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Meine Vorgeschichte

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Hildegard hat mir erzählt, sie beteilige sich am Projekt der Wallfahrt nach Jerusalem. Sie machte mir Andeutungen, sie könnte sich gut vorstellen, dass ich auch mitlaufe. Das entscheidende Wort hatte Christian. Er fragte mich im Frühling 2008, doch musste ich da noch überlegen, ob ich es mit meinem Beruf koordinieren kann. Die Chance war, dass ich mein Freisemester für dieses Projekt einsetzen konnte, wenn mein Arbeitgeber, die Universität Freiburg / Fribourg, damit einverstanden war. Im zweiten Anlauf akzeptierte die Universität das Vorhaben und unterstützte es dadurch, dass sie mir zusagte, während meiner Wallfahrt fünfzig Prozent meines Gehaltes weiterzuzahlen. Das war eine große Erleichterung, denn zunächst hatte es nach einem unbezahlten Urlaub ausgesehen.

Jerusalem ist für mich ein widersprüchlicher Traum. Einerseits ist es eine besondere Geschichte, die mir als Katholik besonders wichtig ist: die Geschichte des Volkes Israel und die spezielle Episode des Lebens Jesu in diesem Land. Dazu kommen die aktuelle Situation und die Ereignisse der letzten Jahrzehnte, die von der Auseinandersetzung zwischen Palästinensern und Israelis geprägt sind, von den Eroberungen der Israelis, der Verteidigung und den Angriffen durch die Palästinenser. Diese Kriegs- und Eroberungsgeschichte, das immense Leid auf beiden Seiten, hinderte mich bisher daran, nach Israel zu reisen. Einige Male habe ich es abgelehnt, wie ein Tourist oder Geschichtsprofessor hinzureisen, der aus interessiert-luxuriöser Distanz das Land und seine Geschichte durchforstet und den das leidvolle Schicksal der Bewohner unberührt lassen soll.

So kam mir diese Anfrage, zu Fuß hinzugehen, entgegen. Ich möchte diese Strapaze auf mich nehmen als Zeichen dafür, dass ich vor den Menschen im Heiligen Land in ihrer äußerst schwierigen und verkeilten Situation Respekt zeigen will. (fm)

Vier Pilger - ein Ziel

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