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TÖDLICHE FALLEN!

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„Was ist passiert?“, flüsterte Samiras und schlug die Augen auf. „Wie bin ich hierhergekommen?“ Und dann fiel ihr alles wieder ein. „Der Krake! Er hat mich verletzt!“ Sie hob den Arm und musterte ihre Hand. Keine Verletzung, nur eine schmale Narbe war zu sehen. Wie war das möglich? Sie konnte sich noch sehr gut an den Schmerz erinnern, als die scharfen Dornen des Kraken ihre Haut aufschlitzten.

Wann wirst du endlich begreifen?“, wisperte Daninas Stimme hinter ihrer Stirn.

Mit einem Ruck fuhr Samiras hoch.

Ich hoffte, du würdest es von selbst erkennen, damals, als du die goldene Phiole vergessen hast.“

Samiras erinnerte sich noch deutlich an die Aufforderung in den goldenen Augen. Doch Aufforderung wozu? hatte sie gedacht. Jetzt wusste sie es. Sie konnte sich ohne Hilfe der Sprache mit ihrer Gefährtin verständigen. Telepathie, nannte man so etwas. Ashra hatte es ihr vorhergesagt.

Du musst wirklich mehr an dir arbeiten und deine Fähigkeiten erkennen, damit du deine Aufgabe meistern kannst.“

„Das werde ich“, versprach Samiras. „Wirst du mir dabei helfen?“

Dazu bin ich hier“, erwiderte die Pantherin schlicht.

„Wir müssen es noch einmal versuchen. Es ist die einzige Möglichkeit auf die andere Seite des Sees zu gelangen.“

Danina nickte. Mit einem kraftvollen Satz sprang sie auf die Brücke und bohrte ihre scharfen Krallen in das Holz. Argwöhnisch starrte sie zur Mitte des Sees. Aber entweder war das Untier tot oder schwer verletzt, jedenfalls schien es kein Interesse an einem neuerlichen Kampf zu haben. Unbehelligt erreichten sie die andere Seite und gingen zu dem Durchgang, der weit in den Felsen hineinzuführen schien.

Wieder half ihnen ein Leuchtkiesel, denn in dem Stollen konnte man nicht die Hand vor Augen sehen. Sie kamen nur langsam voran. Der Boden war uneben und feucht, und an den rauen Felswänden liefen schmale Rinnsale herunter die sich in Vertiefungen fingen, überliefen, auf den Boden plätscherten und jeden Schritt zur Gefahr werden ließen. Außerdem waren die Wände so niedrig, dass Samiras den Kopf einziehen musste, um nicht gegen die felsige Decke zu stoßen.

Bis auf das plätschernde Geräusch des Wassers war es totenstill in dem Gang. Wie in einer Gruft, dachte Samiras unbehaglich. Sie bewegte sich vorsichtig und so geräuschlos wie möglich, was ihr nicht immer gelang. Einmal rutschte sie auf dem glitschigen Boden aus und wäre fast auf Danina gefallen. Aber sie fing sich im letzten Augenblick wieder und vermied den drohenden Sturz.

Der Stollen zog sich in zahlreichen Windungen durch den Felsen und war viel länger, als Samiras angenommen hatte. Nach und nach verließ sie jegliches Zeitgefühl, zumal sie sich zeitweise im Dunkeln voran tasteten, um Leuchtkiesel zu sparen. Waren sie eine Stunde unterwegs? Oder zwei? Oder gar drei? Sie wusste es nicht. Endlich tauchte am Stollenende ein matter Lichtschimmer auf. Kurz darauf trat sie hinter Danina ins helle Tageslicht und musterte aufmerksam ihre Umgebung.

Was sie sah, gefiel ihr nicht besonders. Aber am allerwenigsten gefiel ihr die provisorische Hängebrücke, die über einen breiten Abgrund hinüber in ein karges Tal führte. Vielleicht gibt es noch einen anderen Weg, hoffte sie.

Den gibt es nicht“, machte Danina ihre Hoffnung zunichte. „Was ist? Kommst du oder soll ich alleine gehen?“

„Meinst du, die Brücke hält?“, fragte Samiras skeptisch. „Sie sieht nicht besonders vertrauenerweckend aus.“

Tsssst. Natürlich hält sie, du Angsthase. Ich zeig´s dir“, erwiderte die Pantherin spöttisch und sprang beherzt auf die Brücke. Diese schwankte zwar, schien jedoch stabiler zu sein, als sie aussah. „Was ist? Nun komm endlich“, drängte Danina.

Samiras setzte zögernd einen Fuß und dann noch einen auf das morsche Holz. Es knarrte und ächzte, doch es hielt. Mutig geworden eilte sie Danina hinterher.

Auf der anderen Seite erwartete sie ein schmaler, steil ansteigender Pfad, der vor einem dunklen Felsdurchgang endete. Noch ein Leuchtkiesel musste ihnen den Weg weisen. Wenn das so weiterging, würden sie bald aufgebraucht sein. Sie gingen weiter. Als sie um eine Biegung kamen, blieb die Pantherin plötzlich stehen und starrte knurrend in den Gang.

„Was ist?“

Das wirst du gleich sehen. Nimm einen Stein und wirf ihn ans Ende des Ganges.“

Samiras tat es und hielt erschrocken den Atem an, als die Mitte des Bodens nach innen wegklappte und eine tiefe Grube freigab. Ohne Daninas Warnung würde ich jetzt dort unten mit zerschmetterten Gliedern liegen, dachte sie schaudernd, während sie sich vorsichtig am Rand der Öffnung entlangtastete.

Die Pantherin sprang mit einem eleganten Satz über die Grube hinweg und verschwand in dem Stollen dahinter.

„Dieser Gang ist anders“, sagte Samiras, als sie ihre Gefährtin erreichte. „Hier hat jemand den Boden bearbeitet und Werkzeug liegt auch noch herum. Was meinst du, ob das den Zwergen gehört?“

Kann schon sein“, erwiderte die Pantherin und lief weiter.

Der Weg führte stetig abwärts und endete jählings vor einer massiven Felswand. „Das darf doch nicht wahr sein“, seufzte Samiras. „Gibt es hier irgendwo eine verborgene Tür?“

Natürlich gab es eine Tür. Mawi war es, der den winzigen Hebel für den Mechanismus in einer Ecke dicht über dem Boden entdeckte. Als Samiras darauf drückte schwang ein Felsquader zur Seite und gab den Blick auf einen niedrigen Stollen frei.

Für Mawi und die Pantherin war die geringe Höhe kein Problem, aber Samiras war gezwungen gebückt zu gehen. Bereits nach wenigen Metern war sie so erledigt, dass sie keinen trockenen Faden mehr am Leib hatte. Zum Glück ging es bergab; aufwärts, zusammengeklappt wie ein Taschenmesser, wäre es noch weitaus mühevoller gewesen.

Plötzlich blieb Danina stehen. „Hörst du das?“, funkte sie wie ein Sender.

Zuerst wusste Samiras nicht, was sie meinte. Sie hob den Kopf und lauschte. Und dann hörte sie es auch. Stimmen! Hatten sie die Zwerge gefunden? Vorsichtig schlichen sie weiter. Ein heller Schimmer in der Ferne wies ihnen den Weg. Als das Licht dicht vor ihnen war, versteckte sich Samiras hinter einem schmalen Felsvorsprung und lugte um die Ecke.

Sie hatten sie gefunden!

In einem Gewölbe, etwa zwei Meter unter ihr, eilten Zwerge geschäftig umher. Eine Leiter ragte über den Rand, anscheinend der Zugang nach unten. Samiras beobachtete die kleinen Leute mit angehaltenem Atem. „Wie mache ich mich bemerkbar, ohne sie zu erschrecken?“ überlegte sie.

Die Pantherin nahm ihr die Entscheidung ab. Selbstbewusst trat sie an den Rand des Gewölbes und ... löste ein Warnsignal aus.

Von einer Sekunde auf die andere hielten die Zwerge Waffen in den Händen, und die Leiter war blitzschnell verschwunden. Und dann ging ein Raunen durch das kleine Volk, als die schwarze Pantherin noch näher trat und zu ihnen hinuntersah. Sie wichen erschrocken zurück, doch ihre Hände umklammerten fest ihre Messer und Schwerter, Äxte und Armbrüste, Pfeil und Bogen. Noch griffen sie Danina nicht an, doch das konnte sich schnell ändern.

Da trat Samiras neben ihre Gefährtin und hob die Hände. „Wir kommen in friedlicher Absicht“, rief sie.

Schweigen antwortete ihr. Plötzlich teilte sich die Menge und ein stämmiger Zwerg in einem erdfarbenen Wams trat vor. Kluge, braune Augen musterten sie aufmerksam. „Wer bist du?“, rief er.

„Ich heiße Samiras, und die Pantherin neben mir ist Danina, meine treue Gefährtin.“

„Und was wollt ihr?“

„Wir suchen Hetzel. Ist er hier?“

„Ich bin Hetzel. Was willst du von mir?“

„Die Zauberin Xzatra schickt mich. Ich muss mit dir reden.“

„So, musst du“, knurrte Hetzel, „fragt sich bloß worüber. Aber von der Zauberin hab ich gehört. Dient sie nicht dem „Rat der Weisen“, den keines Sterblichen Auge jemals wirklich sah?“

Samiras nickte. „Wirst du mich anhören?“

„Vielleicht, wenn du mir verrätst, wie du an den Wachen vorbei gekommen bist.“

„Wachen? Wir sind niemandem begegnet.“

„Aber das ist nicht möglich!“, grölte ein dicker, kahlköpfiger Zwerg. „Niemand kann sich unbemerkt unserer Stadt nähern.“

„Aber wir sind hier.“

„Das ist wohl wahr, aber nicht gut“, sagte Hetzel. „Denn was euch gelungen ist, könnte ja auch unseren Feinden gelingen. Wie hast du uns gefunden?“

Und Samiras erzählte ihm von der Straße der Zukunft und dem Kraken im See; von der Hängebrücke und der Fallgrube; und zum Schluss von dem niedrigen Stollen, den Mawi entdeckt hatte.

Erregtes Raunen lief wie eine Wellenbewegung von einem Zwerg zum anderen und Wortfetzen schwappten an Samiras´ Ohr: „... kann nicht sein ... Gefahr ... Kroptus ... Spionin ... Was will sie? ... Lüge ... wir müssen ...“

„Beruhigt euch“, rief Hetzel.

„Aber sie lügt!“, schrie ein Zwerg aus der hintersten Reihe.

„Menzel hat recht“, fielen andere Stimmen ein. „Kein Lebewesen kommt an Kroptus vorbei!“

„Wer ist Kroptus?“, fragte Samiras.

„Das ist der Krake, den du besiegt hast“, erklärte Hetzel.

„Von wegen besiegt!“, schrillte Menzel. „Wer´s glaubt wird selig.“

Endlich wurde es Hetzel zu dumm. „Hört mit dem Gezeter auf“, rief er. „Überlegt doch lieber erst einmal, bevor ihr hier herumgrölt.“

„Was gibt es da lange zu überlegen“, murrte neben ihm ein spindeldürrer Zwerg.

„Eine ganze Menge, mein lieber Aldo“, erwiderte Hetzel und dann so laut, dass ihn alle verstehen konnten:

„Woher sollte sie von dem Kraken wissen, wenn nicht durch eine Begegnung? Sie kann nur an dem Kraken vorbei und über die Hängebrücke gekommen sein, andernfalls hätten unserer Wachen sie entdeckt, stimmt ihr mir zu? Ja? Gut. Und da die Zauberin Xzatra sie schickt und sie sich uns ganz offen gezeigt hat, glaube ich nicht, dass sie unsere Feindin ist, oder?“

„Ja, und außerdem hat sie uns klar gemacht, dass wir jeden Zugang bewachen müssen, mag er uns auch noch so sicher erscheinen“, meinte der eben noch so unwirsche Aldo einsichtig.

„Also gut. Dann sind wir uns ja mal wieder einig“, seufzte Hetzel und an Samiras gewandt: „Seid uns willkommen. Stärkt euch zuerst einmal, reden können wir später.“

Die Leiter wurde wieder angestellt, jedoch nicht für Samiras und Danina. Für die beiden Gefährtinnen schickten die Zwerge eine bequeme Plattform hinauf, die sonst dem Materialtransport diente. Unten angekommen führte Hetzel seine Gäste in den hinteren Teil des Raumes und nahm Samiras gegenüber an einem schweren Holztisch Platz.

Die übrigen Zwerge hielten respektvollen Abstand zu Danina und wandten sich wieder ihrer Arbeit zu, während ein alter Zwerg Speisen, Wein und Wasser für die unverhofften Gäste brachte. Zwerginnen und Kinder waren nicht zu sehen.

„Das hat gut getan. Ich danke dir“, sagte Samiras und lehnte sich gesättigt zurück.

Hetzel stopfte stumm seine Pfeife.

„Ihr lebt hier sehr zurückgezogen“, versuchte sie ein Gespräch in Gang zu bringen.

„Ja“, nickte Hetzel, „und das nicht ohne Grund. Aber heutzutage weiß ja kaum noch jemand etwas darüber, was vor und nach dem großen Krieg geschah.“

„Ich habe viel darüber gelesen.“

„Gelesen?! In Büchern?“

„Ja, in alten Büchern. Durch sie erfuhr ich auch von der STRASSE DER ZUKUNFT.“

„Hmm. Dann gibt es also doch noch Bücher. Na ja, hierher kommen niemals Menschen und das ist auch gut so, denn wir gehen ja auch nicht zu ihnen. Dann kennst du unsere Geschichte? Weißt, was bereits vor dem Krieg geschah?“

„Ich weiß, dass die Menschen euch vertrieben haben.“

Hetzel strich sich über seinen struppigen Bart. „Es waren einfach zu viele“, sagte er leise. „Unser Volk hatte keine Chance. Die Menschen brauchten immer mehr Platz, sodass für andere nichts mehr übrig blieb; also zogen sich unsere Vorfahren in unwegsame Gebiete zurück, wo sie ungestört in den Gold- und Kupferminen arbeiten und sich um die Diamantenfundstellen, Kohlenflöze und anderen Bodenschätze kümmern konnten wie es von jeher ihre Aufgabe war. Und dann kam der große Krieg und vernichtete den Großteil der Menschenrasse. Das war schlimm, aber sie hatten es selbst verschuldet. Nur gut, dass nach dem großen Krieg eine neue, gemischte Erdbevölkerung entstanden ist.“

„Die Elfen haben sie damals auch vertrieben“, sagte Samiras traurig.

Hetzel nickte. „Wen nicht“, murmelte er. „Nur gut, dass das heute nicht mehr möglich wäre. Menschen! Da sind mir ja die Trolle noch lieber.“

„Bist du schon mal einem begegnet?“

„Einem Bergtroll. Aber das ist lange her. Ich erinnere mich nicht gern daran, denn sie sind einfach zu unberechenbar. Zum Glück leben sie weit weg von hier hoch in den Bergen. Aber die Orks sollen weitaus schlimmer sein, bodenlos hässlich, mordgierig und dreckig.“

„Sie sollen Schweineschnauzen mit riesigen vorstehenden Hauern haben. Ob das wahr ist? Was meinst du?“

„Das stimmt. Ein Kumpel von mir hat mal welche gesehen. Er wäre im Nebel fast in ihr Lager gestolpert. Zum Glück haben sie ihn nicht bemerkt. Diese Kannibalen hätten ihn auf der Stelle gefressen.“

Eine Weile hingen sie ihren Gedanken nach, bis der Zwerg das Schweigen brach, „Was ist denn nun so wichtig, dass die Zauberin dich den weiten Weg zu uns schickt?“, wollte er wissen.

„Der Magier Teufat ist der Grund“, erwiderte Samiras. „Hast du schon mal von ihm gehört?“

„Allerdings, aber nichts Gutes.“

„Und was?“

Der Zwerg zuckte mit den Schultern. „Ist nicht so wichtig.“

„Für mich schon. Bitte, sag es mir.“

„Also gut, meinetwegen. Ich hörte ein schönes Märchen über die Regeneration der Erde mit Hilfe des Zaubersamens; und ein Garstiges über die Schlechtigkeit und Grausamkeit des Magiers. Bist du jetzt zufrieden?“

„Weißt du, wo der Magier lebt?“

„Den Erzählungen nach in der Todeswüste.“

„Und wo da?“

„Das weiß niemand so genau. Warum willst du das wissen? Du hast doch wohl nicht vor Teufats Burg einen Besuch abzustatten, oder?“

„Doch. Genau das habe ich vor.“

„Im Ernst? Und warum?“

Samiras erzählte ihm alles von Anfang an und zuletzt, dass sie hoffte, ihn als Gefährten zu gewinnen.

„Es geht nicht“, sagte Hetzel entschieden. „Was die Zauberin verlangt ist unmöglich. Ich kann dich auf keinen Fall begleiten, besonders nicht zum jetzigen Zeitpunkt, wo mein Volk mich so sehr braucht.“

„Sie verlangt es nicht. Sie hofft, dass du mit mir gehst.“

„Sei nicht so spitzfindig“, erwiderte der Zwerg ironisch. „Verlangen, hoffen oder erwarten, letztendlich kommt es doch aufs selbe raus. Entscheidend ist, dass ich mein Volk einer bloßen Hoffnung wegen nicht in Stich lasse.“

„Auch dann nicht, wenn die Zukunft deiner Kinder und Kindeskinder auf dem Spiel steht?“, fragte Samiras leise.

„Das ist nicht fair!“

„Nein, Hetzel, das ist es nicht. Aber es ist die Wahrheit und du weißt es.“

Er sah sie schweigend an. Sie hat ja recht, dachte er niedergeschlagen. Es muss etwas geschehen, andernfalls gibt es weder für uns, noch für unsere Nachkommen eine Zukunft. Alles um uns herum verändert sich und wahrhaftig nicht zum Guten. Nur ist der Zeitpunkt so denkbar ungünstig. Gerade jetzt, wo ... Und an dieser Stelle lenkte er seine Gedanken schnell in eine andere Richtung.

„Du wirst den Elfenkönig niemals finden“, sagte er stattdessen.

„Doch, das werde ich.“

„Weil du mich gefunden hast?“

Samiras lächelte. „Nein, ich weiß es einfach.“

Der Zwerg sah sie nachdenklich an. An ihr und der Pantherin ist etwas Besonderes, dachte er, etwas, das sich mit einfachen Worten nicht beschreiben lässt. Eine Aura von Vergänglichkeit, Zukunft und von Hoffnung, aber auch von Gefahr. Wer weiß, vielleicht ist sie ja wirklich unsere letzte Chance. Außerdem vertraue ich ihr, obwohl ich sie gar nicht kenne. Und dann hörte er sich plötzlich zu seiner Überraschung sagen: „Also gut. Ich werde darüber nachdenken. Du bist fest entschlossen?“

Samiras nickte. „Ich habe keine andere Wahl. Es ist meine Bestimmung und ich bin davon überzeugt, dass dich der „Rat der Weisen“ ebenso eingeplant hat wie Danina, Mawi und Ephlor, den Elfenkönig.“

„Dann glaubst du also, dass wir uns in Wahrheit gar nicht frei entscheiden können?“, fragte Hetzel betroffen.

„Ich weiß es nicht, Hetzel, doch möglich wäre es.“

„Irgendwie gefällt mir diese Vorstellung überhaupt nicht. „Ich lasse mich nämlich äußerst ungern manipulieren.“

„Es muss ja nicht stimmen.“

Muss nicht, meine Liebe, doch möglich wäre es schon. So, und jetzt zeige ich euch euer Quartier. Frühstück gibt es um halb sieben, denn unser Tag beginnt sehr früh.“

Samiras, die plötzlich die Anstrengungen der vergangenen Tage spürte, erhob sich und folgte ihm. Die schwarze Pantherin huschte auf leisen Pfoten hinterher.

Der Zaubersamen

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