Читать книгу POLYGLOTT on tour Reiseführer Golf von Neapel - Christian Nowak - Страница 20

Um 700 v.Chr. Griechen wandern in Sizilien und Unteritalien ein. Sie gründen die Stadt Cumae und im 6. Jh.v.Chr. die Stadt Neapolis.

Um 340 v.Chr. Neapel wird von Rom nach dreijähriger Belagerung besiegt, behält aber die griechische Sprache und Verfassung.

Um 90 v.Chr. Die Römer verwandeln die Golfregion in eine Villengegend und ein Zentrum griechisch-lateinischer Kultur.

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Wandschmuck in Herculaneum

79 n.Chr. Der erste historisch bekannte Vesuvausbruch vernichtet Pompeji und Herculaneum.

476 Untergang Westroms.

536 Neapel fällt unter byzantinische Herrschaft.

763 Stephan II. gründet das langobardische Herzogtum Neapel.

1139 Roger II. erobert Neapel und gliedert es in sein normannisch-sizilianisches Königreich ein.

1194 Der Staufer Heinrich VI. übernimmt das Normannenreich.

1215–1250 Kaiser Friedrich II. regiert von Apulien aus das normannisch-staufische Erbe.

1224 Gründung der ersten weltlichen Universität in Neapel durch Friedrich II.

1265 Papst Klemens IV. belehnt den Franzosen Karl von Anjou mit dem Königreich Sizilien.

1267 Die Hinrichtung des Staufers Konradin durch Karl von Anjou besiegelt den Untergang des normannisch-staufischen Reichs. Neapel wird Hauptstadt.

1282 Nach der »Sizilianischen Vesper«, einem Bürgeraufstand gegen die Herrschaft der Anjou, fällt Sizilien an die Aragonesen.

1442 Alfons V. von Aragon erobert Neapel, vereinigt es wieder mit dem sizilianischen Königreich. Spanische Vizekönige regieren.

17. Jh. Katastrophen in Neapel: 1624 Hungersnot, 1631 Vesuvausbruch, 1647 Fischeraufstand (»Masaniello-Revolte«), 1656 Pestwelle, 1688 Erdbeben.

1712–1735 Infolge des Spanischen Erbfolgekriegs gerät Neapel unter Habsburger-Herrschaft.

1735 Neapel und das süditalienische Königreich fallen an die spanische Linie der Bourbonen.

1806 Napoleon besetzt die Stadt und ernennt seinen Schwager Joachim Murat zum Vizekönig.

1815 Bourbonen beherrschen Neapel und das Königreich beider Sizilien bis zum Einzug von Garibaldis Truppen (7. Sept. 1860).

1861 Eingliederung Neapels in das neue Königreich Italien.

1944 Luftangriffe und der Vesuvausbruch erschüttern Neapel.

1980 Ein Erdbeben im Hinterland Neapels beschädigt auch die Stadt.

1994 Weltwirtschaftsgipfel und UN-Weltkonferenz über organisiertes Verbrechen in Neapel.

2000 Wahl von Antonio Bassolino zum Präsidenten Kampaniens.

2001–2011 Bürgermeisterin Rosa Russo Jervolino (Partito Democratico) führt das Mitte-Links-Bündnis im Stadtrat von Neapel an.

2008 Kampanien startet Projekt für Erhalt der Phlegräischen Felder.

2010 Sozialdemokrat Stefano Caldoro wird Präsident Kampaniens.

2011 Der Liberale Luigi de Magistris wird Bürgermeister in Neapel. Ministerpräsident Berlusconi tritt zurück, Italiens politisches System liegt nach Korruptionsskandalen darnieder.

2012 Die EU-Kommission stellt 105 Mio. Euro zur Sanierung der Welterbestätte Pompeji bereit.

2014 Italiens Regierung genehmigt den Einsatz der Armee gegen die kriminelle Abfallwirtschaft.

2018 Das italienische Regierungsbündnis der rechtspopulistischen Lega Nord und des populistischen, EU-kritischen Movimento 5 Stelle verweigert Schiffen mit aus Seenot geretteten Geflüchteten die Einfahrt in italienische Häfen.

C NATURKATASTROPHEN – EINE STÄNDIGE BEDROHUNG

Im Jahr 1980 suchte ein schweres Erdbeben die Region Kampanien heim. Sein Epizentrum lag nahe Avellino, ca. 50 km östlich von Neapel. Man hatte etwa 3100 Tote zu beklagen, mehr als 33.000 Menschen verloren ihr Heim. In Neapel selbst gab es keine Toten, doch wurde die Stadt schwer erschüttert. Der letzte Vesuvausbruch ereignete sich im April 1944, mitten im Krieg. Tagelang regnete es Asche und Steine. Seitdem verhält der Berg sich ruhig, er hat sogar sein berühmtes Rauchfähnchen verloren. Doch Vulkanologen warnen davor, ihn vorzeitig als erloschen zu betrachten; ein erneuter Ausbruch ist durchaus möglich, sogar wahrscheinlich. Von einem solchen Ausbruch wäre das Zentrum Neapels nicht unmittelbar bedroht, wohl aber die Trabantenstädte Torre Annunziata und Torre del Greco; die glühende Lava würde sie in Minutenschnelle erreichen. Das von der Regionalregierung subventionierte Umsiedlungsprogramm »Vesuvia 2012« wird von der Bevölkerung kaum angenommen.

Insgesamt 700.000 Menschen leben in der sog. Todeszone und ihr einziger Schutz bei einer Eruption wie jener von 79 n.Chr. bestünde in rechtzeitiger Evakuierung. Das Vulkanologische Observatorium beobachtet den Vesuv ständig – nur wann muss eine Vorwarnung ergehen? Ein Fehlalarm hätte Massenpanik und Verkehrschaos zur Folge, eine zu späte Warnung wäre aber ebenfalls katastrophal!