Читать книгу Sherryl & Lynette - Regnum defende - Blossom Rydell - Страница 8

Оглавление

Kapitel 6

Lynette nutzte unsere Mittagspause, um alles über mich zu erfahren und schien mit meiner Geschichte zufrieden zu sein. Ich hatte ihr erzählt, dass ich mich bereits während meines Studiums der Kriminalistik für diese Art der Regierungsarbeit interessiert und mich beworben hatte. Auch davon, wie riesig meine Freude gewesen war, das knallharte Auswahlprogramm bestanden zu haben und aktuell in diversen Abteilungen arbeiten zu können, um allen Facetten der Geheimdienst-Tätigkeit kennenzulernen.

»Ich kann mich noch gut an diese Zeit erinnern, ehe ich für meinen ersten Einsatz und die anschließende Spezial-Ausbildung ausgewählt wurde, nachdem meine Eignung endlich beurteilt wurde«, sagte sie. »Dieses verdammt lange Jahr, ohne wirklich zu wissen, was sie von mir am Ende erwarten und ob sie mich überhaupt behalten würde. All diese ständigen Tests, bei denen man schnell durchfallen kann.«

»Das rein akademische Zeug finde ich, ist einfach«, antwortete ich. »Zweimal im Monat die Klausuren bestehen? Das ist weniger das Problem.«

»Es sind die fiesen Fallgruben, die sie dir stellen, nicht wahr? Die ›TFUs‹, stimmt's?« Lynette grinste wissend. »Ich habe mich so oft gefragt, was für ein kranker Verstand sich die ausgedacht hat.«

Die erwähnten ›Traps for the Unwary‹ waren zufällig und oft sehr gewalttätige Szenarien, in denen die Eignung eines potentiellen Agenten beurteilt werden sollte.

Von unerwarteten Bränden bis hin zu terroristischen Übergriffen – es war alles denkbar, was einem Agenten in seiner Berufslaufbahn widerfahren konnte. Einige schieden direkt traumatisiert aus, andere schafften es heldenhaft ihre innere Stärke zu beweisen. Obwohl ich diesen Prüfungen nicht mehr ausgesetzt war, hatte man mich in meinem ersten Jahr mit vorgehaltener Waffe entführt, mehrfach unter Feuer genommen und diversen Verhörtechniken ausgesetzt, bei denen in einigen Fällen Empfindungen an die dunkelste Zeit der Inquisition und Hexenverfolgung in mir aufgekommen waren. Meine Ausbilder waren nicht einmal davor zurückgeschreckt, Psychopharmaka einzusetzen, im Versuch, meine Konzentrationsfähigkeit und mein Urteilsvermögen zu beeinflussen, um mich gesprächsbereiter zu machen und durch geschickte Befragung die Preisgabe der gewünschten Informationen zu erzwingen. Ja, selbst sexuelle Gewalt war mit angedroht worden.

Dabei hatte ich gelernt, auch unter dem Einfluss der Drogen zu lügen und Suggestionen zu widerstehen. Und obwohl mich all das zu einer mit allen Wassern gewaschenen, hochqualifizierten Agentin gemacht hatte, machte ich mir dennoch Sorgen um meinen nächsten ›TFU-Event‹.

»Die ziehen sie immer genau dann durch, wenn du nicht damit rechnest«, fuhr Lynette fort, »und nicht alle Tests beinhalten Waffen und Explosionen.«

Spontan fragte ich mich, ob der für sie erledigte Botengang auch eine ›TFU‹ gewesen sein könnte? Doch erschien mir das wenig glaubhaft, da ich bereits voll qualifiziert und meine Ausbildung abgeschlossen hatte – auch wenn Lynette das, nach dem was ich ihr erzählt hatte nicht wissen konnte.

»Ich habe innerhalb des Dienstes ausgezeichnete Kontakte zu vielen einflussreichen Leuten, Sherryl. Wenn du einen guten Job für mich machst, stelle ich sicher, dass du bei ihnen in strahlendem Licht erscheinst.«

»Auch unter UV-Licht?«

»Du weißt, was ich meine.«

»Vitamin B will ich gar nicht. Einfach nur einen guten Job machen.«

»Wie du meinst. Dann sorge ich halt dafür, dass du, wenn wir uns wieder nach der Arbeit treffen, eine entsprechende Belohnung bekommst.« Sie grinste und legte streichelnd eine Hand auf mein bestrumpftes Knie.

»Hauptsache, die Belohnung besteht nicht wieder darin, dass du mich zu töten versuchst.« Ich rieb mir den verletzten Hals.

Sie drückte mein Bein oberhalb der Kniescheibe, bis es fast schmerzhaft wurde und lachte. »Ich verspreche, dich nicht zu töten … Zumindest nicht, solange du brav und gehorsam bist.«

***

Sherryl & Lynette - Regnum defende

Подняться наверх