Читать книгу POLYGLOTT on tour Reiseführer Golf von Neapel - Christian Nowak - Страница 21

»Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn, im dunklen Laub die Goldorangen glühn?« Goethes Verse sind zum Inbegriff der Sehnsucht nach dem Süden geworden.

Der gesamte südliche Küstenstreifen ist ein einziger Zitronen- und Orangenhain. Leuchtende Bougainvillea rankt sich an den Häusern empor, in den Parks stehen üppige Palmen, und noch die staubigste Straße säumen vielfarbige Oleanderbüsche. In den kleinen Inselgärten und auf den Feldern um den Vesuv gedeiht eine Fülle von Gemüse in der fruchtbaren vulkanischen Erde: Das reichhaltige Angebot der neapolitanischen Märkte zeugt davon.

Die Golfbewohner haben dennoch ein zwiespältiges Verhältnis zur Natur: Einerseits beschenkt sie sie großzügig mit ihren Gaben, andererseits zeigt sie sich gerade im Umfeld des Vesuvs auch als unberechenbare Bedrohung. Plötzlich kann der schlafende Vulkan ausbrechen. Oder die Erde bebt mal wieder. Die Natur spendet und fordert Leben. Ein großes Problem stellt hier allerdings die Umweltverschmutzung dar. Seit vielen Jahren gibt es Bemühungen, aus Neapel eine saubere Stadt zu machen. Doch die Umweltschäden und Verwahrlosungen, die eine jahrzehntelange korrupte Politik verursachte, können nicht von heute auf morgen behoben werden. Ein grelles Schlaglicht auf eins der größten Probleme waren und sind die wiederholten Müllkrisen > in Neapel und Kampanien: es fehlen Verwertungssysteme, -anlagen und Deponien sowie ein Müllmanagement ohne Camorra-Einfluss. Aber es gibt auch Lichtblicke: Was vor wenigen Jahren keiner für möglich gehalten hätte – am Stadtstrand von Neapel darf wieder offiziell gebadet werden!