen göttlichen Segens?«, schmunzelte er Vynsu an.

Vynsu drehte das Gesicht zur Seite und zog die Oberlippe hoch. »Carapuhrianer gehen immer zuerst vom Schlimmsten aus.«

Das war bei solch einem launischen König vermutlich auch ratsam, aber Desith biss sich auf die Zunge, bevor er etwas laut sagte, das er bereuen würde.

Er drehte sich auf den Rücken und starrte die Zeltdecke an, sie war vergilbt, alt und verfärbt von vielen Kerzen, Fackeln und allerlei. »Wie lange?«, fragte er schließlich.

Er spürte, wie Vynsus Augen über sein Profil glitten. »Was meinst du?«

»Wie lange waren wir dort?«, fragte er befürchtend und wandte Vynsu wieder das Gesicht zu. »Im Dschungel.«

Vynsu ließ sich mit seiner Antwort Zeit. »Ihr wart bereits fünf Jahre fort, als der Großkönig beschloss, dass wir euch zurückholen, doch an der Ruine wart ihr nicht mehr, da begann die große Suche im Dschungel.« Er machte eine kurze Pause und starrte dabei seine Stiefelspitzen an. »Seit zwei Jahren verfolgen wir euch.«

Desith runzelte die Stirn.

»Sieben Jahre«, schloss Vynsu ab. »Du warst sieben Jahre im Dschungel, Desith.«

Geliebtes Carapuhr

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