Читать книгу Geschichten aus Friedstatt Band 3: Friedstatt muss leben! - Christian Voß - Страница 7
Rätsel über Rätsel
ОглавлениеEs war ausgesprochen kalt. Bagatosh zitterte am ganzen Leib. Es roch nach feuchtem, schimmeligen Stroh und irgendetwas stach grob in seine Waden. Das erste, was er mit seinen Augen bewusst wahrnahm, waren die Gitter. Schwarze, abweisende Gitterstäbe versperrten den Blick. Stöhnend und nur mit Mühe richtete er sich auf. Bagatosh sah an sich hinab. Er war schon wieder nackt, dieser Umstand wurde allmählich zur Gewohnheit. Was war passiert? Bagatosh erinnerte sich nur vage: da waren die beiden Frauen und Vivan – er schickte sie fort. Er hatte eine ungefähre Ahnung was ihm bevorstand. Konnte Melasha erahnen, dass sie ausgerechnet an diesem Morgen im Stall auftauchen würden? Dieser Mistkerl passte sie ab, aber da war noch etwas. Bagatosh ließ den kurzen, aber intensiven Kampf vor seinem inneren Auge Revue passieren: Funkensprühende Paraden, Schläge, Tritte - Bagatosh rieb sich die Seite. Ein Bluterguss verriet seine mangelhafte Abwehrfähigkeit. Mit prüfenden Fingern tastete er über sein Gesicht, sein Jochbein schmerzte, sicher war sein Gesicht ebenfalls eingefärbt. Er erinnerte sich an einen saftigen Knaufstoß der ihn taumeln ließ und ihn schmerzhaft aufforderte sich besser zu schützen und ihn daran erinnerte, wie wenig er doch trainiert hatte, in letzter Zeit.
Ein Mann, etwa zwei Zellen entfernt, flehte jämmerlich. Seine Stimme klang erbärmlich. Bagatosh stand in einem offenen Käfig. Ketten baumelten aus der Dunkelheit über ihm. Wasser tropfte von oben herab. Dankbar nahm er es mit seiner Zungenspitze auf. Der Käfig begann bei jeder kleinen Bewegung zu schwanken. Der Boden war mit einfachen Holzplanken ausgelegt. Vorsichtig tastete Bagatosh sich nach vorn und griff in die Gitterstäbe – sie waren kalt und feucht. Er hing sprichwörtlich in der Luft. Direkt neben ihm, in etwa sieben Meter Höhe, schwebte ein weiterer Käfig. Ein Wind blies und ließ den eiserne Behälter quietschend und klirrend schwanken. Ein Fremder kauerte gegenüber, am Boden des Käfigs. Bagatosh musste nicht lange raten, es bereitete ihm keine Mühe sein Gegenüber zu identifizieren. Bei dem anderen Insassen, der sich im Schatten duckte, handelte es sich eindeutig um seinen werten Bruder: Melasha.
„Hey – Arschloch, bist du wach?“ flüsterte Bagatosh gedrückt. Das nackte Gegenüber erhob sich und löste sich unter Stöhnen, aus seiner kauernden Haltung. Melasha rieb sich die Augen und trat benommen ans Gitter.
„Hört, hört – Brüderchen hat schon wieder eine große Klappe!“ keuchte er heiser.
„Hast ne Ahnung wo wir sind?“
Bagatosh starrte hinunter, da brannten einige Fackeln direkt unter ihm.
„Im Knast – würde ich vermuten, aber was ist passiert?“
Melasha räusperte sich. Er versuchte deutlicher zu sprechen und holte tief Luft. Bagatosh erinnerte sich an Rauch, Nebel, rote Augen die gesichtslos hin und her wippten und in einem bangen Moment glaubte er an Dämonen. Er Fühlte sich erinnert an die Blutlords – die Brut, die Tyranna. Alles versprengte Clans aus den verbrannten Ebenen, die nahe der Schädelplatte halb lebendig vegetierten und mit Grausamkeit glänzten.
„Jemand scheint uns übertölpelt zu haben – was für eine Schmach!“ Melasha lachte lieblos. Er schien nicht im geringsten besorgt und dachte nicht daran seine Stimme zu senken. Es krachte. Ein Tor wurde unter ihren Füßen aufgestoßen. Weitere Fackeln kamen tanzend hinzu. Endlich klärte sich der Blick. Tatsächlich befanden sie sich in einer Art Verlies. Überall schälten sich, von Mauern umfriedete Zellen ohne Decken, aus der fliehenden Dunkelheit. Bagatosh zählte, auf die Schnelle an die zehn Gefangenen. Er meinte sogar einen Ork auszumachen, der angekettet an einer Wand hockte und kein Lebenszeichen von sich gab. Als die Wachmannschaft in den Saal trat, erhoben sich die Stimmen der Eingekerkerten hoffnungsvoll. Ein vieltöniges Klagen, Jammern und Wimmern – je nach Zustand des Gefangenen, ertönte ringsum.
„Wir haben mal wieder einen Sonderplatz.“, sagte Melasha verächtlich und spuckte aus. Und um noch eins draufzusetzen schob er seinen Penis durch die Gitter und begann sich, unter genüsslichem Stöhnen, zu entleeren. Bagatosh bemerkte diese Unartigkeit seines Bruders erst, als einer der Sklavenhändler unter dem Gelächter seiner Kumpanen, fluchend zur Seite sprang und prüfend seine dampfende Schulter rieb.
„Getroffen!“ Melasha grinste schadenfroh und schüttelte die letzten Tropfen ab.
„Sehr diplomatisch.“, zischte Bagatosh.
„Das muss der Meister der Diplomatie gerade sagen: Wer war es, der beide Obmänner getötet hat? Die Hand die einen nährt einfach abgeschlagen? Barweh und Gittamehr zwei ehrenwerte Führer, einfach – tot!"
Bagatosh ignorierte die scheinheilige Ansprache seines Bruders.
„Oder lüge ich etwa? Das Kontingent wird nicht grundlos ausgeschickt, nur bei besonders schwerwiegenden Fällen, aber das weißt du selbst sehr gut als ehemalige Klinge der Gilde.“ Ein Raunen tönte von unten herauf.
Unter ihnen tat sich etwas. Es kam Bewegung in den Haufen. Bagatosh erkannte die Neuzugänge sofort – es waren Sklavenhändler. Mitglieder der hiesige Gilde, also waren sie nach wie vor in Friedstatt. Die Pumphosen und Tätowierungen waren ein deutliches Indiz und von hier oben, gut im Fackellicht auszumachen. Der Hagere von unten, der vom Urinstrahl getroffen wurde, bekam sich gar nicht mehr ein Er fluchte anhaltend und hob drohend seine Faust nach oben.
„Bist du zufrieden, mit deinem kindlichen Anschlag? Das werden wir sicher gleich büßen!“
„Brüderchen, ein paar Sklavenhändler – und? Was ist los mit dir? Haben die Monate in diesem Scheißhaus dich weich gemacht?“ Melashas Stimme klang verächtlich und herablassend. Er hatte unwillkürlich einen Knopf gedrückt. Bagatosh fühlte sich für den Moment tatsächlich betroffen und angegriffen. Er rieb gedankenverloren seine blau eingefärbte Wange. Der Schmerz erinnerte ihn erneut an seine Unachtsamkeit. Es war wahr und nicht von der Hand zu weisen. Er hatte die Annehmlichkeiten Friedstatts voll ausgekostet, und ja – vielleicht verlor er zwischen den engen Gassen, mit ihren unzähligen Versuchungen, seine Kontrolle. Disziplin ist verbunden mit einem sehnlichen Wunsch. Und hier war er ziellos herumgeirrt von Taverne zu Taverne, von Auftrag zu Auftrag.
Während Bagatosh noch über die jüngste Vergangenheit sinnierte, erreichte die Wachmannschaft einen Hebel. Als der Wachhabende ihn umlegte, sengten sich die Käfige ratternd nach unten. Die Männer traten vor sie und beäugten die beiden Gefangenen misstrauisch. Die Wachmannschaft hielt einen respektvollen Abstand. Nur einer trat aus der Reihe, der mit der nassen Schulter. Der einäugige Kerl trat an Melashas Käfig heran und versetzte ihm einen Hieb mit seinem Knüppel, direkt auf die Finger, die immer noch krampfhaft die Gitterstäbe umschlossen. Melsha gab keinen Laut von sich und wich auch nicht zurück. Seine Finger umklammerten nach wie vor, trotzig die Stäbe, als sei nichts geschehen. Er schenkte seinem Peiniger einen herausfordernden, stechenden Blick. Diese zur Schau gestellte Unbeugsamkeit machte den Sklaventreiber rasend. Mit hochrotem Kopf und wutentbrannten Augen hob er erneut aus. Melasha schenkte ihm ein weiteres, verächtliches Grinsen. Doch bevor die aufgebrachte Wache ein weiteres Mal auf die Finger des Assassine drosch, hielt ihn ein Kollege davon ab, denn gerade betraten drei respekteinflösende Erscheinungen mit gesenktem Kopf das Verlies. Sie waren auffallend groß und unter ihren schwarzen Roben drang ein vielstimmiges, bedrücktes Flüstern. Ein geisterhaftes Rumoren, das einem die Kälte in die Knochen trieb, begleitete die Gestalten. Die Wachhabenden wichen stumm und zitternd zurück, anscheinend zollten sie den Neuankömmlingen Respekt, der an eine Panik heranreichte. Bagatosh und Melasha kannten diese Wesen bereits – sie waren ihnen nicht unbekannt. Es handelte sich eindeutig um die gleichen Erscheinungen, auf die sie im schwarzen Viertel trafen. Die Brüder sahen einander an und tauschten wissende Blicke aus.
Eine Erinnerung trat aus dem Strudel des Vergessens. Schwarzer Dampf, der aus den Fugen trat und den Stall ganz allmählich unter ihren Augen verdunkelte. Diese Wesen hatten sie ganz eindeutig übertölpelt – während sie sich einen verbissenen Kampf lieferten. Sie schlichen sich an und überwältigten die beiden ahnungslosen Streitenden.
„Geht!“ dröhnte es unter der Kapuze hervor. Die Sklavenhändler verbeugten sich eilig, So eine Unterwürfigkeit hatten die Assassinen noch nie mit ansehen müssen, jedenfalls nicht bei den Sklavenhändlern – die sonst mit vor Stolz geschwellter Brust durch Friedstatt flanierten und keinen Streit ausließen. Hurtig und ohne ein weiteres Wort verschwanden sie. Die Halle verdunkelte sich, denn sie nahmen ihre Fackeln mit sich fort. Wie auf Befehl hoben die Wesen ihre Köpfe. Rotes, kaltes Feuer, wie aus den tiefen der Erde, glomm unter der Kapuze hervor.
„Wieviel Gestalten habt ihr eigentlich!“ Melashas Unverfrorenheit blieb ungebrochen.
„Alle und Jede.“ Die Stimme klang wie aus der Tiefe eines Bergwerks, begraben in den Eingeweiden der Welt.
"Was habt ihr eigentlich mit mir angestellt und warum hat das so lang gedauert, meinen Bruder zu fangen?"
Bagatosh setzte sich in den Schneidersitz. Er begnügte sich damit alles zu beobachten. Ihm war kalt – sicher würde dieses Gespräch keine neuen Erkenntnisse bringen , obwohl – was hatte sein werter Bruder gerade gefragt?
"Dich kopiert, leider fehlerhaft.", dröhnten drei Stimmen im Chor.
"Hast du gehört?" Melasha wendete sich zu seinem Bruder, "Du hast bloß mit einer verdammten Kopie von mir gekämpft und nur deshalb gewonnen." Die Schadenfreude war ihm überdeutlich ins Gesicht geschrieben.
„Das ist schön – aber du redest eindeutig zu viel. Warum habt ihr uns gefangengenommen?“ Die Frage erübrigte sich eigentlich dachte Bagatosh nachdem er sie ausgesprochen hatte. Er senkte den Blick und grübelte bereits über einen Fluchtplan. Bagatosh ärgerte sich gerade über den Umstand, dass er nur gegen eine Kopie seines Bruders bestehen konnte.
Der zweite im Bunde übernahm: „Ihr seid unliebsame Gäste, Mitwisser – eine drohende Gefahr!“ Die Stimme klang etwas dumpfer wie durch vergiftete Erde gehaucht.
„Wir hatten eh vor zu gehen – der Stadt den Rücken zu kehren. Die Mühe mit der Kopie hättet ihr euch sparen können.“ Bagatosh sah auf – was faselte sein Bruder da schon wieder, „und im Grunde habt ihr uns nur durch diese Schmierenkomödie von unserem Entschluss abgebracht – ihr macht euch die Probleme selbst, ihr seid wirklich daneben.“
„Wir wissen was ihr vorhabt – unterschätzt uns nicht!“ dröhnte es unter allen drei Kapuzen einstimmig hervor. Ein dumpfes Schlagen unterbrach das Gespräch. Der Ork war wohl in Bewegung gekommen und drückte sein grünes Gesicht in das vergitterte Fenster seiner Zellentür. Er fauchte aufgebracht: “ Schwache Menschen lasst mich raus – ich töte, Fleischsäcke!“
Derjenige der am nächsten stand, schwebte auf die Tür zu. Mit seiner gleitenden, schwerelosen Bewegung kam das Flüstern zurück. Der Ork grunzte und fletschte herausfordernd seine spitzen Hauer und ließ nicht mehr von dem Gitterfenster ab. Doch plötzlich erstarrte sein Blick. Stumm verschwand sein rundes Gesicht aus der Öffnung. Der Schatten verflüchtigte sich, wurde zu einem schwarzen Wirbel, der sich gleich darauf durch die Gitter zwängte und im Innern der Zelle verschwand. Noch ein letztes Mal hörte man den Ork fluchen, dann begann er zu schreien. Selbst Bagatosh wurde eisig, bei diesem ungewohntem Geräusch. Melasha schluckte. Alle anderen Gefangenen horchten verängstigt nach dem letzten Laut des Orks, der gurgelnd aus dem Zellentrakt dröhnte.
„Wir haben beschlossen euch in unsere Obhut zu nehmen – bevor ihr da draußen noch mehr Unheil anrichtet, sozusagen wie in alten Zeiten, bevor eure kümmerliche Existenz begann!“ Der verschwundene Schatten rauchte aus dem Kerkerfenster, baute sich Schicht um Schicht auf und schwebte flüsternd heran. Bagatosh und Melasha schenkten sich einen fragenden Blick, sollten sie sich beleidigt fühlen? Sie grinsten Breit und wendeten sich erneut, ganz selbstbewusst ihren Kerkermeistern zu.
„Wer – oder was seid ihr eigentlich?“ Bagatosh war aufgestanden und sah dem mittleren Wesen entschlossen und lauernd in die glühenden Höhlungen.
„Eure Meister – Begründer des schwarzen Orden, ehemalige Mentoren der Assassinen, euer Klerus sozusagen.“
Melasha drückte ein gelangweiltes: „PFF“, heraus und drehte sich provokant weg. Er hatte genug gehört, dieses hochtrabende Gerede tat in seinen Ohren weh. Er war bereits seit Tagen hier eingesperrt und ganz allmählich entnervt. Bagatosh ahnte so etwas schon, nach den jüngsten Ereignissen, aber ein Begriff materte ihn. Es waren alte Geschichten, sehr vage, die Quellen nur bruchstückhaft übermittelt.
„Ihr seid also die eintausend Augen?“
Die Wesen schwiegen. Das leise, hintergründige Flüstern verstummte. Sie schienen sich anzusehen, darüber auszutauschen was sie antworten sollten.
„Das ist wahr – so nannte man uns einst“, ergriff der mittlere das Wort, „Aber so nannte uns schon lange niemand mehr – es klingt so fremd doch irgendwie - es waren unsere Vorfahren, die Wurzel.“
„Des Übels", konstatierte Bagatosh, "Es waren Grabräuber, Taugenichtse, einfache Leute die nach Artefakten suchten, als sich der Himmel, von Drachen gereinigt, endlich aufklärte. Sie suchten kriechend auf allen Vieren wie Ratten auf den Schlachtfeldern nach Beute – richtig?“
„Anfangs – doch die magische Verseuchung der Drachenkriege veränderte sie, machte sie zu Kreaturen einer neuen Weltordnung.“, ergänzten die Drei einstimmig.
„Ich habe die Quellen gesehen, Abbildungen, es waren groteske Gestalten mit übergroßen Köpfen – überwuchert von Augen, die in Trauben aus ihrem Kopf wuchsen. Unheimlich und bestialisch in ihrem Tun. Plündernde Kreaturen, Geheimnisse und Techniken der alten Welt hortend.“
Melasha fand sein Interesse wieder. Er war überrascht über das detaillierte Wissen seines Bruders, denn wider erwarten verneinte niemand, der illustren Gesellschaft, die Ausführungen seines Bruders.
„Und ihr wollt uns weismachen, dass ihr und der schwarze Orden ein und den selben Ursprung habt?“ Schweigen, selbst die Gefangenen schienen zu horchen.
„Wir veränderten uns. Wuchsen heran zu etwas neuem, entwickelten uns, bis wir endlich die heutige Gestalt erreichten. Die Assassinen und ihr geheimes Wissen sind Ableger der tausend Augen, genau wie wir.“
Bagatosh war ehrlich verblüfft, wenn das stimmte musste er den Dingern, im Nachhinein auch noch dankbar sein.
„Genug, wir bringen euch dorthin – zu unserem Ursprung, den Geisterwerken weit hinter dem Fressenbeißergebirge. An diesem Ort werdet ihr ein Teil unserer Maschinerie, nach der Umwandlung werdet ihr fraglos anders sein, umgänglicher und nicht so neugierig!“
„Ihr seid die Hexer die Erschaffer der Syders – habe ich recht?!“ Diese Frage war ein Schuss ins Blaue, aber durchaus einen Versuch wert, "Ihr habt irgendwie eure Form verändert."
Das Flüstern unter den Talaren nahm zu. Die Stimmen überschlugen sich, bevor sie ganz verstummten. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, verließen die drei Erscheinungen den Raum und nahmen den bedrückenden Geruch des Todes mit sich fort. Die Wache trat aus dem Schatten und betätigte erneut den Hebel. Die Käfige bewegten sich sehr langsam nach oben. Bagatosh und Melasha standen nackt an ihren Gittern und sahen sich lange wortlos an.
„Wie bist du darauf gekommen?“ Melasha starrte lauernd herüber.
„Ich kenne unsere Geschichte, und ich hab einfach eins und eins zusammengezählt.“
„Wenn das stimmt, dann sind das die Hexer, die seit Jahren als verschollen gelten – und sie scheinen für meinen Geschmack noch sehr aktiv.“
Bagatosh nickte. Er dachte gerade an Vivan, Glutherz und Elamorsa – hoffentlich waren sie den Häschern der Schatten entgangen. Diese Naivlinge geisterten führungslos da draußen herum, zwischen den Orks und dem Dahinter. Ohne Drachen. Mit Pferden, die sie zwischenzeitlich sicher schon verloren hatten, an einen der herumstreifenden Silbertiger oder den jagenden Tark. Pferde waren für diese angriffslustigen Kreaturen ein Happen für zwischendurch.
„Verdammt, wir sitzen ganz schön in der Scheiße!“
Bagatosh nickte zustimmend. Da draußen, – er sah wieder diesen träumerischen Blick Elamorsas, wenn sie von da draußen sprach und die Rettung ihres verschollenen Vaters beschwor. In der Wildnis gab es bei weitem schlimmeres als diese: „Schatten.“ Und diesen unsagbaren Schrecken mussten sie sich, bis auf weiteres, allein stellen.
"Schon einen Plan wie wir hier rauskommen?" Melasha spukte erneut nach unten und sah seinem Werk hinterher.
"Wie war meine Kopie so?" Melasha grinste linkisch.
"Genauso ein untalentierter Schrumpfkopf wie du!"