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Gedankenarbeit – eine Form des Trainings
ОглавлениеGedanken, die sich heute auf dem Weg zwischen Freiburg / Fribourg und Schwarzenburg ohne zu fragen und ungehindert breitmachten, lauteten ungefähr so: Was, wenn sich weiterhin, wie in den vergangenen Wochen regelmäßig, aufgrund eines gehabten Fußpilzes Blasen an der großen Zehe bilden? Was, wenn dieses Pochen am Knie nicht verschwindet? Was, wenn ich einen „Wolf“ einmarschiere? Was, wenn ich die Hitze einfach nicht ertrage? Und was, wenn … Ein ganz mulmiges Gefühl folgte dieser Gedankenkette. Es wollte sich ungehindert und maßlos breitmachen. Halt!, rief ich innerlich. So geht das nicht! Meine Mutter fiel mir ein, die einst quengelnde Kinder mit Leichtigkeit ablenken, auf andere Gedanken und Fährten leiten konnte. So sah ich plötzlich: das Violett der Storchenschnäbel am Wegrand. Welche Farbe! Das fast aufdringliche Gelb der blühenden Rapsfelder. Etwas dominant, aber unglaublich! Kühe, die sich im verblühten Löwenzahn wiederkäuend räkelten. Unverschämt, ich möchte auch einen Mittagsschlaf. Eine Glyzinie, die begonnen hatte, in die nahe Tanne einzuwachsen. Faszinierend, diese Eroberungsfreude. Etc. Und flugs wich das Düstere einer fröhlichen Leichtigkeit. Die Blase an der großen Zehe blieb heute aus. (ha)