Читать книгу Beirut für wilde Mädchen - Chaza Charafeddine - Страница 16

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Vater unser im Himmel

Geheiligt werde dein Name

Dein Reich komme

Dein Wille ge …

Wie im Himmel, so auf …

Unser täglich Brot gib uns …

Und vergib uns …

Wie auch wir ver …

Und führe uns nicht in …

Sondern erlöse uns von …

Denn dein ist das …

Und die …

Und die …

In Ewigkeit.

Amen.

Meistens sprachen wir das Vaterunser auf Französisch. Als wir es auch auf Arabisch gelernt hatten, trug ich es einmal zu Hause meiner Mutter vor. Sie wunderte sich, als sie erfuhr, dass wir dieses Gebet jeden Morgen in der Schule aufsagen mussten. »Ab jetzt«, sagte sie, »sprichst du unser Gebet, wenn deine Mitschülerinnen ihres sprechen«, und sie betonte das »unser« auf besondere Weise. Nun musste ich unser Gebet erst einmal unter ihrer Aufsicht auswendig lernen. Meine Mutter meinte, es genüge, wenn ich es im Stillen aufsage, ohne dabei meine Lippen zu bewegen. Aber was, wenn Mademoiselle Najwa merkte, dass ich ein anderes Gebet sprach? Um das zu vermeiden und zur Tarnung betete ich von nun an wie folgt:

Im Namen Allahs, des Barmherzigen und Gnädigen

… dem Herrn der Welten

… Tag der Auferstehung

Dich beten wir an und dich bitten wir …

Weise uns den rechten Weg …

Den Weg derer … nicht derer … und nicht derer.

Und am Ende bekreuzigte ich mich und murmelte: »Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. — Amen.«

So konnte ich es ohne große Mühe beiden Frauen rechtmachen: meiner Mutter, weil ich sie liebte, und Mademoiselle Najwa, die mich zwar nicht liebte, aber mir nun auch nicht böse sein konnte.

Beirut für wilde Mädchen

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