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Einführung

Gärten machen glücklich. Ein chinesisches Sprichwort behauptet sogar, dass das – wahre – Leben erst in dem Moment beginnt, in dem man einen Garten anlegt.

Doch nicht allen beschert das Schicksal einen geeigneten Hausgarten, um ihrer Gartenleidenschaft zu frönen. Da bieten sich Schrebergärten als Alternative an. Lange Zeit waren sie als spießig verschrien – vor allem dann, wenn sie zu einem Kleingartenverein gehörten (was nicht zwangsläufig der Fall ist). Seit einiger Zeit boomen sie. Die Corona-Krise mit ihren Ausgangsbeschränkungen hat aus diesem Boom dann einen regelrechten Hype werden lassen.

Die Gründe dafür sind vielfältig. Doch für die meisten Schrebergärtner und -gärtnerinnen sind zwei Motive wesentlich:

1 Sie wollen ihr eigenes Obst und Gemüse ziehen.

2 Sie wünschen sich einen privaten Rückzugs- und Erholungsraum unter freiem Himmel, ein grünes Wohnzimmer.

Der Anbau von Nutzpflanzen und die Erholung werden auch im Bundeskleingartengesetz als wesentliche Charakteristika eines Klein- oder Schrebergartens genannt. Wenn beides auch auf Ihrer Wunschliste steht, dann liegen Sie mit Ihrem Interesse an einem Schrebergarten schon mal richtig.

Natürlich dürfen Sie dort auch Ihrer Leidenschaft für Blumen und andere Zierpflanzen frönen, aber zum typischen Schrebergartenmix gehört eben auch der Anbau von Essbarem. Wenn Sie Ihren Garten über einen Kleingartenverein pachten und damit dem Bundeskleingartengesetz unterliegen, sogar zwingend. Wenn Sie auf anderen Wegen, auf die ich auch eingehen werde, ein Gartengrundstück finden, haben Sie mehr Freiheiten. Ich werde Sie mit der ganzen Palette der Möglichkeiten bekannt machen, aber auch die Einschränkungen benennen, mit denen Sie eventuell rechnen müssen.

Über dieses Buch

Dieses Buch begleitet Sie durch alle Etappen Ihres Schrebergärtner-Daseins.

 Bei den ersten Überlegungen, ob Sie Schrebergärtnerin oder -gärtner werden wollen

 Bei der Frage, welche Art von Kleingarten für Sie geeignet ist

 Bei der Suche nach einem Garten

 Beim Einrichten Ihres neuen Gartens

 Beim praktischen Gärtnern

 Beim Verwerten Ihrer Ernte

 Bei der Frage, wie Sie darüber hinaus Ihren Garten optimal nutzen

 Bei Problemen mit Nachbarn, Vereinsvorständen et cetera

Törichte Annahmen über den Leser

Nun kann es natürlich sein, dass Sie gar nicht all diese Informationen brauchen, weil Sie vielleicht schon auf der Warteliste eines Kleingartenvereins stehen oder gar schon begonnen haben, sich auf Ihrer Parzelle einzurichten, beziehungsweise ein anderweitiges Gartengrundstück pachten konnten. Ist dieses Buch dann überhaupt noch das Richtige für Sie?

Um das herauszufinden, möchte ich Ihnen ein paar Hilfestellungen geben.

 Im Mittelpunkt des Buches steht die Gartenpraxis. Wenn Sie Vorüberlegungen und Vereinsrecht nicht benötigen, können Sie diese Kapitel einfach überspringen und bekommen trotzdem noch viele praktische Informationen.

 Welchen Garten Sie haben (werden), spielt keine Rolle. Zwar gehe ich immer wieder auf die besondere Situation der Parzellenpächter im Kleingartenverein ein, doch die meisten Informationen sind davon unabhängig. Ich kann mir sogar vorstellen, dass Menschen, die mit ihrem ersten Hausgarten konfrontiert sind, dieses Buch nützlich finden, wenn sie nicht von weiten Rasenflächen, Rosenhainen und Koniferenhecken träumen, sondern diese typisch kleingärtnerische Mischung von Nahrungsmittelanbau und Erholung anstreben – so wie auch ich im privaten Leben Hausgärtnerin mit Schrebergartenfaible bin.

 Dies ist ein Buch für Amateure. Wenn Sie schon Gartenprofi sind, dann werden Sie damit vermutlich nicht glücklich werden, nur weil Sie Ihre große Erfahrung demnächst in einem Schrebergarten zu verwirklichen gedenken. Auch nicht, wenn Sie von vornherein die Plakette für den schönsten Garten oder den größten Kürbis anpeilen. Oder von mir den ultimativen Tipp für ausgefallene Probleme erwarten. Denn ich bin zwar seit langen Jahren eine passionierte Gärtnerin, doch meine Expertise besteht vor allem darin, wie man einfach und unkompliziert gärtnert, nicht in Perfektion.

Konventionen in diesem Buch

Damit Sie sich leichter orientieren können, werden neu eingeführte Fachbegriffe fett gedruckt, Sortennamen und Ähnliches kursiv.

Ebenfalls aus Gründen der leichteren Lesbarkeit verzichte ich auf das Gendern von Personenbezeichnungen (zumal ich finde, dass noch keine wirklich gelungene geschlechtsneutrale Ausdrucksweise gefunden worden ist – vor allem wenn dabei doppelt gebrochene Wörter wie Gärtner:innen-Leben entstehen). Zum Ausgleich verwende ich möglichst häufig die Pluralform, bei der das weibliche Pronomen »sie« auch alle anderen Geschlechter einschließt.

Was Sie nicht lesen müssen

Jedes Gartenprojekt ist anders. Deshalb wird nicht jede Information für Sie nützlich sein. Solche Passagen dürfen Sie gerne überspringen, ohne befürchten zu müssen, Wichtiges zu verpassen.

Wie dieses Buch aufgebaut ist

Teil I: Schreber & Co.: ein Überblick übers Gartenglück

Im ersten Teil geht es um die Möglichkeiten, die Ihnen als künftigem Laubenpieper, als baldiger Kleingartenpächterin offenstehen. Denn Schrebergärten sind eben nicht zwangsläufig nur Parzellen in einem Kleingartenverein. Sie erfahren, was es alles gibt und wie sich die verschiedenen Kleingärten unterscheiden. In Kapitel 3 geht es dann ganz konkret um die Möglichkeiten, an einen Garten zu gelangen.

Teil II: Das eigene Reich: den Schrebergarten gestalten

Hier erfahren Sie, wie Sie aus dem Grundstück, das Sie übernommen haben, Ihren Traumgarten machen. Es geht um die richtige Planung und die Frage, was alles in Ihrem Garten Platz haben soll – und kann. Der Neubau oder die Umgestaltung von Laube, Schuppen, Plätzen und Wegen sind genauso Thema wie das Pflanzen mehrjähriger Bäume und Büsche, Stöcke und Stauden.

Teil III: Säen, Pflegen, Ernten: das Jahr des Kleingärtners

Dieser Teil ist der gärtnerischen Routine gewidmet: dem, was im »fertigen« Garten alljährlich anfällt. Von der Auswahl der einjährigen Kulturen für die nächste Gartensaison über Aussaat und Pflege, Pflanzenschutz und Düngung bis zur Ernte und zum »Aufräumen« im Herbst.

Teil IV: Herd und Hängematte: den Schrebergarten genießen

Gartenarbeit ist nicht alles, was ein Schrebergarten zu bieten hat. In diesem Teil geht es um alle anderen Aspekte des Gärtnerlebens. Sie bekommen Tipps für das Verwerten Ihrer Ernte, von grundlegenden Basics wie Einmachen und Marmeladenherstellung bis hin zu kreativen Ideen, wie sich auch eine Obst- oder Gemüseschwemme gut bewältigen lässt. Ich werde darauf eingehen, wie Sie Abstand von allzu viel Werkelei im Garten bekommen können, aber auch wie der Garten zum Kinderparadies wird, sich dort Tiere wohlfühlen und wie man Konflikte mit den Nachbarn regeln kann und sogar an der Vereinsarbeit Freude findet.

Teil V: Der Top-Ten-Teil

Zu guter Letzt habe ich Ihnen noch Listen mit weiterführenden Adressen und Weblinks zusammengestellt, gebe Anregungen zu inspirierenden Ausflügen in andere Gärten und gehe noch einmal kurz und augenzwinkernd auf typische Probleme im Kleingartenverein ein.

Symbole, die in diesem Buch verwendet werden

Das Lämpchen steht für besondere Tipps!

Dieses Zeichen symbolisiert, dass Vorsicht geboten ist!

Hier gibt es Interessantes und Amüsantes zum Weitererzählen!

Wie es weitergeht

Das hängt im Wesentlichen davon ab, in welchem Stadium sich Ihr Gartenprojekt befindet. Das ausführliche Inhaltsverzeichnis zu Beginn und der Stichwortkatalog am Schluss des Buches verraten Ihnen, wo Sie einsteigen müssen, um die Dinge zu finden, die für Sie gerade von vordringlichem Interesse sind. Als Autorin freue ich mich aber auch über alle, die das ganze Buch von vorne nach hinten durchlesen.

Unser Schrebergarten für Dummies

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