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Musik
ОглавлениеJedoch ist einer der einfachsten Wege, um den Glauben anzuregen »Musik«. Bevorzugt ohne Text, da dieser Sie ablenken würde. Und bevorzugt etwas, dass Ihrer Grundstimmung nahe liegt oder Sie motiviert, mit Stolz erfüllt bzw. schlichtweg jeder geschriebenen Szene einen Soundtrack verleiht. Dementsprechend eignen sich selbstverständlich Soundtracks von Filmen, wo sich je nach Geschmack z. B. Woody Allen anbietet, solange Ihre Assoziation mit dem Lied nicht so stark ist, dass Sie dadurch automatisch eine Szene eben dieses Filmes in schriftlicher Form wiedergeben.
Die Musik sollte Sie beim Schreiben begleiten, nicht geschrieben werden oder Sie gar zum Tanzen animieren, wobei dies je nach Szene bzw. Stimmung des Protagonisten eventuell sogar gewünscht sein kann, in dem Sinne, dass nicht Sie, sondern Ihr Protagonist sich fühlt, als könnte er jeden Moment anfangen zu tanzen. Ich persönlich verwende seit mehreren Jahren ein und dieselbe Playlist. Es hat nie funktioniert sogar Stücke von denselben Interpreten hinzuzufügen, zumal die Länge mit 32 Titeln durchaus ausreicht, um mehrere Stunden zu füllen bzw. da geshuffelt (wild durcheinander) und auf Repeat (Wiederholung) gerade so viel Abwechslung bietet, dass es mir nie langweilig wurde. Dabei ist zu erwähnen, dass selbst ein Kinderbuch unter dieser Playlist entstand, obwohl unter anderem Doom Jazz sich als Genre wiederfindet. Dies bedeutet, Sie benötigen keine traurige Musik, um eine traurige Geschichte zu schreiben usw. Dies ist nicht mit dem Vergleich des Soundtracks gemeint, aber eben Musik, die Ihnen das Gefühl verleiht, etwas Großartiges zu schreiben.
Gerne ermuntere ich Sie dazu, sich selbst eine Playlist zusammenzustellen oder selbstverständlich bestimmte CDs/Vinyl/Kassetten zum Schreiben zu hören. Achten Sie darauf, dass die Musik Sie nicht ablenkt oder auch überrascht, weswegen sich Radio z. B. nicht anbietet, da eine Überraschung zwangsläufig Ablenkung zur Folge hätte. Die Musik sollte in den Hintergrund rücken, was nicht bedeutet, dass Sie sie nicht auf voller Lautstärke hören können, um z. B. Straßenlärm auszublenden, über Kopfhörer versteht sich, sonst ergibt sich nur ein allgemeiner Krach und Ihre Nachbarn werden es Ihnen danken, die ja eh schon durch das ständige Hämmern auf das Keyboard mitten in der Nacht belästigt werden, wenn Sie, ähnlich wie ich, wie ein Spielsüchtiger auf die Tasten einhämmern, als hätten diese Ihnen etwas getan. Klassische Musik ist ebenfalls zu empfehlen. Da sie über eine vielseitige Spanne von Emotionen verfügt und gleichermaßen hervorragend als Soundtrack für Ihre Geschichte dient, wenn man einmal in der Filmgeschichte zur Orchesteruntermalung von Stummfilmen zurückblickt.