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IST-Zustand

Von hier aus gehst du los.

Das ist der Beginn einer Reise

in die Zuckerfreiheit – in dein

neues Leben, das du liebst.

In der Wirtschaft wird unter IST-Zustand die Analyse der aktuellen Situation verstanden. Hierfür werden möglichst wertungsfrei alle betriebswirtschaftlich relevanten Daten und Fakten für die Messbarkeit von Veränderung in einem Unternehmen zusammengefasst. Klingt trocken. Ist es vermutlich auch. In meiner Praxis, bei meinen Klientinnen, bleiben jedoch beim Eruieren des IST-Zustands die Augen nicht immer trocken. Denn es kann schmerzvoll sein, ganz in der Situation anzukommen, in der man sich gerade befindet, wenn die aktuelle Realität in großem Maße von dem abweicht, wie man sich seinen Körper und sein Leben eigentlich vorstellt.

In der Persönlichkeitsentwicklung braucht es keine genaue Analyse wie etwa in einem Unternehmen, doch grundsätzlich ist es gut, zu wissen, was die Koordinaten der aktuellen Situation sind, oder anders formuliert: von welchem physischen, mentalen und emotionalen Ausgangspunkt man in sein neues Leben startet.

Dem steht häufig eine von uns Menschen praktizierte Taktik im Weg, die Vogel-Strauß-Strategie, in der man sprichwörtlich den Kopf in den Sand steckt. Das bedeutet, dass wir das, was IST, nicht so genau wissen wollen. Bei mir waren das 40 Kilo Übergewicht, Migräne, Energielosigkeit, Selbstzweifel, Machtlosigkeit und noch so einiges mehr.

Wir Menschen verschließen vor unangenehmen Realitäten die Augen, weil es in unserer Natur liegt, schmerzliche Gefühle vermeiden zu wollen. Das, was uns am aktuellen IST-Zustand emotional weh tut, wollen wir nicht fühlen, wir versuchen den Schmerz zu vermeiden. Oder noch schlimmer, wir tun so, als würde es das alles gar nicht geben – die Abhängigkeit, das Übergewicht, die Selbstzweifel, die Machtlosigkeit, die Verzweiflung oder die Traurigkeit.

Ich möchte dich nun gerne einladen, deine Haltung zu verändern, den Kopf aus dem Sand zu ziehen, dich innerlich aufzurichten und die nun folgenden Fragen zu beantworten. Bevor du beginnst, beachte bitte, dass es bei dieser Übung NICHT darum geht, dir Vorwürfe zu machen oder dich auf irgendeine Art und Weise zu bewerten. Viel mehr stehen hier ANHALTEN, HINSCHAUEN und WAHRNEHMEN im Fokus.

Übung: IST-Zustand

Was ist dein Ausgangspunkt? Wo stehst du JETZT? Was sind deine physischen Daten und Fakten?

Körpergröße: _____________________________________

Gewicht: _____________________________________

Übergewicht: _____________________________________

Konfektionsgröße: _____________________________________

Hier ist Raum für deinen körperlichen Leidensdruck. Was ist für dich das Schlimme am derzeitigen Zustand? Was sind deine körperlichen Schmerzpunkte? Wie wirken sich die Zuckerabhängigkeit und ein eventuell daraus resultierendes Übergewicht körperlich und gesundheitlich aus?

Schreibe auf, wo dein mentaler und emotionaler Leidensdruck liegt. Wie denkst du über dich? Was fühlst du? Wie wirken sich die Zuckerabhängigkeit bzw. das Übergewicht mental und emotional aus?

Nun lade ich dich ein, dir deinen IST-Zustand nochmal in ganzen Sätzen von der Seele zu schreiben. So, als würdest du einer lieben Freundin, der du uneingeschränkt vertraust, erzählen, wie es dir geht, ohne, dass du auf eine Lösung wartest.

Ich gebe dir ein Beispiel: Ich bin unzufrieden mit meinem Körper und verzweifelt wegen meines Essverhaltens. Ich schaffe es nicht, weniger zu essen. Ich nehme mir vor, weniger zu naschen und scheitere jeden Tag. Ich bin eine Versagerin. Ich schaffe es nicht. Das macht mich traurig und wütend zugleich. Ich bin verzweifelt, weil ich alles – wirklich ALLES – versucht habe, um dieses Problem zu lösen. Ohne Erfolg. Wenn, dann schaffe ich es immer nur kurzfristig. Ich weiß nicht mehr, was ich noch alles machen soll. Am liebsten gar nichts mehr, weil dann kann ich nicht mehr versagen. Ich mache mir Sorgen um meine Gesundheit. Dass ich so oft mit Kopfschmerzen auf der Couch liege und ich jedes Mal, wenn ich oder wir als Familie etwas unternehmen wollen, Angst haben muss, dass ich wieder unerträgliche Kopfschmerzen habe, zerreißt mir mein Herz. Ich fühle mich schuldig meiner Tochter gegenüber, weil ich mein destruktives Essverhalten, das sich auf meine Energie und Lebensfreude aus wirkt, nicht in den Griff bekomme. Ich wäre so gerne eine aktive, lebenslustige und freudvolle Mama mit einem leichten Körper. Ich leide sehr darunter, dass ich mich zu Hause „einsperre“, weil ich mich meiner schäme, und ich nicht möchte, dass mich jemand so sieht. Jedes Mal, wenn neue Klientinnen zu mir in die Praxis kommen, habe ich Angst vor ihrer Reaktion, wenn sie sehen, wie dick ich bin. Ich kann irgendwie nicht verstehen, dass überhaupt Klientinnen zu mir kommen, wo ich doch so dick und undiszipliniert bin.

Nun bist du dran. Schreib dir deinen IST-Zustand von der Seele und mache dir nochmal bewusst, dass dein aktueller IST-Zustand nicht in Stein gemeißelt ist. Hier geht es einzig und alleine darum, zu dir selbst zu sagen: „Hier stehe ich gerade. Ich nehme wahr, dass es so ist, wie es ist – OHNE Bewertung.“ Das hier ist dein Ausgangspunkt in dein neues Leben. Hier stehst du gerade. Das muss nicht zwangsläufig so bleiben und du musst dich auch nicht mehr im Kreis drehen.


Vom Zucker-Junkie zur Zuckerfrei-Heldin

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