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DORIS GRUBER PREPARE FOR MENOPAUSE

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Es ist ein Wiedersehen nach fast zwanzig Jahren. Doris Gruber war eine der Frauen, die im Buch »30erinnen. Portraits von Frauen, die schon weit gekommen sind« mit ganz klaren und starken Ansagen ihre Lebenseinstellung und ihr Lebensfeeling als extrem erfolgreiche Frau um die dreißig schilderte. »Wenn es einmal einen Mann gibt, mit dem ich mir vorstellen könnte, mich zu reproduzieren«, meinte sie damals, dann wäre ein Kind schon ein Thema, »wenn nicht, dann lieber nicht«. Oder sie erzählte, wie sie es geschafft hatte, ihr Studium in Mindestdauer durchzuziehen und sich damals als erst sechste Frau in Österreich im Fach Gynäkologie zu habilitieren. »Ich bin mit dem Ziel ins Studium gegangen: Ich mach das in zwölf Semestern fertig, weil zwölf Semester dauert das, und das habe ich durchgezogen.« Ihre wissenschaftliche Arbeit verfolgte sie als Schülerin des Hormonspezialisten Prof. Johannes Huber mit größter Verve. Auf Urlaub zu gehen hielt sie für überbewertet, Urlaubstage nahm sie sich meist nur, um an internationalen Kongressen teilnehmen zu können, dafür aber mit ein paar Tagen Verlängerung an so manch schönem Ort. Doris Gruber etablierte sich als Hormonspezialistin, was zunehmend auch medial wahrgenommen wurde. Ging und geht es um Hormonfragen, wurde und wird die Gynäkologin von JournalistInnen interviewt, in TV-Talkrunden eingeladen – als eloquente Diskussionsteilnehmerin, die sich nicht davor scheut, mit ihrer klaren Meinung auch Kritik einzustecken.

Dass biologische Unterschiede zwischen Mann und Frau eine, so drückte sie das in »30erinnen« aus, »totale Gleichberechtigung eigentlich nicht erstrebenswert machen«, war und ist eine ihrer Überzeugungen, zu der sie nach wie vor steht, mit der sie nicht im Meinungs-Mainstream liegt, aber Mainstream war soundso noch nie ihre Sache. Auf die Anfrage, ob sie bereit wäre, für unser neues Buch wieder so offen zu erzählen, Bilanz zu ziehen über die vergangenen zwanzig Jahre und auch ihre eigenen Aussagen von damals neu zu bewerten, kam in kürzester Zeit eine begeisterte und sehr herzliche E-Mail.

Wir verabredeten uns zum Interview in ihrer Ordination, Frau Dr. Gruber öffnete die Tür und da steht genau die Frau, mit der ich vor zwanzig Jahren das letzte Mal über das Leben philosophiert habe: Genau so war sie, die erfolgreiche Dreißigerin, so hat sie ausgesehen, so hat sie gesprochen – wir waren uns seitdem nie mehr persönlich begegnet. Wir freuen uns und lachen gemeinsam über die Jahre, die wir mittlerweile auf dem Buckel haben, darüber, dass wir uns aber selbstverständlich längst nicht so fühlen, wie wir damals als Dreißigjährige Frauen in unserem jetzigen Alter gesehen haben: als alt nämlich. »Wo ist die Falle, dass wir uns nicht als alt empfinden?«, scherzt Gruber, »wobei man schon sagen muss, die Fünfzigjährigen von heute sind nicht mehr wie Fünfzigjährige vor fünfzig Jahren. Weil, das muss man schon anerkennen und sehen, da hat sich wahnsinnig viel getan, auch medizinisch.« Womit wir schon mitten im Thema dieses Buches sind. Aber zuerst einmal zum Persönlichen.

Kurswechsel bei 5.0

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