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CROHY HEAD

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Crohy Head, County Donegal, Irland | 17. Juli | 20.11 Uhr

Crohy Head und sein der Küste vorgelagertes Felstor im Nordwesten Irlands ist ein inzwischen sehr bekannter »Geheimtipp« unter Fotografen und wurde deshalb über die Jahre zu Tode fotografiert. In der Regel versuche ich, solche Locations zu meiden, und versuche lieber, meine eigenen Geheimtipps zu finden. Für den »Fotoscout Irland« war ein Besuch des Crohy Head allerdings notwendig, und so fand ich mich eines Sommerabends – umschwärmt von Tausenden kleinen, blutsaugenden Mücken – an diesem abgelegenen Küstenabschnitt wieder.

Die Crohy Arch kann sowohl vom Klippenrand als auch von Meereshöhe aus fotografiert werden. Ich entschied mich für den Klippenrand – einerseits, um die umgebende Landschaft in das Bild mit einzubeziehen, andererseits weil die Flut gerade ihren Höchststand erreicht hatte, das Feldtor von Wasser umspült war und daher vom Fuß der Klippen nur ein Bild aus der Entfernung möglich gewesen wäre.

Die größte Herausforderung war, das Felstor und die zahlreichen Felsnadeln so im Sucherfenster zu arrangieren, dass keine eine andere verdeckt. Da die Bewegungsmöglichkeiten am Klippenrand sehr eingeschränkt sind, habe ich, wie man sehen kann, mein Ziel nur bedingt erreicht. Da aber fast alle größeren Felsen isoliert wurden, herrscht eine gewisse Ordnung, die das Bild für den Betrachter erschließbar macht.

Die Basis der Komposition bilden zwei mehr oder weniger diagonale Linien. Die eine führt von der linken unteren Bildecke über die Klippen bis zu dem dahinterliegenden Felstor. Die andere imaginäre Linie verbindet die Crohy Arch mit dem soeben erwähnten Felstor und somit die rechte untere Bildecke mit der linken oberen Bildecke. Die Felsreihe auf der rechten Seite der Crohy Arch und die zahlreichen, durch die lange Belichtungszeit entstandenen Brandungslinien bieten weitere Formen, an denen sich das Auge orientieren kann.

Eine gute Portion Abendlicht war für dieses Bild unerlässlich. Das Licht, das die niedrigstehende Sonne von außerhalb der rechten Bildseite beisteuert, beleuchtet das Felstor, die Felsnadeln und die Klippen. Dieses Licht bringt sowohl die feinen Details als auch die Farben in den angestrahlten Felsflächen hervor. Ohne dieses Licht würden die Felsen als strukturlose, dunkle Flächen erscheinen. Es verleiht dem Bild außerdem eine gewisse Tiefe und setzt den Vordergrund von dem dunkleren Hintergrund ab. Zu guter Letzt gibt die Sonne dem Bild auch eine sommerliche Wärme.

Licht, Farbe und Form in der Landschaft

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