Читать книгу Kathryn - Dunkle Begierde - Charity Blake - Страница 6
ОглавлениеKapitel 2
»Sie werden mit meiner Wahl zufrieden sein, Mr. Allister!«, Russel McLeod musterte sein Gegenüber freundlich aber bestimmt.
»Eric Solberg verfügt über eine militärische Ausbildung. Er hat die letzten Jahre als persönlicher Sicherheitsmann eines amerikanischen … na sagen wir mal … Geschäftsmannes gedient. Seine Referenzen von dieser Seite sind ausgezeichnet.«
»Das will ich hoffen! Er kostet mich auch eine schöne Stange Geld!« Gordon Allister verzog unwirsch die Mundwinkel.
Noch bevor er weiterreden konnte, klopfte es an der Tür. Auf Russels Geheiß wurde sie schließlich geöffnet und Eric betrat das Büro. Die lässige Jeans hatte er gegen einen dunkelgrauen Maßanzug getauscht und die wilde Lockenmähne wurde züchtig zu einem glatt gekämmten Zopf im Nacken gebändigt. Russell erhob sich und trat zu Eric. Obwohl er auch eine ordentliche Größe aufwies, wirkte er neben Eric fast unscheinbar. Anerkennend nickte er seinem jüngeren Freund unmerklich zu. Trotz des Altersunterschiedes von fast zwanzig Jahren wurde ihre Freundschaft und die Loyalität zueinander nie in Frage gestellt.
Russell hatte Eric diesen Job als Leibwächter vermittelt. Und als er in diesem Moment in Anzug und passender Krawatte vor ihm stand, musste er belustigt eingestehen, dass er auch in diesem Outfit eine gute Figur abgab.
»Mr. Allister, darf ich Ihnen Eric Solberg vorstellen!«
Gordon Allister musterte sein Gegenüber akribisch, ohne aufzustehen. Er würde einem Angestellten, besser gesagt einem zukünftigen Angestellten, keinerlei Respekt zugestehen. Auch wenn ihm der Anblick durchaus ein leicht mulmiges Gefühl bereitete. Aber schließlich sollte ein Leibwächter so wirken. Allister schien zufrieden.
Eric deutete eine leichte Verbeugung an: »Mr. Allister, Sir! Erfreut Ihre Bekanntschaft zu machen!« Er reichte ihm die Hand, die dieser geflissentlich übersah.
Dir wird deine Überheblichkeit bald vergehen! Schneller als dir lieb sein wird! Eric ärgerte sich nicht und zog seine Hand zurück.
»Sie werden in erster Linie als Bodyguard für meine Frau fungieren!«, bestimmte Allister, »ansonsten werden sie mit Mike, meinem Leibwächter zusammenarbeiten!«
»Wie Sie wünschen, Sir!«
»Können Sie Ihren Dienst sofort antreten? Wir werden noch heute zu unserem Anwesen aufs Land fahren und dort eine Weile verbringen. Gesellschaftliche Verpflichtungen! Da ich aber tagsüber trotzdem nach London muss, brauche ich sofort jemanden, der auf meine Frau aufpasst!« Allister sah Eric prüfend an.
»Selbstverständlich, Sir! Ich kann Sie sofort begleiten, wenn Sie es wünschen! Ich muss nur mein Gepäck holen!« Eric legte ein demonstrativ unterwürfiges Verhalten an den Tag. Vollkommen entgegen seiner Natur. Aber er war wie eine hinterlistige Schlange, die nur auf den Zeitpunkt wartete, gnadenlos zuzuschlagen.
»Gut! Dann wurde alles gesagt für den Anfang! Holen Sie ihre Sachen! Ich warte unten! Die schwarze Limousine mit den getönten Scheiben!« Allister nickte McLeod zum Abschied zu und erhob sich.
*
Nachdem Allister gegangen war, führte Russell seinen Freund in einen Nebenraum. Er betätigte ein Tastenfeld neben der Tür und augenblicklich schwang eine Wand auf, die die Sicht auf einen verborgenen Raum frei gab, der das Herz eines jeden Amokläufers höherschlagen lassen würde. An den Wänden befanden sich Waffen in allen Größen und Formen. Gewehre, Maschinenpistolen, Handfeuerwaffen, Raketenwerfer, Handgranaten, Sprengstoff, aber auch Macheten, Schlagstöcke, Taser und Messer in allen Formen und Variationen.
»Hier mein Freund! Tob dich aus! Nimm, was du brauchst!« Russell registrierte das Funkeln in Erics Augen.
»Ein Spielzeuggeschäft für Kerle!«, Eric pfiff anerkennend durch die Lippen.
Der Security-Chef grinste stolz. »Das ist das Spielzeug für die Pflicht! Das Spielzeug für das Vergnügen befindet sich im Keller!« Er hob die Augenbrauen und schenkte Eric einen wissenden Blick. Auch Russell war ein Dom. Ein Master seines Fachs. Bei ihm hatte Eric gelernt, seine Neigungen auszuleben. Nicht hirnlos, wie so viele. Einfach nur auf eine Frau einzuschlagen und sie dann zu vögeln, in der wahnwitzigen Vorstellung, dass sie dabei Lust empfinden würde. Nein, ein richtiger Dom wusste den Schmerz gekonnt in Szene zu setzen. Nur so viel auszuteilen, wie seine Sub bereit war, anzunehmen. Und ihr dadurch die größtmögliche Lust zu bereiten, die der Schmerz in ihr entfachen würde.
Wieder funkelten Erics Augen. Seine Nasenflügel bebten lüstern. Vielleicht findet sich ja zu einem passenderen Zeitpunkt eine kleine devote Sub, mit der ich ein paar Spielsachen ausprobieren werde.
»Da werde ich bei Gelegenheit auf dich zurückkommen! Aber für den Anfang brauche ich erst einmal so etwas hier!« Er trat auf die Waffen zu und schnappte sich letztendlich eine Glock und steckte sie in das Holster unter seinem Jackett. Eine kleine Sig ließ er in dem vorgesehenen Halfter am Unterschenkel verschwinden. Schließlich schnappte er sich noch ein paar Kampfmesser und diverse andere Verteidigungswaffen und packte sie in seine Sporttasche.
»Pass auf dich auf, mein Freund!«, warnte Russell. »Wenn es persönlich wird, verliert man manchmal die Distanz für eine klare Wahrnehmung! Und dass Allister gefährlich ist, brauche ich dir ja nicht noch extra zu sagen.«
Eric nickte. »Ich weiß! Ich werde mir Mühe geben!«
»Wenn du Hilfe brauchst ... meine Nummer hast du! Ansonsten wird alles so laufen, wie besprochen!«
»Ja, danke! Für alles!« Eric ergriff Russels Hand und klopfte ihn mit der anderen Hand auf die Schulter. »Du hast was gut!«
»Nur keine Sentimentalitäten!«, wiegelte Russell lachend ab, »wir suchen schon lange nach einer Möglichkeit, die Organisation zu unterwandern. Und wenn wir damit gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe erledigen, umso besser! Und jetzt lass deinen neuen Arbeitgeber nicht länger warten!«
*
Gordon Allister musterte sein Gegenüber immer wieder neugierig. Er saß auf der Rückbank der gediegenen Limousine, die Beine lässig übereinander geschlungen. Nebenbei spielte er nachlässig mit dem Verschluss seiner Rolex.
Mike, der andere Bodyguard, saß neben Eric und verzog keine Miene. Er war ein groß gewachsener, dunkelhaariger Typ mit strenger Visage und dunkelbraunen Augen, die Eric zu durchdringen schienen. Außer einer kühlen Begrüßung hatte er mit ihm bisher noch kein Wort gewechselt. »Eric Solberg! Das klingt sehr nordisch! Aber Ihrem Akzent nach zu urteilen, klingen sie eher amerikanisch.«
Jahrelange Übung, Du Arschloch!
»Gut erkannt, Sir!«, Erics Stimme klang unbedarft und freundlich. Seine Gedanken gab er nicht preis. »Meine Eltern stammen aus Schweden, sind aber schon vor meiner Geburt in die Staaten ausgewandert!«
»Aha, höchst interessant! Und was verschlägt Sie dann hierher nach England? Ein Kerl mit Ihrer Erfahrung kriegt doch drüben an jeder Ecke einen Job als Bodyguard!«
»Na ja, wie soll ich sagen, Sir ... bei meinem letzten Job gab es ... hm ... sozusagen Schwierigkeiten! Mein Boss gehörte nicht gerade zu den integren Persönlichkeiten der Gesellschaft. Wenn Sie verstehen, was ich meine. Es gab Uneinigkeiten mit dem Gesetz. Und zur Wahrung seiner und auch meiner Sicherheit schien es besser, unser Arbeitsverhältnis zu beenden und den Staaten eine Zeit lang den Rücken zu kehren!«
Vogel friss oder stirb!
»Hahaha ... das haben Sie schön gesagt! Integre Persönlichkeit ... Uneinigkeiten mit dem Gesetz!« Allister bog sich vor Lachen. »Sie waren der Bodyguard eines Mafiosi und nach einer wüsten Schießerei mit der Gegenseite, wurden sie enttarnt. Darum haben Sie das Land verlassen. McLeod hat mir alles erzählt!«
Der Wolf hat also seine Hausaufgaben gemacht! Eric setzte ein gespielt erschrockenes Gesicht auf, als ob es ihm peinlich wäre, dass Allister seine wahre Identität kannte.
Sofort lenkte der ein: »Keine Angst Solberg ... ach was, ich werde Sie Eric nennen! Ihr Geheimnis ist bei mir in den besten Händen! Was interessiert mich die ›Cosa Nostra‹. Aber es ist gut, zu wissen, dass Sie ... unter gewissen Umständen natürlich ... es nicht so genau mit dem Gesetz nehmen! Vielleicht muss ich ja einmal gegebenenfalls darauf zurückkommen!«
Der Fisch hat angebissen. Erics selbstgefälliges Grinsen kam aus tiefster Seele: »Ich sage immer, leben und leben lassen, Sir! Wenn Sie verstehen, was ich meine!«
Allister beugte sich vor und klopfte Eric lachend auf die Schenkel: »Ich verstehe Sie nur zu gut, mein Bester! Genau diese Antwort habe ich von Ihnen erwartet!«
*
Allisters Haus lag in ›Richmond‹, einem der vornehmen Stadtbezirke von London. Es war einer dieser typischen Protzbauten, mit direktem Blick auf die Themse.
Mike öffnete die Tür, sondierte automatisch die Umgebung und ließ dann seinen Boss und Eric aussteigen. Als sich Eric um sein Gepäck kümmern wollte, winkte Allister ab.
»Lassen Sie! Wir werden uns sowieso nicht lange aufhalten! Ich stelle Ihnen meine Frau vor und dann fahren wir weiter zu unserem Landsitz.« Er ging ein paar Stufen hinauf zur Tür.
Wie von Geisterhand wurde sie von einem livrierten Butler geöffnet. »Guten Tag, Sir!«, begrüßte er seinen Boss mit versnobter nasaler Stimme, ohne jegliche Gefühlsregung.
»Harold!«, Allister ließ sich wieder zu keiner Höflichkeit hinreißen, »Ist meine Frau reisefertig?«
»Mylady erwartet Sie bereits im Salon, Sir!« Abschätzend musterte der Butler Eric von oben bis unten unverhohlen.
Allister deutete mit einer Kopfbewegung auf den Mann hinter sich. »Das ist übrigens Eric, der neue Bodyguard meiner Frau!«
Eric lächelte freundlich und reichte dem Butler die Hand zur Begrüßung. Dieser verzog nur verächtlich die Mundwinkel und wandte sich augenblicklich dem Gepäck hinter sich in der Diele zu.
Allister war inzwischen mit schnellen Schritten ins Haus geeilt und verschwand in einem der unteren Räume.
»Kathryn, meine Liebe!«, säuselte er zuckersüß, »Komm her und lass dir deinen neuen Aufpasser vorstellen!«
Eric ließ sich von der Freundlichkeit in der Stimme nicht täuschen. Er hörte genau die gefährlich mitschwingende Nuance im Tonfall seines Bosses. Gespannt wartete er auf das blondierte Dummchen, das ihm Allister sicherlich gleich präsentieren würde. Eine Stimme aus dem Raum ließ ihn aufhorchen. Sie klang auf eine gewisse Weise vertraut, ohne dass er sie in diesem Moment zuordnen konnte.
»Eric, das ist meine Frau Kathryn!«, tönte es in diesem Moment aus Allisters Mund. Die Frau, die schattengleich hinter ihm auftauchte, um im nächsten Moment vor ihm zu stehen, warf Eric für ein paar Sekunden aus seiner sicheren Bahn.
»Kathryn, das ist Eric Solberg! Er wird zukünftig für deine Sicherheit zuständig sein!«
Kathryn hob den Blick und in ihren grünen Augen blitzte blankes Entsetzen auf. Ihr Gesicht wurde augenblicklich leichenblass und ihre Beine wurden weich. Ausgerechnet der Typ, der trotz seines perfekt sitzenden Anzugs aussah, wie ein Kampfkoloss aus einem Actionfilm, sollte ihr Bodyguard sein. Nach ihrem gestrigen Zusammenstoß gingen ihr diese stechenden blauen Augen nicht mehr aus dem Kopf. Den ganzen Tag lang hatte sie seinen anziehenden Geruch aus Sandelholz und etwas Zeder in der Nase. Seine starken Arme, die sie fest aber nicht grob hielten. Und diese sanfte Stimme, die trotzdem auf eigenartige Weise dominant und unnachgiebig klang. Da waren plötzlich Gefühle in ihrem tiefsten Inneren, die sie so noch nie verspürt hatte. Die sie bis ins Tiefste verwirrten. Und jetzt stand der Kerl plötzlich vor ihr. Die Haare korrekt nach hinten gestylt und durch einen Zopf gebändigt.
Verdammt, der sieht so gut aus, obwohl er nicht diesen Schönlingstypen entspricht, dachte sie bei sich.
»Mrs. Allister, Ma’am! Schön, Sie kennenzulernen!«, Eric ließ sich seine Überraschung nicht anmerken. Er verbeugte sich knapp, ergriff ungefragt Kathryns Hand und hauchte einen Kuss darauf. Ihre Hand war eiskalt und doch so wundervoll zart. Unmerklich für Außenstehende drückte er sie sanft. Er würde ihr kleines Geheimnis von dem Zusammenstoß am Flughafen für sich behalten. Er konnte es an ihren Augen ablesen, dass ihr das unangenehm war. Vermutlich durfte ihr Mann davon nichts wissen.
Seine Berührung durchfuhr Kathryn wie ein Stromschlag. Sein Händedruck war fest und auf eine gewisse Art und Weise trotzdem zärtlich. Wieder roch sie die Mischung aus Sandelholz und Zeder. Unaufdringlich aber trotzdem präsent. Seine Geste beruhigte sie. Ihr Herzschlag regulierte sich langsam und die Hautfarbe wurde wieder normal. Schüchtern lächelte sie ihn an: »Mr. Solberg! Danke, ganz meinerseits!«
»Eric, Ma’am! Sagen Sie einfach Eric zu mir!« Gerne darfst du mich auch Master nennen!, fuhr es ihm durch den Kopf. Er schenkte ihr ein warmherziges Lächeln und stieß den kleinen Teufel in seinen Gedanken augenblicklich von der Schulter. Sie war die Frau seines Bosses! Und auch wenn sie ihn maßlos reizte! Er hatte verdammt wichtigere Dinge zu tun.
Allister unterbrach unbewusst die vorherrschende Stimmung: »So nachdem wir jetzt genug der Höflichkeiten getauscht haben, können wir uns auf den Weg machen! - Kathryn! Du fährst mit mir und Eric in der Limousine! Mike soll den SUV nehmen. Dann können wir mit Eric unterwegs noch ein wenig genauer seine zukünftigen Tätigkeiten besprechen.« Ohne auf eine Zustimmung zu warten, packte er Kathryn am Arm und zog sie unsanft nach draußen zum Wagen.
Wenn er Allister nicht schon von jeher hassen würde, ab diesem Moment würde er es mit Sicherheit tun. Erics Kiefer mahlten hart aufeinander. So ein gottverdammtes Arschloch! Man behandelt eine Frau nicht auf diese Art und Weise. Seine Hände ballten sich zu Fäusten.
Was tust du da, Eric? Fragte seine innere Stimme! Sie ist seine Frau! Und genauso schuldig, wie er! Dann kann es dir doch scheißegal sein, wie er sie behandelt! Sie hat es nicht anders verdient! Denk an Berrit! Und denk an den kleinen Engel! Um dessentwillen du dich jetzt endlich zusammenreißt und den Auftrag professionell ausführst und nicht einfach mit einem Sprengsatz aus Johns Spielwarenlager den Milliardär und seine verwöhnte Tussi mit all ihren unterwürfigen Untertanen ins Jenseits beförderst.
Entschlossen folgte er den Allisters zum Wagen, tief durchatmend, um seine Wut zu bändigen.
*
»Werden wir unterwegs zu Abend essen, Gordon?«, fragte Kathryn schüchtern, als sie im Wagen saßen, »die restlichen Hausangestellten werden erst morgen nachkommen und ich befürchte, dass auch der Kühlschrank nichts hergeben wird. Da du unsere Abreise um zwei Tage vorverlegt hast, konnte Mrs. Brown nicht rechtzeitig planen.«
»Ich habe einen Tisch im Club bestellt, wenn es dich zufrieden stellt? Du kannst dir also weitere Polster auf deine fetten Hüften fressen!« Abfällig blickte Gordon auf Kathryns weibliche Rundungen.
Kathryn wurde flammend rot und Tränen traten ihr in die Augen, die sie verzweifelt versuchte, wegzublinzeln. Warum musste ihr Mann ausgerechnet in Gegenwart eines Fremden so gemein zu ihr sein.
Doch Eric tat, als ob er Allisters Bemerkung überhört hatte und sah geflissentlich aus dem Fenster. Oh ja, ich werde ihn leiden lassen, wenn die Zeit gekommen ist! Sehr leiden!
Nach etwa zwei Stunden erreichten sie den angesagten Country-Club der Londoner Upper-Class. Eric stieg aus und nachdem sein Boss ungalant, wie es seinem Naturell entsprach, einfach auf den Eingang zu marschierte, hielt er Kathryn mit einem aufmunternden Lächeln die Hand zum Aussteigen hin.
»Ma’am, Sie gestatten!«, sagte er höflich. Ihre Blicke trafen sich kurz und wieder überkam Kathryn das seltsame Gefühl von Wärme und Vertrauen. Nur zu gerne griff sie nach der angebotenen Hand und schenkte Eric ein verhaltenes Lächeln.
Dieses sackähnliche Kostüm!, sinnierte er. Wer hat ihr nur zu diesem Unfall geraten? Wie würdest du wohl in figurbetonter Kleidung aussehen, die deine Vorzüge gekonnt in Szene setzt? Und wie würdest du erst komplett ohne Kleidung aussehen, über meine Knie gebeugt und mit einem flammend roten Arsch nach einem ausgiebigen Spanking? – Reiß dich zusammen, du Idiot!
Eric begleitete Kathryn in den Club. Angesichts seiner Stellung blieb er zwei Schritte hinter ihr. Dabei konnte er seinen Blick einfach nicht von ihrem zauberhaften Hinterteil lassen. Sein Schwanz zuckte bereits wieder aufmüpfig.
Der Club war um diese Uhrzeit gut besucht. Allister und Kathryn nahmen an einem der runden Tische Platz. Eric und Mike, der inzwischen dazu gekommen war, bezogen ihre Posten auf einem etwas abseits gelegenen Tisch, der speziell für Sicherheitspersonal angedacht war. So waren die Herrschaften für sich alleine, mussten aber nicht auf ihren Schutz verzichten.
Mike erwies sich als schweigsamer Geselle. Er antwortete auf Erics Fragen nur kurz und missmutig. Instinktiv wusste Eric, dass mit diesem Mann etwas nicht stimmte. Er schien seinem Boss absolut loyal ergeben. Vor ihm würde er sich in Acht nehmen müssen.
Eric war froh, als sie nach zwei weiteren Stunden aufbrachen und nach fünfzehn Minuten Fahrt endlich das Anwesen der Allisters erreichten. Es handelte sich um einen schlossähnlichen Komplex aus dicken grauen Sandsteinen, umgeben von hohen Mauern und einem parkähnlichen Garten. Diverse Nebengebäude reihten sich an und auf der Rückseite befand sich ein großzügiger, überdachter Pool mit angrenzendem Poolhaus.
Mike wies Eric sein Zimmer zu. Es befand sich, genau wie seines im Erdgeschoss, während die Schlafräume der Herrschaft im Obergeschoss lagen.
»Gute Nacht! Ich bin ziemlich müde und werde gleich schlafen gehen«, wünschte Kathryn in die Runde und beeilte sich, die Stufen hinauf zu laufen.
Allister sah ihr mürrisch hinterher. Für den Moment würde er sich damit zufriedengeben. Er verspürte heute keine Lust mehr auf Sex mit ihr. Er hatte sich am Morgen bereits an einem kleinen Fundstück auspowern können. Noch immer hallten ihre Schreie in seinen Ohren, als er sie mit brutaler Gewalt genommen hatte.
»Ich werde bald nachkommen, Liebes!«, säuselte er zuckersüß hinterher. Wenigstens Angst sollst Du verspüren. Angst vor dem, was ich dir antun könnte.
Und zu Eric meinte er anschließend: »Ich werde morgen in aller Herrgotts Frühe nochmal nach London fahren. Mike wird mich begleiten und Carl wird uns fahren! Meine Frau hat die Angewohnheit morgens zu joggen. Sie werden Sie natürlich begleiten. Sie sind mir für Ihre Sicherheit verantwortlich. - Und ...!«, er machte eine kleine Pause, »Sie unternimmt auch gerne mal unvorhergesehene, eigenmächtige Ausflüge, die ich nicht dulde! Sie werden dafür sorgen, dass sie sich an das Protokoll hält. Ihren vorgesehenen Terminplan für morgen finden Sie auf der Anrichte im Speisezimmer! Habe ich mich klar und deutlich ausgedrückt?« Allister sah Eric streng an.
»Natürlich, Sir! Ich werde alles zu Ihrer Zufriedenheit ausführen!« Eric kochte innerlich vor Wut. So ein despotisches Arschloch!
Als er kurze Zeit später ebenfalls auf seinem Bett lag, sah er Kathryn vor sich. Was hatte dieses Wesen nur an sich, dass sie ihm nicht gleichgültig war. Sie war devot, keine Frage! Aber warum war sie mit so einem Vollidioten, wie Allister verheiratet? Selbst in diversen 24/7-Beziehungen, die er kannte, bei denen sich die Sub gänzlich ihrem Master unterwarf und er über sie in jeder Hinsicht bestimmte, gab es keinerlei Unterdrückung oder gar seelische Misshandlung. Ein guter Master führte seine Sub in liebevoller Art und Weise. Das Spiel aus Dominanz und Lust war eben nur ein Spiel. Und eigentlich hatte es die Sub in der Hand, wie weit der Master gehen durfte, auch wenn es für den Rest der Gesellschaft anders aussehen mochte.
Ich werde sie ihm wegnehmen!
Ein teuflischer Plan stieg in ihm auf.
So wie er mir Berrit weggenommen hat! Ich werde sie verführen und dann ihre Ehe entzweien!
***