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Auf der Lauer

Der dünnste und jüngste der Laren stützte sich schwer auf den Kartentisch. „Es dauert mir zu lange! Können wir endlich losschlagen?“

„Willst du eine vollkommene Rache, oder nicht?“, fragte der Älteste missbilligend. „Jetzt haben wir schon so viele Jahrhunderte gewartet. Kommt es da wirklich auf ein oder zwei Jahre mehr an?“

„Und wenn die Drachenherren misstrauisch werden?“

„Weshalb sollten sie? Sie sind es gewohnt, dass die Menschen auch von alleine dazu neigen, sich gegenseitig kräftig Schwierigkeiten zu machen. Sie werden nichts merken, solange wir weiterhin um ihre direkten Aufenthaltsorte einen großen Bogen machen.“

„Aber sie haben neue Bruten.“

Der Andere lächelte kalt. „Ja. Und wie wir alle wissen, hängt der Termin ihres Schlüpfens von den Südwinden ab. Diese Winde aber werden vorerst nicht kommen.“

Jetzt beugten sich die vier anderen gemeinsam über den Kartentisch und studierten die Energielinien.

„Raffiniert!“, kommentierte schließlich einer von ihnen. „Und es sieht fast vollkommen natürlich aus. Sie werden keinen Verdacht schöpfen und einfach weiter warten.“

„Während wir unser Netz in Ruhe erweitern.“

Der erste Lare lehnte sich zufrieden zurück. „Wenn wir dann zuschlagen, haben sie keine Chance mehr. Der Plan ist brillant.“

„Ist ja auch von mir“, kommentierte der Älteste.

Und so wuchsen die Fäden weiter. Langsam, vorsichtig, fein dünn, unbemerkt. Fäden spannen sich durch Tolor, in die Eisberge, zu den Nordleuten, in die Randgebiete Karapaks. Fäden wanden sich durch die grauen Schluchten und durch Kirsitan. Fäden orteten und umzingelten die Bruttäler der Drachenherrn. Aber kein einziger Faden tastete sich hinab in diese Täler, so wenig, wie sie Ganen berührten oder Shioges Burg oder Tolor-Stadt. Die Drachenherrn erhielten keine Warnung.

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