Читать книгу Die Welt wird sich ändern - Chris Cenatti - Страница 6
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Die Schreckensmeldungen der letzten Monate lassen uns aufhorchen. Es ist ein neuer furchtbarer Virus unterwegs, der uns alle bedroht. Diesmal geht es nicht nur um eine örtlich begrenzte Katastrophe. Diesmal geht es um eine Bedrohung weltweit. Obwohl wir schon seit langem wissen, dass die Menschheit vor entscheidenden Veränderungen steht, lebten wir so weiter, als würde uns das gar nichts angehen. Die Menschen gingen täglich zu ihrer Arbeit, freuten sich auf ihren Urlaub, auf uneingeschränktes Reisen und auf ein geselliges Leben im Freundes- und Familienkreis. Wie schnell können so selbstverständliche Dinge plötzlich der Vergangenheit angehören. Haben wir zu lange ignoriert, dass wir als Menschen von der Natur und von einem funktionierenden Ökosystem abhängig sind? Unser soziales Zusammenleben und unser ganzer Wohlstand setzt eine intakte Umwelt voraus.
Wie ein zerstörerischer Parasit ist der Mensch über die Erde mit all ihren Reichtümern hergefallen. Nun wehrt sich der Planet gegen die Invasion. Tückerweise scheinen mikroskopisch kleine Viren mehr dazu geeignet, die Menschheit auszurotten, als es bisher alle Kriege und Naturkatastrophen in der Lage waren. Warum tun wir nichts dafür, dass unser Planet bewohnbar bleibt? Musste uns erst ein Virus die Augen öffnen, wie gefährlich unser Verhalten ist? Wir müssen nun schnell handeln und sorgsamer mit unserer Umwelt und unseren Mitmenschen umgehen, sonst ist unser Überleben gefährdet. Alle materiellen und kulturellen Errungenschaften, die in den westlichen Gesellschaften heute als selbstverständlich erscheinen, sind in Gefahr. Wir leben in übervölkerten Großstädten, wir reisen um die ganze Welt. Schutzmaßnahmen kommen im Fall einer Pandemie viel zu spät. Hat der Corona-Virus und seine starke Ausbreitung nicht auch etwas mit unserem Lebensstil zu tun?
Bislang gibt es weder Medikamente noch eine Impfung gegen den Virus. Nur die Isolation großer Bevölkerungsgruppen und Reiseverbote können ihn zumindest eindämmen. Wenn wir die Pandemie ohne große Verluste an Menschenleben und ohne dem Verlust unseres Wohlstandes und unserer Arbeitsplätze besiegen wollen, dann müssen wir umdenken. Es gibt so vieles, was wir ändern müssen, und zwar schnell. Die Zeiten mit dem Corona-Virus sollen uns aufschrecken und wachrütteln. Wir leben in einer Welt des Wandels. Entweder gehen wir weiter so kopflos mit der Natur und den Mitmenschen um. Dann wird das Auftauchen dieses Virus sicher nicht die letzte Katastrophe sein, die auf uns zukommt. Oder wir ändern unsere Lebensgewohnheiten nachhaltig und schützen uns und unsere Umwelt vor weiteren Schäden. Das ständige Streben nach Mehr, die endlose Gier und das Ziel der Gewinnmaximierung um jeden Preis müssen ein Ende nehmen.
Das Ansteigen der Temperaturen in der Atmosphäre und den Weltmeeren, der Treibhauseffekt und eine jährlich ansteigende Zahl von Naturkatastrophen bedrohen unsere Umwelt schon lange. Wie reagiert der Mensch auf diese erschreckenden Vorboten einer lebensbedrohenden Veränderung? Obwohl auch diese Themen täglich in den Nachrichten erscheinen und diskutiert werden, bewegt sich in der Politik und in der Wirtschaft sehr wenig und wenn nur im Schneckentempo. Halbherzige Benzinpreiserhöhungen, der Umstieg auf Elektroautos, alternative Energieformen und zaghafte Veränderungen in der Agrar- und Fortwirtschaft sollen nun das Klima retten. Dies sind einzelne Maßnahmen und sicher ist es besser als nichts zu tun. Es ist aber ein globales, umfassendes Konzept nötig, um die drohenden Umweltkatastrophen noch abwenden zu können.
Es ist bedenklich, dass Politiker mancher Länder auch heute noch den Klimawandel aufgrund menschlicher Einflüsse leugnen. Statt alles Geld in die Entwicklung neuer Technologien zu stecken, werden neue Kriege angezettelt und Waffen hergestellt. Statt an der Rettung des Planeten arbeitet der Mensch an seiner eigenen Vernichtung. Dieses Handeln ist völlig grotesk und unverzeihlich den nächsten Generationen gegenüber. Nach wie vor werden Regenwälder großflächig abgeholzt. Plastikmüll und Altöl verschmutzen die Weltmeere. Waren werden durch die ganze Welt verschifft, bevor sie zum Verbraucher kommen. Durch Massentierhaltung und Viehtransporte werden Lebewesen gequält. So ein achtloses Verhalten schadet nicht zuletzt dem Menschen selbst, der das Fleisch der gequälten und mit Medikamenten vollgestopften Tiere isst. Das Grundwasser wird durch Gülle, Düngemittel und Phosphate verschmutzt. Dadurch wird das Wasser vielerorts ungenießbar. Zu viel Verkehr und Kraftwerke produzieren zu viel Kohlendioxyd. Die Atmosphäre erwärmt sich stetig. Das Ansteigen der Temperaturen ist jetzt schon nicht mehr umkehrbar und zeigt erschreckende Auswirkungen weltweit.
Der Mensch zerstört den Planet Erde zunehmend. Pflanzenarten und Tierarten verschwinden einfach. Manche von den bedrohten Tierarten sind für uns überlebenswichtig, wie der Kampf um die Bienen zeigt. Durch die Zerstörung ökologischer Rückzugsgebiete kommen auf die Menschen enorme Probleme zu, wenn nicht sofort eingeschritten wird.
Doch es tut sich etwas. Vor allem die jungen Menschen nehmen nicht mehr alles hin. Sie folgen nicht mehr meinungslos den Politikern und den Führungskräften der Wirtschaft, die zu endlosem Konsum aufrufen. Die jungen Menschen gehen auf die Straße und viele ältere schließen sich an. Sie protestieren und wollen sich nicht mehr länger mit leeren Versprechungen abspeisen lassen. Es entsteht eine weltweite Bewegung, die täglich stärker wird. Sie wird die alten politischen Strukturen auflösen und die Mächtigen in der Wirtschaft zu einem ökologischen Handeln zwingen. Die Menschen haben erkannt, dass sie sich und unsere Natur gegen die Ignoranz der Mächtigen und Reichen schützen müssen. Der globale Kapitalismus kann so nicht mehr weiter gehen. Es ist an der Zeit neue Werte für eine ökologische Ökonomie zu finden.
Es geht um alles. Es geht um das Überleben auf dem Planeten Erde. Diese neue Bewegung lässt sich nicht aufhalten und sie wird die Gesellschaft grundlegend verändern. Es ist eine friedliche Revolution und es weht ein Wind der Hoffnung in unserer bedrohten Welt. Es tut sich etwas an der Basis und viele werden Teil der Bewegung.
„There is no planet B!”
Plakat der Freitagsbewegung der Schüler*innen weltweit