Читать книгу Der Kristall - Bärbel Junker - Страница 10
KASSANDRA UND DER GEFANGENE
ОглавлениеNachdem die Schwarze Hexe ihr Mütchen an dem Gefangenen gekühlt hatte, verlor sie das Interesse an ihm. Bevor sie ging verstärkte sie jedoch nicht nur die magische Fesselung, sondern fesselte ihn zusätzlich noch mit herkömmlichen Lederbändern, die sie schmerzhaft fest anzog. Lachend griff sie nach ihrem Korb.
Als sie die Tür öffnete, saß die Katze Kassandra davor. Augenblicklich brach die ständig latent lauernde Wut und Bosheit in Lestizia hervor. „Was hast du dummes Katzenvieh hier zu suchen“, keifte sie und trat zu.
Doch diesmal war Kassandra schneller. Mit einem Riesensatz sprang sie davon. Ununterbrochen vor sich hin schimpfend ging Lestizia zurück zum Haus. Mit einem Knall schlug sie die Tür hinter sich zu.
Kassandra eilte zurück zur Hütte. Durch einen Spalt schlüpfte sie hinein. Auf leisen Sohlen schlich sie zu dem Mann, der sie lächelnd erwartete. Schnurrend rieb sie ihren Kopf an seinem Knie.
„Wie bist du bloß zu dieser schrecklichen Hexe gekommen?“, fragte der Mann und streichelte ihren Kopf mit den Fingerspitzen, mehr Bewegungsfreiheit hatte ihm die Hexe nicht gelassen.
„Du solltest dir wirklich ein besseres Zuhause suchen, meine Kleine. Ich würde es ja auch gerne, aber leider halten mich ihre magischen Fesseln hier fest. Mein Gott, was ist das bloß für ein böses Weib!“, stieß er hervor. „Wenn ich bloß wüsste, wie es meinem armen Wotan geht. Hoffentlich ist ihm nichts passiert!“
Kassandra stieß ihn an, als wollte sie ihm etwas sagen. Rowan sah irritiert in ihre himmelblauen Augen. „Weißt du etwas?“, fragte er in das Blau ihrer Augen hinein.
„Mein Gott, jetzt unterhalte ich mich schon mit einer Katze“, seufzte der Mann. Dein Wotan lebt, dachte die Katze. Doch Rowan verstand sie nicht.