Читать книгу Das Hashimoto-Selbsthilfeprogramm - Birgit Weber - Страница 17

Zu allem bereit

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In völliger Verwirrung fuhr ich nach Hause, fest entschlossen, jede Hilfe anzunehmen, die ich bekommen konnte. Ich meldete mich zu einen Tai-Chi-Kurs an, faxte die Laborergebnisse meinem Heilpraktiker und machte einen Termin bei einer psychotherapeutischen Beratungsstelle. Die zuständige Psychotherapeutin holte mich wieder auf den Boden zurück, gab mir Mut, Hoffnung und bat mich, nicht aufzugeben. Sie entließ mich mit der Empfehlung, erst einmal das gesamte körperliche Erscheinungsbild abklären zu lassen. Dringenden Psychotherapiebedarf sah sie im Moment nicht, bot mir aber an, wenn sich die Beschwerden etwas gelichtet hätten und ich noch Bedarf an Unterstützung hätte, wiederzukommen. Dann könnten wir gemeinsam besonders hartnäckige Problemfelder aufarbeiten. Dieses Gespräch beruhigte mich ungemein und half mir, daran zu glauben, dass mit meiner Psyche doch noch alles so weit in Ordnung ist.

Endlich konnte ich etwas tun

Tags darauf telefonierte ich mit dem Heilpraktiker, um ihm Bericht zu erstatten. Er meinte nur, dass er mit einem positiven Blutergebnis gerechnet hätte, aber nicht damit, dass gleich alle Laborwerte erhöht wären. Es wurde ein längeres und sehr informatives Gespräch, in dem auch die Diagnose Hashimoto-Thyreoiditis gestellt wurde. Ich fühlte mich aufgehoben und gut versorgt. Endlich konnte ich etwas tun.

Erste positive Versuche mit Naturheilmitteln

Ich fing an, Bücher über Homöopathie zu lesen, Vorträge zu naturheilkundlichen Themen zu besuchen und passte genau auf, wann mein Chef bei welchen Symptomen pflanzliche Mittel verabreichte. Meine Herzsymptomatik stabilisierte sich dank verschiedener homöopathischer Mittel zusehends. Zusätzlich bekam ich das Spurenelement Selen von meinem Heilpraktiker verordnet. Dies vertrug ich sehr gut, und mein allgemeines Wohlbefinden verbesserte sich daraufhin etwas. Ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Aufkommende Erkältungen sowie andere körperliche Symptome behandelte ich von jetzt an mit naturheilkundlichen Mitteln.

Schwierig war es, die einzelnen Symptome einzuordnen, nie wusste ich, ob die Ursache bestimmter Beschwerden in der Schilddrüse oder in einer anderen Erkrankung lag. Ich bekam Tabletten auf pflanzlicher Basis gegen den Schwindel. Von Zeit zu Zeit drohte mir noch immer der Kreislauf wegzurutschen, dagegen bekam ich Kreislauftropfen und Globuli. Insgesamt stabilisierte sich mein Gesundheitszustand, der Schwindel ließ nach, der Kreislauf blieb stabil, das Herzstolpern nahm zusehends ab, und der Blutdruck hatte sich bei 110/70 eingependelt, was für mich absolut in Ordnung war. Insgesamt beruhigte sich die Lage also etwas.

Die Angst war geblieben

Schwankungen der Schilddrüsenhormone wirken sich auf das gesamte körperliche, aber auch auf das psychische Befinden aus. Das wird häufig unterschätzt. Ich spürte es daran, dass es mir trotz aller Versuche einfach nicht richtig gut ging. Stets begleitete mich die Angst, in Ohnmacht zu fallen, besonders schlimm, wenn ich mit den Kindern allein unterwegs war. Ab und an hatte ich Bauchschmerzen, leichte Unterleibskrämpfe, die in unregelmäßigen Abständen kamen und gingen, häufiger plagten mich Bindehautentzündungen, dazu kamen Zahnprobleme.

Unerklärlicherweise starb mir einfach der Nerv eines Zahnes ab, ohne dass dieser Karies hatte. Vermutet wurde ein Riss bis in den Zahnhals. Schilddrüsenhormone waren mir noch keine verschrieben oder empfohlen worden. So verbrachte ich den Sommer 2004 in einem Chaos der Gefühle, zwischen erträglichen Wehwehchen, Angstzuständen und Hoffnungsschimmern auf Gesundheit.

So kann es nicht weitergehen

Menschen, die an Hashimoto erkrankt sind, sehen nicht krank aus. Sie funktionieren immer irgendwie. Das lässt Familie, Freunde und Kollegen glauben, es gehe ihnen gut. Ein Trugschluss. Ich zweifelte an mir und meinem Gesundheitszustand, traute mich aber nicht, es meiner Familie zu erzählen, ich wollte niemanden beunruhigen. Sehr schnell war ich genervt und ständig gereizt, bis meine Aufmerksamkeit sich schließlich, wenn ich unterwegs war, nur noch um mich und meine Gesundheit drehte.

Das Hashimoto-Selbsthilfeprogramm

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