Читать книгу Das Hashimoto-Selbsthilfeprogramm - Birgit Weber - Страница 12
Die Angst als ständiger Begleiter
ОглавлениеSo langsam wuchs meine Angst. Jeden Infekt hatte ich bisher innerhalb von höchstens zwei Wochen überstanden, mein Kreislauf machte allerdings überhaupt keine Anstalten, sich zu erholen. In der folgenden Woche raffte ich mich also auf, der Arzt hatte gesagt, ich solle mich bewegen. Ich spazierte wieder mit den Kindern in Richtung Kindergarten. Meine ständigen Begleiter: Kreislauftropfen, eine Flasche Cola, andauernde Übelkeit, Schwindel sowie die Angst, umzufallen. Tatsächlich rutschte mir in unregelmäßigen Abständen der Kreislauf zwar weg, doch dank des Kreislaufmittels, an das ich mich klammerte, wenn ich unterwegs war, wurde ich nicht mehr ohnmächtig. Das Angstgefühl wurde jedoch immer schlimmer.
Nur noch ein winziger Aktionsradius
Durch die Beschwerden wurde ich derart eingeschränkt, dass es mir schier unmöglich war, allein mit meinen Kindern etwas zu unternehmen. So kaufte ich mir auf Anraten meines Arztes ein Messgerät, um den Blutdruck täglich zu kontrollieren. Ich wollte etwas Sicherheit. Über einen Wert von 90/65 kam ich nicht hinaus. Da mir ständig übel war, konnte ich nicht sehr viel essen und verlor einiges an Gewicht. Durch das unvorhersehbare »Wegrutschen« meines Kreislaufs wuchs meine Angst, ohnmächtig zu werden, so stark an, dass ich mir nicht mehr zutraute, längere Strecken allein mit den Kindern zu gehen.
Der tägliche Gang auf den Spielplatz im Hof beziehungsweise zur Spielgruppe meiner Tochter im Ort, die Kreislauftropfen immer in der Hosentasche, waren das Äußerste, was ich mir zutraute. Unter dieser Situation hatte nicht nur ich zu leiden, auch meine Kinder und mein Mann waren völlig verunsichert. Keiner wusste, was los war, hatte ich bisher doch immer einwandfrei »funktioniert«.