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Neuer Lebensmut

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Zurück in Oberfranken – in München konnte ich mir das Leben von meinem damaligen Gehalt allein nicht leisten –, bezog ich eine nette kleine Wohnung in einem Haus voller junger, dynamischer, sympathischer Leute. Ich fühlte mich sofort wohl. Bei einem Ärztepaar, das sich neu niedergelassen hatte, fand ich Arbeit und Anerkennung. Mein sehnlichster Wunsch war Ruhe und Erholung. Ich vergrub mich in meiner Wohnung und freute mich auf die Arbeit. Zufällig waren meine Nachbarn Bekannte aus früheren Jahren, die nicht lockerließen, bis ich ab und zu mit ihnen etwas unternahm. Aus ab und zu wurde öfter, wurde oft, ich erholte mich.

Der Ernst machte dem Gefühl der Lebensfreude Platz. Ich ging viel zum Sport und genoss die Zeit mit Freunden. Einer dieser Freunde wurde ein sehr enger Freund, ganz langsam entwickelte sich mehr als Freundschaft. Aus tiefer Freundschaft entstand eine ganz besondere Liebe, dank ihr durften meine Wunden heilen.

Man hörte mich nicht

Ein typisches Verhalten, das viele Hashimoto-Betroffene kennen, ist Stillhalten. Möglichst vorsichtige Formulierungen werden gewählt, um das Gegenüber nicht in Rage zu bringen. Als es bei uns an die Hochzeitsvorbereitungen ging, habe ich zum ersten Mal in meinem Leben bewusst den Mund aufgemacht. Allerdings vertrat ich meinen Standpunkt viel zu zaghaft, er wurde nicht beachtet.

Das Leben ist schön

Einige Zeit nach unserer Hochzeit hatte mein Mann eine nette Wohnung für uns in München gefunden. Jetzt wurde es ernst und ich musste all die Menschen verlassen, die mir sehr gut getan und mir Halt gegeben hatten. Andererseits war das Gefühl sehr stark, dass jetzt alles stimmte und ich glücklich werden würde. Mal war ich voller Vorfreude, mal zweifelte ich.

Dann wurde ich krank. Seitenstrangangina lautete die Diagnose. Kaum hatte ich diese überwunden, bekam ich keinen Ton mehr heraus, meine Stimme war komplett weg, eine Kehlkopfentzündung. Beteiligt war wohl das Pfeiffersche Drüsenfieber, das sagte zumindest die Blutuntersuchung. Doch rechtzeitig zum Umzug nach München war ich wieder fit.

1997 wurde ich schwanger, wir freuten uns riesig. Während der Schwangerschaft nahm ich die übliche Dosis Jodtabletten ein, mir war kaum übel, bis auf den einen oder anderen Ohnmachtsanfall ging alles glatt. Die Entbindung verlief ohne Probleme, auch das Stillen klappte auf Anhieb, ich war wahnsinnig glücklich und stolz und freute mich einfach nur auf ein Leben zu dritt.

Das Hashimoto-Selbsthilfeprogramm

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