Читать книгу Im Banne der Essstörung - Carmen Rauscher - Страница 15

Lebensmittelbeschaffungsmaßnahmen

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Natürlich musste ich die wenigen Lebensmittel, die ich noch zu mir genommen habe, selbst einkaufen. Es war kein Spaß, einkaufen zu gehen, sondern harte Arbeit. Wenn andere Menschen lustvoll in die Regale greifen, stehen Magersüchtige, so wie ich, empört daneben. "Wie kann es nur sein, dass Menschen so unkontrolliert einkaufen gehen können, ohne auf die Inhaltsstoffe zu schauen", dachte ich mir immer. Wenn andere eine Stunde benötigten, um ihren Einkauf zu erledigen, benötigte ich mehr als das Doppelte der Zeit. Das Resultat: mein Einkaufswagen war nur halb so voll wie derjenige der anderen! Ich habe anders eingekauft. Alles, was ich in die Hände genommen habe, musste ich gründlich auf die Inhaltsstoffe, Kalorien und Fette untersuchen. Nur Lebensmittel mit den geringsten Kalorien habe ich gekauft. Also habe ich alles verglichen und das hat natürlich viel Zeit in Anspruch genommen. Jeden Gang und jedes Regal im Supermarkt musste ich anschauen, in der Hoffnung noch bessere und energieschwächere Lebensmittel zu finden. Nach einiger Zeit war ich ein Vollprofi auf diesem Gebiet. Man hätte mir einen Einkaufskorb hinstellen können und ich hätte über die Inhaltsstoffe, Kalorien, Eiweiß, Fette und Kohlenhydrate der jeweiligen Produkte einen Monolog halten können. Wirklich sehr aggressiv und nervös geworden bin ich dann, wenn jemand mit mir einkaufen gegangen ist. Wenn der jenige mich auch noch gehetzt hat war ich innerlich total wütend, da ich meine Lust nicht befriedigen konnte. Ich hatte nicht mehr viel im Leben, die Sucht war zu diesem Zeitpunkt das Einzige was mir geblieben war, es war meins und keiner durfte etwas daran verändern oder mich beeinflussen.

Im Banne der Essstörung

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