Читать книгу Gerichtsdolmetschen - Christiane Driesen - Страница 85
Unterrichtsgliederung
ОглавлениеEinführung (15–20 Minuten): Die Kommunikationskompetenz wird beschrieben und ihre Notwendigkeit für das Dolmetschen erklärt.
Übungswechsel (alle 20 Minuten): Um Motivation und Konzentration der Gruppe zu erhalten, sollten die Aufgaben im zwanzigminütigen Rhythmus abgewechselt werden. Vor jeder Aufgabe ist ebenfalls genau zu erklären (ca. 5 Minuten), welche Fertigkeiten geübt werden sollen und inwiefern diese Fertigkeiten zum Erwerb der Kommunikationskompetenz beitragen. Genaue Empfehlungen werden auch im Vorfeld gegeben.
Ausführung (max. 3 Minuten): Die Ausführung sollte dann nicht länger als 3 Minuten dauern. Alle Teilnehmer sind aktiv zu beteiligen, entweder als Übende oder als Bewerter.
Bewertung (max. 5 Minuten): Vor der möglichst kurz zu haltenden Bewertung sollte der Dozent immer wieder betonen, dass eine professionelle Zusammenarbeit wie in einer Werkstatt angestrebt wird. Nicht der Übende, sondern das Übungsprodukt soll dabei konstruktiv bewertet werden.
Die Übenden sollten immer als erste über ihre Eindrücke befragt werden, damit sie sich in der Selbstevaluation üben und lernen, die eigenen Schwierigkeiten und Stärken wahrzunehmen. Danach dürfen sich auch die Gruppenmitglieder äußern, um den Dolmetschenden ihre Leistung zu spiegeln.
Ausschließlich die klar angekündigte zu übende Fertigkeit ist zu bewerten. Wenn der Schwerpunkt auf die Rhetorik oder Redegewandtheit gelegt wird, sollten z.B. Grammatikfehler in der Arbeitssprache nur nebenbei erwähnt werden und umgekehrt.
Kritik sollte nie pauschal formuliert werden. Aussagen wie „Es ist schlecht!“ oder „exzellent!“ führen nicht zum Ziel. Der Dozent sollte Kritikpunkte oder immer wiederkehrende Fehler genau angeben und eine Verbesserung mit Übungsvorschlag anbieten. Jeder Fortschritt sollte lobend erwähnt werden.