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CONNEMARA-ALPENGLÜHEN

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Inagh Valley, Connemara, County Galway, Irland | 2. März | 7.35 Uhr

Dies ist das älteste Bild in diesem Buch. Es entstand mit einer der ersten digitalen Vollformatkameras im Jahr 2006. Die Digitalfotografie steckte damals noch in den Kinderschuhen. Eine im Vergleich zu modernen Digitalkameras magere Auflösung, ein kleiner Dynamikumfang und andere technische Unzulänglichkeiten machten digitale Landschaftsfotografie noch zum Abenteuer. Trotz alledem und all der Jahre, die seitdem ins Land gezogen sind, ist dieses Bild immer noch einer meiner persönlichen Favoriten.

Inagh Valley ist ein weites Tal zwischen den Gebirgszügen der Twelve Bens und Maumturk Mountains in einer von Irlands landschaftlich schönsten Gegenden: Connemara. Ein langgestreckter See, der am südlichen Ende des Tales und am Fuße der Twelve Bens liegt, gibt dem Tal seinen Namen und bildet die Kulisse für ein klassisches und oft fotografiertes Landschaftsmotiv.

Ich kam spät am Abend in Connemara an und plante einen frühen Start für den folgenden Tag, um das Morgenlicht auf den Bergen zu fotografieren. Was ich nicht erwartet und eingeplant hatte, war ein nächtlicher Wintereinbruch, der einige Zentimeter Neuschnee mit sich brachte. Die Straßen hatten sich über Nacht in tückische Rutschbahnen verwandelt, was meinen Zeitplan für den Morgen kräftig durcheinanderbrachte. Als ich im Schritttempo endlich im an meinem Ziel ankam, zeigte sich bereits das erste Morgenlicht auf den Berggipfeln. Mir lief also die Zeit davon. Ich parkte das Auto in der ersten Parkbucht, die ich finden konnte, und stolperte die Böschung zum Seeufer hinunter. Die Zeit, die ich für die Suche eines Standpunktes eingeplant hatte, war von einer knappen Stunde auf einige sehr knappe Minuten gesunken.

Bei einem eher chaotischen Vordergrund wie diesen würde ich normalerweise eine ganze Menge Zeit damit verbringen, eine harmonische Komposition zu finden und einen oder zwei größere Steine im Vordergrund zu arrangieren. In diesem Falle hatte ich nur Zeit, einen Abschnitt des Seeufers mit möglichst gleich großen Steinen zu finden, der als unaufdringlicher Vordergrund dienen würde. Im Nachhinein war das eine glückliche Fügung: Das Hauptthema des Bildes sind die glühenden Berge und deren Reflexion im See. Jegliche größeren Objekte im Vordergrund hätten von diesem Hauptthema abgelenkt und die Harmonie des Bildes gestört. Die Aufgabe des Vordergrundes hier ist nur, einen Kontrast zu der warmen Farbe des Alpenglühens und einen Kontext zu den Witterungsverhältnissen zu bieten.

Licht, Farbe und Form in der Landschaft

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